2024er EV Index sieht Dänemark bei E-Auto-Aufschwung vorne

Der aktuelle EV Index von HERE Technologies und SBD Automotive zeigt Dänemark als neuen Spitzenreiter in Europa bei der Einführung und Unterstützung von Elektrofahrzeugen. Seit 2020 ermittelt der Index jährlich, wer in Europa die Vorreiter und Nachzügler bei der E-Mobilität sind.

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Bild: Daniel Bönnighausen

In seinem Ranking vergeben die Initiatoren des EV Index bis zu 100 Punkte, um die Einführung und Unterstützung von Elektroautos in den europäischen Nationen zu bewerten. In der 2024er Liste steht Dänemark mit 76,7 Punkten ganz oben, gefolgt von Norwegen (73,3) und Luxemburg (70,8). Deutschland (68,3) findet sich auf Platz fünf – einen Rang schlechter als 2023. Die Schlusslichter bilden Polen, Zypern, Ungarn und Malta.

Zur Methodik: Der Index bildet vier Bereiche ab, für die es je maximal 25 Punkte gibt, was der maximal zu vergebenden Gesamtpunktzahl von 100 entspricht. Das erste Viertel des Index betrifft die Ladesäulen-Dichte, das zweite die durchschnittliche Leistung öffentlicher Ladestationen, das dritte den E-Anteil am Gesamtbestand und das vierte das Verhältnis von registrierten E-Fahrzeugen zu öffentlichen Ladestationen. Die so ermittelten Ergebnisse enthüllen den Index-Machern zufolge „sowohl erhebliche Fortschritte als auch anhaltende Herausforderungen bei der Einführung und Unterstützung von Elektrofahrzeugen und heben Schlüsselkennzahlen hervor, die das Wachstum und den Marktreifegrad in Europa widerspiegeln“. Hinter dem Index steht der Datenspezialist HERE Technologies und das Forschungs- und Beratungsunternehmen SBD Automotive. Als Datenquelle geben sie die HERE-Ladestations-APIs, Eurostat und EAFO an.

Unter Rückgriff auf die Vorjahres-Ergebnisse konstatieren die Analysten, dass die größten Verbesserungen in Zypern, Dänemark, Griechenland, Litauen, Finnland und Rumänien erzielt wurden, während Ungarn, die
Tschechische Republik, Portugal, Spanien, Kroatien und die Niederlande im Ranking am stärksten abgerutscht sind.

Spitzenreiter im 2024er Index ist wie erwähnt Dänemark, das einen großen Satz von Platz sechs im vergangenen Jahr auf Platz eins gemacht hat. „Dies ist auf die starke Unterstützung der dänischen Regierung für die Elektrifizierung, einschließlich Steuerbefreiungen und Rabatte, zurückzuführen“, heißt es in einer Mitteilung der Index-Herausgeber. Der Vorjahres-Erste Norwegen – nun auf Platz zwei – besticht weiter mit einem sehr hohen E-Anteil beim Gesamtbestand. Doch die Zahl der verfügbaren öffentlichen Ladestationen sei leicht rückläufig, heißt es.

Deutschland ist mit fast 1,5 Millionen zugelassenen Batterie-elektrischen Fahrzeugen das Land mit den meisten Elektrofahrzeugen in Europa. Auch im EV Index von HERE Technologies und SBD Automotive zeigt sich aber die bekannte Abschwächung des Markts. „Die Abschaffung staatlicher Anreize für den Kauf von Elektroautos aufgrund von Haushaltsdefiziten und dem Glauben, der Markt würde sich selbst tragen, hat die Nachfrage abgekühlt“, so die Analysten. Trotzdem hätten sich die deutschen Infrastruktur-Kennzahlen, wie die Anzahl der Ladestationen pro BEV aufgrund der kontinuierlichen Investitionen in die Ladeinfrastruktur leicht verbessert.

Interessant ist, das Großbritannien im hinteren Mittelfeld rangiert. Der Grund: „Die britische Regierung hat zwar zugesagt, die Zahl der öffentlichen Ladestationen zu erhöhen, doch die Fortschritte kommen nur langsam voran, so dass sich der Abstand zu europäischen Ländern wie Deutschland und den Niederlanden vergrößert“, wie es im Report zum 2024er Index heißt. Und: Es bestehe die Gefahr, dass Großbritannien weiter zurückfällt, „wenn nicht erheblich in öffentliche Ladenetze investiert wird“.

Auch zu Indien und den USA haben HERE und SBD Automotive Index-Ergebnisse veröffentlicht. Zu den Resultaten geht es hier (USA) und hier (Indien).

here.com (Ranking), here.com

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