Brandenburger Lade-Startup ME Energy ist insolvent

Das auf stromnetzunabhängige Schnellladestationen spezialisierte brandenburgische Unternehmen ME Energy hat einen Insolvenzantrag gestellt. Es hatte seine Geschäftstätigkeit auf einen Schnelllader aufgebaut, bei dem Bioethanol in Ladestrom umgewandelt wird.

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Bild: Daniel Bönnighausen

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der ME Energy GmbH aus Wildau wurde bereits am 1. August 2024 eröffnet. Zurzeit sammelt Sachwalter Dr. Sven noch die Forderungen der Insolvenzgläubiger zusammen. Das Verfahren steht in der Verantwortung des Amtsgerichts Cottbus. Zuerst berichtete „Elektroauto-News“ über die Pleite des 2019 gegründeten Startups.

Erste Pilot-Ladestationen mit dem Bioethanol-Konzept betrieb das Unternehmen seit 2020 – etwa in Kooperation mit The Drivery an dessen Lade-Hub in Berlin-Tempelhof oder am Unternehmenssitz in Wildau. Auf seiner Webseite sind zudem als „Testimonials“ Unternehmen wie BASF, Sixt oder DPD aufgeführt. Im vergangenen Sommer besuchte selbst Bundeskanzler Olaf Scholz das Startup. Nachzulesen in einer Unternehmensmitteilung auf der Homepage. Bereits seit Februar hat ME Energy allerdings keine weiteren Pressemitteilungen mehr auf seiner eigenen Online-Präsenz publiziert.

northdata.de via elektroauto-news.net, versteigerungskalender.de

7 Kommentare

zu „Brandenburger Lade-Startup ME Energy ist insolvent“
Julian Affeldt
12.09.2024 um 08:04
Sehr schade, ich glaube, dass kaum jemand den wahren Nutzen erkannt hat (Nutzung heimischer Bioenergie) und alle glauben, nur Strom aus der Leitung ist guter Strom. Zudem wäre es für viele so einfach gewesen, LIS aufzubauen. Hinstellen, tanken, läuft. Wir geben aber Millionen und Milliarden dafür aus, an jeden Parkplatz Kabel zu legen und Monate auf den Netzanschluss zu warten.Zudem wäre das System endlich eine echte Konkurrenz zu den großen CPOs, bei denen jeder über viel zu hohe Preise meckert.Ich hatte mich immer über ME-Energy-Ladestationen an Rastplätzen gefreut, z.B. in der Urlaubszeit, sozusagen als Pop-Up-HPCs, warum nicht?Echt schade!
Simon
12.09.2024 um 10:36
Am Ende läuft das Konzept ja darauf hinaus, dass man mittels lokaler Erzeugungsanlage günstiger eine kWh Strom herstellen können muss, als über das etablierte Energiesystem. Zudem muss es in Summe deutlich effizienter und somit günstiger sein, als das Fahrzeug direkt mit dem Bioethanol zu betreiben. Mag in einigen Märkten vielleicht sogar funktionieren, wenn man sich damit diverse Abgaben sparen kann. Auf der anderen Seite hat man aber eben auch ein viel komplexeres System mit all seinen Wartungen etc. und das oberste Gebot für HPC ist derzeit Zuverlässigkeit und möglichst geringe Ausfallzeiten.
Andreas Gratz
12.09.2024 um 10:43
Zu schade das immer wieder solche innovative neue Dinge scheinbar systematisch "kaputt " gebastelt werden um vermeintliche "Konkurrenten " wirtschaftlich aus dem Rennen zu schmeißen. Ich würde mich freuen wenn sich Menschen finden würden die es sich vorstellen könnten solche innovative Lösungen zu unterstützen und Lösungen finden die nicht nur wenigen Unternehmen helfen sondern den Menschen.Mfg. Andreas
Thorsten G.
13.09.2024 um 12:18
Verschwörungstheorie mucho?
Tom Illtmann
13.09.2024 um 07:52
Etwas zu verbrennen um damit Strom zu erzeugen damit ein Verbrenner ersetzt wird klingt nicht nach einem Zukunftsprojekt.
Peer
06.01.2025 um 17:35
Jetzt weiss ich, weshalb ich bei MAN in Breslau nicht laden konnte und wollte sie der eNordkappChallenge...
KaVo
18.01.2025 um 17:54
Leider wird nichts darüber geschrieben, was das Unternehmen in die Insolvenz getrieben hat. So kannten leider wenig daraus lernen. Im Wettbewerb ist das ME-Energy Produkt gegen konventionelle Ladestationen angetreten. Der offensichtliche Vorteil ist die schnelle Installation, auch an Orten, wo es nicht ausreichend Strom gibt. Der offensichtlich Nachteil ist das laute Betriebsgeräusch, was potentielle Aufstellungsorte limitiert. Das erklärt noch nicht, warum das Produkt am Markt gescheitert ist.Waren es also: a) zu hohe Produktkosten (Anschaffung) b) zu hohe Betriebskosten (Brennstoff) c) zu hohe Wartungskosten (Komplexität)Meine Vermutung ist c), da hier der größte Unterschied zu normalen Ladestationen besteht. Wesentlich ist die Verfügbarkeit von Chargepoints. Die müssen gerade in entlegenen Standorten zuverlässig funktionieren, sonst haben sie keinen Wert für die Kunden. Der Wartungsaufwand von günstig produzierten aber komplexen Verbrennerlösungen ist halt sehr hoch. Deshalb funktionierte das Geschäftsmodell wahrscheinlich für ein paar Jahre, bis der Bumerang zurück kam.. Daneben sind die Betribskosten für Krafstoff auch nicht zu verachten. Biomethanol (von E-Methanol möchtevichvgarnicht reden) ist rar und teuer. Das wirdxauch noch so bleiben. Just my thoughts… Wenn jemand mehr weis, gerne hinzufügen.

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