IAA: Cellcentric macht künftiges BZ-System virtuell erlebbar
Cellcentric hat im Juni am Standort Esslingen-Pliensauvorstadt bereits die Pilotfertigung für seine Brennstoffzellensysteme eröffnet. Auf der IAA will das Joint Venture von Daimler Truck und der Volvo Group nun der Öffentlichkeit einen Ausblick auf die Dimensionen und das Design seiner Systeme gewähren. Dazu rückt das Unternehmen ein virtuelles 3D-Modell in den Mittelpunkt seines Messestands. Erstmals virtuell sehen können die Besucher auf diese Weise das vor drei Monaten angekündigte, stärkere BZ-System für Langstrecken-Lkw. Dieses zeichnet sich Cellcentric zufolge unter anderem durch eine kompakte Bauweise, eine Nettoleistung von mehr als 350 kW sowie ein geringes Gewicht dank einer hochintegrierten Single-System-Package-Lösung aus.
„Das virtuelle 3D-Modell signalisiert den Start für das hocheffiziente und wettbewerbsfähige Single-Packaging-Brennstoffzellensystem NextGen für den Schwerlast-Langstreckentransport, das marktführende TCO bieten wird“, teilt das Unternehmen nun im Vorfeld der IAA mit. Nach der Entwicklungsphase und der Prototypenfertigung folge nun die Vorstufe zur industriellen Fertigung.
Das NextGen-System soll laut Cellcentric die „Leistungsmerkmale vergleichbarer konventionell angetriebener Langstrecken-Trucks“ erreichen und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch um 20 Prozent gegenüber der aktuellen Brennstoffzellen-Generation BZA150 senken. So soll das neue System mit maximal 375 kW in der Spitze weniger als 400 Kilogramm wiegen und eine um 30 Prozent höhere Leistungsdichte bieten. Besonders relevant für die einfache Integration in Lkw: Das Systemdesign und die Leistung ermöglichen eine 40-prozentige Reduzierung der Abwärme bei Spitzenlast, wodurch der Kühlungsbedarf des Lkw erheblich gesenkt wird. Das sei „eine wichtige strategische Produktverbesserung“, so Cellcentric im Juni.
Was für das Unternehmen in der Produktion und für die Kunden bei den Kosten relevant ist: Das „NextGen“-System soll auch eine um 40 Prozent reduzierte Baukomplexität aufweisen – auch hier im Vergleich zum BZA150. Zugleich soll das System so robust ausgelegt sein, dass die Lebensdauer rund 25.000 Betriebsstunden betragen soll.
Die kürzlich in Esslingen eingeweihte Anlage dient nun der Pilotfertigung: Cellcentric will aus der Forschungsphase in die Prototypenfertigung kommen und dort die Prozesse optimieren, die für eine Großserienproduktion nötig sind – in der Pilotanlage wird die Produktion Schritt für Schritt automatisiert. Die Großserienproduktion der Brennstoffzellensysteme soll dann am Standort Weilheim erfolgen – bis Ende des Jahrzehnts.
cellcentric.net
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