Ladelösungen für E-Busse und E-Lkw von den Lechwerken

Mit den Lechwerken (LEW) aus Augsburg mischt ein regionaler Energieversorger fleißig bei der Errichtung und dem Betrieb von Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeug- und Pkw-Flotten mit. Jüngst machten die LEW mit der Installation von 125 Ladepunkten für Brandner Bus Schwaben auf sich aufmerksam. Wir beleuchten, wie sich die LEW im Markt positioniert.

lechwerke ladesaeule bus bei mercedes benz in augsburg
Bild: Hochgemuth/LEW

An den sechs Standorten des Busunternehmens Brandner Bus Schwaben steht dank der Zusammenarbeit mit den LEW nun an rund 125 Ladepunkten eine Gesamtladeleistung von mehr als 5.000 kW zur Verfügung. Die komplette Errichtung der elektrischen Anlagen und Installationen an allen Standorten einschließlich Montage der Ladesysteme mit insgesamt 96 DC- und 26 AC-Ladepunkten haben die LEW in weniger als eineinhalb Jahren realisiert.

Damit ist die Elektrifizierung von Brandner Bus Schwaben das bislang größte Projekt im Bereich Nutzfahrzeuge, das die LEW realisiert haben. Ein weiteres, wenn auch kleineres Beispiel aus dem Nutzfahrzeugbereich: Die Lechwerke betreiben zusammen mit Daimler Truck zwei DC-Schnelladesäulen auf dem Gelände der Mercedes-Niederlassung Augsburg im Güterverkehrszentrum Augsburg. Die Ladesäulen (300 und 150 kW Leistung) können von E-Lkw und E-Bussen genutzt werden, stehen aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde hier zudem Laden mit einem dynamischen Preismodell getestet.

Zum Stellenwert von Ladelösungen für Lkw und Busse bei den LEW sagt Manuel Holzmann, Asset Manager Ladeinfrastruktur bei LEW: „Ladelösungen für Nutzfahrzeuge werden in Zukunft bei LEW eine immer wichtigere Rolle spielen, da die Nachfrage am Markt nach unserer Einschätzung rasch zunimmt. Gerade hier können wir durch unsere langjährige Erfahrung in der Energieversorgung punkten, insbesondere da die erforderlichen Netzanschlüsse immer leistungsstärker werden und teilweise die Dimension eines Umspannwerkes annehmen können. Als LEW bieten wir hier Expertise aus einer Hand – von der Ladelösung, über die Beschaffung oder eigene Erzeugung von Energie bis hin zur Anbindung ans öffentliche Stromnetz.“

Bislang waren die Lechwerke vor allem im Bereich Ladelösungen für Pkw aktiv – und hier gab es auch schon einige Großprojekte. LEW-Manager Manuel Holzmann berichtet: „Bei einem Unternehmenskunden haben wir an einem einzigen Standort über 100 AC- plus acht DC-Ladepunkte inklusive Lademanagement eingerichtet. Und auf einem Flughafenareal in Bayern haben wir mehr als 25 Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge eingerichtet.“

Außerdem entwickeln die LEW für Kommunen auch weiträumig verteilte Ladelösungen, die den Bedarf in Wohngebieten decken. Und die LEW installieren Ladestationen an anderen relevanten Standorten wie etwa Autohöfen, Kinos oder Supermärkten. Insgesamt betreiben die LEW über 400 öffentlich zugängliche Ladepunkte.

Doch wie gehen die Lechwerke bei der Planung für die passende Ladeinfrastruktur vor? „Um den wichtigen, internen Austausch zu optimieren, haben wir bei LEW im Team Energielösungen B2B die Expertise aller daran beteiligten Fachdomänen gebündelt – von der Netzanbindung und der Stromverteilung innerhalb des Betriebsgeländes über die Auslegung der Ladestationen bis zu den Steuerungssystemen für das Last- und Lademanagement“, sagt Manuel Holzmann.

Auch wenn die LEW reichlich Erfahrung in der Errichtung von Ladeinfrastruktur haben, so ist es dennoch wichtig, den Unternehmen und Kommunen „kein Konzept von der Stange“ anzubieten, wie Holzmann sagt, sondern auf die individuellen Gegebenheiten einzugehen: „Entsprechend passen wir bestehende Angebote auf die jeweilige Situation an, um für jede Anforderung die möglichst ideale und mitwachsende Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, E-Lkw und Elektrobusse einzurichten“, so Manuel Holzmann.

