BMW-Werk Steyr: Vorserien-Auftakt für E-Motoren der Neuen Klasse
Zwei Jahre nach Baubeginn der neuen Produktionshalle hat BMW die Vorserienproduktion initiiert, die sowohl dazu dient die Produktionsanlagen zu testen als auch den produzierten Motor zu erproben. Ab sofort wird BMW in Steyr alle Kernkomponenten der E-Maschine selbst herstellen und diese anschließend zu einem Gesamtantrieb montieren. Ursprünglich sollte die Vorserienproduktion im Juli beginnen – nun ist es Anfang September geworden.
Insgesamt investiert die BMW Group am Standort Steyr bis 2030 rund eine Milliarde Euro in den Bereich der E-Antriebe. Künftig wird das Werk Steyr pro Jahr über 600.000 E-Antriebe produzieren – parallel zu den Diesel- und Benzinmotoren. Dass die dann sechste Generation der BMW-Elektroantriebe aus Steyr kommen soll, hatte die Konzernspitze bereits im Juni 2022 entschieden. Im Dezember 2022 wurden dann die konkreten Vorbereitungen angestoßen, um die Motorenwerke für die Elektroantriebe zu rüsten. Dafür wurden in Steyr sowohl bestehende Produktionsflächen umgebaut als auch neue Flächen geschaffen. Im Februar 2024 wurden die Hallen fertig.
Dabei handelt es sich konkret um zwei Neubauten – eine zweigeschossige Produktionshalle und eine Logistikhalle. In der Produktionshalle wurden zwei Montagelinien für die E-Antriebe eingerichtet, inklusive der Getriebekomponenten und Leistungselektronik.
Für die sechste Generation der E-Antriebe bündelt BMW die meisten Antriebskomponenten an einem Standort. In Steyr werden neben dem Gehäuse auch der Rotor, Stator, das Getriebe und der Inverter hergestellt. Diese Antriebe werden in den Fahrzeugen der Neuen Klasse verbaut, die ab 2025 in Debrecen und ab 2026 in München gebaut werden – mehr Details zu der Modellplanung gibt es in diesem Artikel. Für die fünfte Generation der E-Antriebe, die in den aktuellen E-Modellen verbaut wird, liefert das Werk Steyr die Gehäuse zu. Die Montage findet in der eigenen E-Antriebs-Produktion in Dingolfing statt. Da die aktuellen Baureihen noch einige Jahre parallel zur Neuen Klasse gebaut werden, wird Steyr auch weiterhin die Gehäuse für Dingolfing bauen. In Bayern kann BMW über 500.000 E-Antriebe pro Jahr fertigen, aus Steyr kommen weitere 600.000 Einheiten dazu.
Das Werk Steyr wird von Klaus von Moltke geleitet, der – wie sein Vorgänger Alexander Susanek – auch die weltweite Motorenproduktion der BMW AG leitet. „Heute haben wir einen wichtiger Meilenstein für die nächste Generation von E-Fahrzeugen der BMW Group erreicht. Mit dem heutigen Start der Vorserienproduktion der E-Maschine sind wir genau im Zeitplan – vom Bau der Halle, über die Installation der rund 150 Maschinen und Anlagen, bis zum Anlauf der Vorserienproduktion der einzelnen Komponenten“, so Moltke. Das sei eine bravouröse Leistung des gesamten Teams am Standort Steyr, gemeinsam mit den vielen Lieferanten aus Österreich.
Im Zuge der Neuplanung der Antriebsproduktion für die elektrische Zukunft hatte BMW bekanntlich die Verbrennungsmotorenfertigung im Stammwerk München beendet. In Steyr und dem britischen Hams Hall baut BMW noch Verbrenner, in Steyr und Dingolfing seine E-Maschinen.
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