Lotus rechnet für 2024 nur noch mit 12.000 Auslieferungen

Lotus Technology, die Elektroauto-Sparte der Geely-Marke Lotus, senkt ihre Auslieferungsprognose für 2024 deutlich. Als Grund nennt das Unternehmen unter anderem Unsicherheiten, die durch die neuen Sonderzölle in den USA und der Europäischen Union entstehen.

Bild: Lotus

Statt der bisher prognostizierten 26.000 Fahrzeuge rechnet Lotus für dieses Jahr nur noch mit 12.000 Auslieferungen. Darin sind auch Verbrenner-Karossen enthalten, aber für den Großteil des Absatzes sollten dieses Jahr die zwei Elektromodelle Eletre und Emeya sorgen. Im aktuellen Geschäftsbericht klingt die Herunterstufung des Auslieferungsziels wie folgt: „Nach einer Bewertung der sich entwickelnden Marktbedingungen und der Unsicherheiten, die sich aus der neuen Zollpolitik in den USA und der EU ergeben, hat das Unternehmen sein Auslieferungsziel für 2024 auf 12.000 Einheiten korrigiert.“ Sowohl der Eletre als auch der Emeya werden im chinesischen Wuhan produziert.

In der Jahresbilanz für 2023 klang Lotus noch wesentlich euphorischer. Mit 6.970 ausgelieferten Fahrzeugen – darunter 4.361 BEV – feierte die Traditionsmarke einen neuen Rekord in seiner 76-jährigen Geschichte. Die Kurve sollte 2024 steil ansteigen. Denn neben dem seit 2022 vom Band laufenden Eletre, der in weitere Märkte eingeführt werden sollte, gesellt sich dieses Jahr die Elektro-Limousine Emeya. In Europa soll sie etwa ab dem dritten Quartal auf die Straßen kommen. Lotus selbst beschwörte noch im April, dass 2024 „ein entscheidendes Jahr für die Umsetzung der Vision80-Strategie“ sein werde, indem man den Absatz auf 26.000 Fahrzeuge schraube.

Die Zwischenbilanz nach der ersten Jahreshälfte offenbart die große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Lotus vollzog über alle Antriebsarten 4.873 Auslieferungen, ein Plus von 239 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, aber eben weit weg vom ursprünglichen Ziel. Die dennoch hohe Steigerung zum ersten Halbjahr 2023 erklärt sich dadurch, dass Lotus seinen 2023er Auslieferrekord vor allem einem starken Schlussspurt im vierten Quartal zu verdanken hatte. Das erste Halbjahr 2023 verlief dagegen weniger spektakulär.

Grundsätzlich treibt Lotus unter seiner Mutter Geely den Wandel von einem traditionellen Sportwagenhersteller zu „einem Anbieter intelligenter Luxusmobilität“ voran, wie es im Geschäftsbericht heißt. Mit seinen puristischen Sportwagen hatte sich Lotus zuvor selbst auf eine begrenzte Zielgruppe beschränkt. Sportliche Luxus-SUV und Limousinen mit Elektroantrieb sind zwar auch kein Massenmarkt, aber eben eine deutlich größere Kundengruppe im Jahr 2023. Daher auch die neuen Zielmarken in puncto Auslieferungen.

Die Gesamteinnahmen für das erste Halbjahr 2024 beliefen sich bei Lotus Technology auf 398 Millionen US-Dollar (+206 % YoY), der Nettoverlust summierte sich gleichzeitig auf 460 Millionen US-Dollar (+30% YoY). An seiner Profitabilität will das Unternehmen nun auch vordergründig arbeiten. Lotus will mit einem selbstgesteckten Plan namens „Win26“ im Jahr 2026 ein positives EBITDA erzielen. Dazu sollen „interne Prozesse und Strukturen weiter optimiert, allgemeine Kostenmaßnahmen umsetzt und die Produktpläne neu kalibriert werden“, heißt es.

Lotus-CEO Qingfeng Feng spricht derweil von stetigen Fortschritten in der ersten Jahreshälfte. „Der US-Markt verzeichnete nach dem Wiedereintritt von Lotus in den Markt ein außerordentliches Wachstum und trug zu 26 Prozent der Gesamtauslieferungen bei.“ Und: „Wir haben den Plan ‚Win26‘ ins Leben gerufen, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, unsere Marke zu stärken und ein nachhaltiges Wachstum anzustreben. Auch in Zukunft werden wir unsere Pläne umsetzen, unsere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit steigern und uns weiterhin für unsere Kunden, Investoren und Stakeholder einsetzen.“

globenewswire.com

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