Factorial Energy und Mercedes-Benz zeigen Festkörperbatterie

Der US-Batterieentwickler Factorial Energy präsentiert eine Festkörperbatterie, die in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz entwickelt wird. Das Produkt soll Ende des Jahrzehnts marktreif sein. Mercedes agiert in der Kooperation als Entwicklungspartner und Schlüsselkunde.

solstice feststoffakku von factorial
Bild: Factorial

Das Unternehmen spricht bei seiner Festkörperbatterie mit dem Namen Solstice von einer Energiedichte im Bereich von bis zu 450Wh/kg. Dadurch soll die Reichweite von Elektrofahrzeugen um bis zu 80 Prozent erhöht werden können, während gleichzeitig das Fahrzeuggewicht „erheblich reduziert“ und die Fahrzeugeffizienz gesteigert wird, wie es in einer Mitteilung heißt. Mercedes wird von Factorial dort als „Schlüsselkunde“ bezeichnet.

Klar ist: Die Festkörperbatterie verfügt unter anderem über ein neuartiges Trockenkathoden-Design für eine effizientere und nachhaltigere Produktion. An Trockenbeschichtungsverfahren arbeiten bekanntlich aktuell viele Batteriespezialisten, um die Produktion zu vereinfachen. Factorial gibt an, dass Solstice durch die Integration von Trockenkathoden die Betriebskosten, den Energieverbrauch und die Umweltbelastung in der Herstellung senken könnte.

Grundsätzlich ergänzt Solstice die Plattform FEST (Factorial Electrolyte System Technology) von Factorial für Anwendungen in der Automobilbranche und andere Bereichen der Elektromobilität. Aber nicht nur: Die neue Feststoffbatterie-Technologie will Factorial auch im Bereich der Unterhaltungselektronik positionieren.

Als ein Hauptmerkmal von Solstice bezeichnen die Entwickler einen auf Sulfid basierenden festes Elektrolyten, der dafür sorgen soll, dass Batterien auch bei Betriebstemperaturen von über 90 °C stabil bleiben. Damit soll das Potenzial verbunden sein, die Anforderungen an das Kühlsystem innerhalb des Batteriepakets zu reduzieren und so die Gesamtkosten des Fahrzeugs zu senken.

„Solstice verkörpert die Technologieführerschaft unseres Teams und das Potenzial von Festkörperbatterien, die größten Hürden für die Einführung von Elektrofahrzeugen zu überwinden“, sagt Siyu Huang, CEO und Mitbegründer von Factorial. „Solstice wird nicht nur die Reichweite und Leistung von Elektrofahrzeugen erhöhen, sondern entspricht auch unserer Vision für eine nachhaltigere Zukunft. Wir sind dankbar für die anhaltende Unterstützung von Mercedes-Benz, die unsere Fähigkeit unterstreicht, die Anforderungen globaler Automobilhersteller jetzt und in Zukunft zu erfüllen.“

Markus Schäfer, Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, ergänzt: „Die Solstice-Festkörperbatterie-Technologie stellt einen weiteren Meilenstein in unserer Partnerschaft mit Factorial dar, die ein Eckpfeiler der Strategie und des Engagements von Mercedes-Benz ist, bei der Batterieentwicklung führend zu sein. Solstice bietet weitere Verbesserungen bei der Energiedichte und den Sicherheitsmerkmalen, die uns helfen werden, Elektrofahrzeuge zu entwickeln, die neue Standards bei Reichweite, Kosten und Leistung setzen.“

Die Ankündigung folgt auf die Lieferung von B-Mustern der Festkörperbatteriezellen an Mercedes-Benz. Der Automobilkonzern schloss 2021 eine gemeinsame Entwicklungsvereinbarung mit Factorial ab und führte 2022 eine Investitionsrunde über insgesamt 200 Millionen US-Dollar für Factorial an. An der Runde beteiligte sich damals auch Stellantis. Zudem besteht mit Hyundai-Kia eine Entwicklungsvereinbarung.

businesswire.com

2 Kommentare

zu „Factorial Energy und Mercedes-Benz zeigen Festkörperbatterie“
Nemesis
11.09.2024 um 20:56
Mercedes will Vorreiter sein bei der Batterietechnik? Ich habe schon mehrfach bei Mercedes nach einem Elektroauto gefragt, die Antwort war das lohnt sich nicht, die Technik ist nicht so weit und weitere Ausreden und plötzlich wollen die dort investieren? Weil Tesla und China uns zeigt wie es geht? Ihr habt die Elektromobilität nie ernst genommen und auch komplett verpennt. Dieses Defizit werdet ihr niemals wieder aufholen. China wird alle deutschen Autobauer schachmatt setzen. Vielleicht schon mal umdenken und wieder Traktoren bauen...
MDM
12.09.2024 um 08:39
Sie meinen Sie haben in einem Mercedes Autohaus nachgefragt? Bitte bilden Sie sich eine eigene unabhängige Meinung und fahren Sie mal einen EQE zur Probe! Scheinbar haben die Kollegen dort keine Ahnung bzw. vermitteln Ihnen nur ihre persönliche Meinung.

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