EU schwächt Sonderzölle auf E-Autos aus China wohl leicht ab

Die Europäische Union plant offenbar eine weitere leichte Anpassung der Sonderzölle für E-Autos aus China. Davon soll Tesla profitieren, ebenso jene Unternehmen mit den bisher höchsten vorläufigen Zollsätzen - wie SAIC.

Bild: MG Motor

Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, soll der Sonderzoll für Tesla von den kürzlich offiziell verkündeten 9,0 auf 7,8 Prozent sinken. Der neue Höchstsatz für chinesische Hersteller, die bei der Untersuchung der EU nicht kooperierten, werde von bisher 36,3 Prozent auf 35,3 Prozent reduziert. Dies betrifft beispielsweise Chinas Hersteller SAIC. Eine offizielle Bestätigung dieser erneuten Anpassung steht allerdings noch aus. Die endgültigen Zölle können sich noch bis zur finalen Abstimmung der EU-Mitgliedsstaaten im November ändern. Erstmals veröffentlicht worden waren die vorläufigen Ausgleichszölle am 4. Juli.

Die jetzigen Änderungen soll die EU „aufgrund neuer Informationen vornehmen, die von den Unternehmen vorgelegt wurden“, schreibt die Nachrichtenagentur. Schon im August hatte die Kommission leicht angepasste Zollsätze präsentiert. Deren Logik blieb aber grundsätzlich gleich: Je höher die chinesischen Subventionen, die die EU als marktverzerrend einstuft – umso höher der individuelle Zollsatz für den jeweilige Hersteller bei der Einfuhr. Tesla wird dabei als Sonderfall eingestuft, deshalb der nur einstellige Aufschlag. Grundsätzlich kommen die Sonderzölle zu dem schon bestehenden Basiszollsatz von 10 Prozent on top – macht im Falle von Tesla also den Insider-Informationen zufolge 17,8 Prozent Einfuhrzoll, wenn ein in China gebautes Elektroauto in die EU importiert wird. Derzeit stammen alle in Europa verkauften Model 3 aus der Giga Shanghai.

Nach Stand der letzten offiziellen Anpassungen der EU vom 20. August gestalteten sich die Zölle wie folgt. Sollten sich die Insider-Informationen von Bloomberg bestätigen, ändern sich die mit Werte gemäß der gesetzten Klammern:

HerstellerVorläufige SonderzölleGesamter Einfuhrzoll
BYD17,0 %27,0 %
Geely19,3 %29,3 %
SAIC36,3 % (35,3%)*46,3 % (45,3%)*
Tesla9,0 % (7,8%)*19,0 % (17,8%)*
kooperierende Unternehmen21,3 %31,3 %
andere36,3 % (35,3%)*46,3 % (45,3%)*
* Vorne die offiziellen Werte, in den Klammern die noch unbestätigten Zollsätze


bnnbloomberg.ca

3 Kommentare

zu „EU schwächt Sonderzölle auf E-Autos aus China wohl leicht ab“
Markus
11.09.2024 um 10:03
Bin ich froh schon ein entsprechendes Auto zu haben... Bis der kaputt wird produzieren sie eh schon bei uns bei den ganzen Schnarchnasen die wegen Gewinn lieber Verbrenner verkaufen oder nur halbgare E Autos bauen.
Robert
11.09.2024 um 10:28
Interessant finde ich die Zollhöhe für Tesla, hat man da angst von den USA einen auf den Deckel zu bekommen wenn man da zuviel Zoll verlangt?
Axel M.
11.09.2024 um 15:39
Nein, da geht's nicht um Angst, sondern darum, dass Tesla a) kein chinesischer Staatskonzern (bzw. einer mit dem Staat als Anteilseigner) ist und b) auch keinen chinesischen Zwangs-Kooperationspartner hat, wie es eigentlich vorgeschrieben ist (siehe SAIC VW, BMW Brilliance, etc.).Es war damals eine Bedingungen von Tesla nur in China zu investieren, wenn sie nicht zu einem Joint-Venture gezwungen werden. Das macht sich nun offenbar auch in diesem Punkt bezahlt.

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