Wasserstoff-Engpass stoppt H2-Züge: Diesel-Triebwagen springen ein
„Unmittelbar nach der Information durch unseren Lieferanten über die Lieferprobleme am späten Freitagnachmittag haben wir Maßnahmen zur Minimierung des Wasserstoffverbrauchs eingeleitet“, erläutert Robert Palm, Geschäftsbereichsleiter Schienenpersonennahverkehr (SPNV) der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb). Aus diesem Grund wurden bereits am Wochenende Doppeltraktionen aus zwei Wasserstoff-Triebwagen durch einzelne Triebwagen ersetzt. Wo immer möglich, will die evb zudem Diesel-Triebwagen anstelle von Wasserstoff-Zügen einsetzen.
Auf der Linie (Cuxhaven – Bremerhaven – Bremervörde – Buxtehude) könnten jedoch auch einzelne Fahrten ganz ausfallen, teilen die evb mit. Explizit wird der Zwischentakt zwischen Buxtehude und Harsefeld am Nachmittag erwähnt. Als Begründung wird mitgeteilt, dass die in Bremervörde vorgehaltene „Notfallflotte“ aus fünf Diesel-Triebwagen nicht ausreichen würde, um sämtliche Fahrten zu ersetzen.
„Wie lange die Auswirkungen der eingeschränkten Wasserstoff-Versorgung andauern, ist derzeit nicht sicher“, so die Verkehrsbetriebe. Wie der „Spiegel“ berichtet, nutzt der ÖPNV-Betreiber bislang Wasserstoff, der als Abfallprodukt im Stader Chemiewerk des DOW-Konzerns anfällt. Nach Bremervörde wird dieser per Lkw transportiert.
Scharfe Kritik äußert Christoph Grimm, Geschäftsführer der evb-Gruppe: „Der Ausfall der Quelle war dem Lieferanten lange vorab bekannt. In so einem Fall müssen belastbare Ausweichpläne stehen! Der niedersächsische Wasserstoffzug ist ein weltweit beachtetes Referenzprojekt – doch vor allem sind wir Tag für Tag für unsere Fahrgäste da. Ohne Wasserstoff stehen die Züge. Das darf nicht passieren!“ Der Lieferant hofft nach eigenen Angaben hingegen, ab Mitte der Woche eine Belieferung auf vollem Niveau wiederherstellen zu können. Neuigkeiten gibt es bislang aber nicht.
Zukünftig soll der Wasserstoff für die H2-Flotte aus „Grünem Strom“ in Bremervörde produziert werden. Wann die Produktion anlaufen soll, darüber gibt es in der Mitteilung jedoch keine Auskunft.
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