Schließlich bringe jeder Standort eigene Voraussetzungen mit, jedes Unternehmen habe eigene individuelle Anforderungen und Erwartungen. „Deshalb erfassen wir zunächst den Ist-Zustand der vorhandenen elektrischen Infrastruktur und analysieren gemeinsam mit dem Unternehmen, wie schnell und in welchem Umfang der Umstieg auf die klimaschonende Mobilität erfolgen soll oder kann. Daraus abgeleitet ergibt sich der aktuelle und künftige Bedarf an Lademöglichkeiten und gleichzeitiger Ladeleistung. Alle diese Informationen fließen dann in das Konzept zur Elektrifizierung des Standorts ein“, berichtet Holzmann.

Entscheidend für die Anforderungen an die Elektrifizierung eines Standortes sei dabei weniger die Art der Elektrofahrzeuge als vielmehr die maximale Ladeleistung, die gleichzeitig zur Verfügung stehen soll. Damit gehe auch die Ladeart einher, also ob AC- oder DC-Ladetechnik notwendig sei, so Holzmann. Er sagt: „Auch für eine größere Flotte an Elektro-Pkw, zum Beispiel Fahrzeuge von Servicetechnikern, die morgens alle zur selben Zeit vollgeladen bereitstehen müssen, kann die Einrichtung eines Mittelspannungsanschlusses mit eigener Trafostation die beste Lösung sein.“

Bei einer kleineren Anzahl an E-Bussen oder E-Lkw dagegen könne es sein, dass die Leistung des normalen Firmennetzanschlusses ausreiche oder sich mit überschaubarem technischen Aufwand entsprechend erhöhen lasse. „Zum Beispiel, wenn die Fahrzeugnutzung die zeitliche Staffelung der Ladevorgänge über ein intelligentes Lastmanagement erlaubt“, sagt Holzmann. Wichtig für Unternehmen sei es, mittel- und langfristig zu denken und ein Elektrifizierungskonzept zu wählen, das mit steigendem Bedarf an Ladeleistung und Ladestationen mitwachsen könne.

Dabei verfolgen die Lechwerke einen partnerschaftlichen Ansatz und holen auch andere Experten ins Boot. So ist das Konzept für Brandner Bus Schwaben in Zusammenarbeit von den LEW mit der eLoaded GmbH entstanden, berichtet Manuel Holzmann: „eLoaded ist auf das Angebot besonders leistungsfähiger DC-Energiesysteme und Ladetechnik, insbesondere mit Wasserkühlung und zentraler Gleichstromversorgung, spezialisiert und hat in dem Projekt neben der Lieferung der Gleichstromenergielösungen auch die Inbetriebnahme und die technische Betreuung übernommen.“

Bei Brandner Bus Schwaben ist man in jedem Fall von der Zusammenarbeit mit den LEW angetan: „Wir richten uns auf den schrittweisen Umstieg auf Elektromobilität aus. Neben der Nachhaltigkeit sind für uns aber auch Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit entscheidend. Hier hat uns das LEW-Team umfassend und engagiert unterstützt – von der Projektorganisation bis zur Inbetriebnahme“, sagt Josef Brandner, Geschäftsführer von Brandner Bus Schwaben. „Mit dem leistungsstarken Elektrifizierungskonzept von LEW und zusätzlich dem Photovoltaik-Strom, den wir an unseren Standorten erzeugen, fahren unsere Busse wirtschaftlich und zukunftssicher.“

1 Kommentar

zu „Ladelösungen für E-Busse und E-Lkw von den Lechwerken“
Uwe Bosse
12.09.2024 um 20:55
Daß es inzwischen schon einige akkubetriebene E-Busse gibt (auch von BYD und einem Fabrikat aus der Türkei) finde ich gut. In den 19-70er Jahren habe ich in Salzburg Busse mit Oberleitung fahren sehen. Leider hat hier unser heimisches Transport-Unternehmen neue Busse wieder mit Diesel-Antrieb gekauft.

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