Mercedes frischt China-Modellpalette mit Milliarden-Investment auf

Mercedes-Benz wird zusammen mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner BAIC 1,8 Milliarden Euro investieren, um in China neue Modelle oder neue Varianten anzubieten. Dabei geht es auch, aber nicht nur, um Elektroautos.

Bild: Mercedes-Benz

Wie ein Mercedes-Sprecher gegenüber dem „Handelsblatt“ bestätigte, sei die China-Investition Teil eines größeren Investitionsplans von Mercedes für dieses Jahr, der insgesamt 14 Milliarden Euro umfasst. Der größte Teil der China-Summe soll demnach in die Produktion neuer Modelle fließen. Dabei handelt es sich aber schon um teils bekannte Baureihen.

Die aus eMobility-Sicht wichtigste Ankündigung ist, dass ab 2025 auch die neue Generation des CLA in Peking gebaut werden soll. Für China bietet Mercedes bisher die A-Klasse Limousine in einer Langversion als Kompaktmodell an, diese Aufgabe soll der CLA übernehmen. Die neue Generation, die auf der IAA Mobility 2023 noch als Studie vorgestellt wurde, basiert auf der Mischplattform MMA und soll in Peking wahlweise mit Elektroantrieb oder Benziner gebaut werden. Die Europa-Produktion erfolgt im badischen Rastatt.

Zudem soll Mercedes in China auch die Fertigung „eine elektrische Variante der Großraumlimousine V-Klasse“ planen, so das „Handelsblatt“. In Europa wird der in Spanien gebaute Elektro-Van als EQV vermarktet. Ob das Modell in China aber unter diesem Kürzel vertrieben wird oder (wie bei der elektrischen G-Klasse) als „V 300e mit EQ-Technologie“, ist noch nicht bekannt. In China gibt es eine Nachfrage nach elektrischen Luxus-Vans, die etwa die Geely-Marken Zeekr mit dem 009 und Volvo mit dem nur in China erhältlichen EM90 bedienen.

„Die spannendste Ankündigung“, wie das „Handelsblatt“ schreibt, betrifft ein Verbrenner-Modell: Mercedes will wohl auch das SUV GLE in China bauen, das bisher nur aus den USA importiert wird (zuletzt 48.000 Fahrzeuge pro Jahr). Auch hier setzen die Stuttgarter auf ein altbekanntes Konzept: Den China-GLE soll es auch in einer um 30 Zentimeter getreckten Version geben, die im Fonds Einzelsitze und ein Entertainment-Angebot bieten soll – die Entwicklung des Rear-Seat-Entertainments hatte Mercedes schon 2023 von Sindelfingen nach China verlagert.

Beijing Benz Automotive (BBAC) baut seit 2005 Mercedes-Autos für China, darunter auch schon jetzt einige elektrische Modelle. So wurde dort der inzwsichen wieder eingestellte EQC für China gebaut, im Moment werden dort der EQA, EQB, EQE und EQE SUV für den lokalen Markt gefertigt. Hinzu kommen einige Verbrenner-Limousinen und -SUV, wobei es sich überwiegend um China-spezifische Langversionen handelt, die in Europa nicht erhältlich sind.

Allerdings hat diese Modell-Zusammensetzung aus importierten und lokal gefertigten Limousinen und SUV die chinesischen Kunden zuletzt weniger überzeugt. Beim Absatz nach sieben Monaten (416.000 Fahrzeuge) liegt Mercedes neun Prozent unter dem Vorjahr. Das liegt aber nicht nur an der teilweise verfehlten Modellpolitik (der E-Hoffnungsträger EQS war in China ein Flop), sondern auch an den Preisen: Mercedes beteiligt sich nicht in vollem Ausmaß an dem derzeit laufenden Preiskrieg in China, um das Image als Premiummarke zu schützen – das geht natürlich zulasten des Absatzes.

handelsblatt.com

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