Ionity-COO Marcus Groll nimmt seinen Hut

Marcus Groll verlässt nach fast sieben Jahren das Schnelllade-Joint-Venture Ionity. Seinen Rückzug kündigt der Ionity-COO selbst auf LinkedIn an. Mitte Mai hatte bereits CEO Michael Hajesch Ionity verlassen.

marcus groll ionity
Bilder: Ionity

Ionity betreibt ein Schnellladenetz für Elektroautos entlang europäischer Autobahnen. Gegründet wurde es 2017 – Marcus Groll gehörte damit zu den Ionity-Managern der ersten Stunde. „Während ich ein neues Kapitel aufschlage, plane ich, Zeit für meine Familie und mich selbst zu nehmen. Ich freue mich darauf, Teil der E-Mobilitäts-Community zu bleiben und zur kontinuierlichen Entwicklung hin zur Elektromobilität beizutragen“, schreibt der Unternehmens-COO zu seinem Abschied auf Linkedin.

Mitte Mai hatte bereits CEO Michael Hajesch überraschend das Unternehmen verlassen. Seine Nachfolge trat Jeroen van Tilburg an, der zuvor das Tesla-Ladegeschäft in Europa verantwortet hatte. Wer Marcus Groll als COO nachfolgen wird, ist noch nicht bekannt. Klar ist aber: Durch Grolls Weggang ist der Umbruch in der Geschäftsführung der Ionity GmbH perfekt. Denn zu dieser gehört ansonsten nur noch CFO Torsten Kiedel, der selbst erst im Februar 2024 zu dem Unternehmen gestoßen war. Fazit: Die Manager der ersten Generation sind künftig nicht mehr an Bord.

„Ich möchte mich bei allen aktuellen und ehemaligen IONITY-Kollegen, insbesondere bei Michael Hajesch, Bernd E. und auch den Ionity-Aktionären, für die hervorragende Zusammenarbeit in dieser Zeit herzlich bedanken“, so Groll, der in seiner Nachricht auch noch einmal Erfolge und Etappenziele während seiner Manager-Tätigkeit aufzählt. Über diese hatte er auch schon als Speaker bei electrive LIVE berichtet.

Eine offizielle Mitteilung zu Grolls Abschied seitens Ionity ist noch nicht bekannt. Bei Hejeschs Weggang verknüpfte das Unternehmen die offizielle Bekanntgabe aber auch mit der Vorstellung von dessen Nachfolger Jeroen van Tilburg. Konkrete Gründe für das Ausscheiden des ersten und bisher einzigen Ionity-CEO Hajesch wurden seinerzeit nicht genannt.

Ionity betreibt aktuell über 669 Ladeparks in 24 europäischen Ländern, an denen sich mehr als 4.224 Schnellladepunkte befinden. Das Unternehmen wurde 2017 als Joint Venture von BMW, Ford, Mercedes und dem VW-Konzern (vertreten durch Audi und Porsche) gegründet. Inzwischen gehören auch Hyundai und die Climate Infrastructure Platform von BlackRock als Finanzinvestor zu den Anteilseignern.

linkedin.com

5 Kommentare

zu „Ionity-COO Marcus Groll nimmt seinen Hut“
Matthias
13.09.2024 um 11:31
Man lässt ihn zumindest in Würde gehen. Ich würde stark vermuten, dass BlackRock mit der finanziellen Performance unzufrieden ist und sein Abgang nicht ganz freiwillig ist.
Josef
13.09.2024 um 13:31
Ich würde sagen...relativ normal. In meiner alten Firma ist kein CEO länger als 3 bis 5 Jahre geblieben, dann gab es einen neuen. Die Damen und Herren "langweilen" sich nach dieser Zeit und suchen was neues für die Karriere. Wer zu lange an einer Stelle "stehen" bleibt, gilt in diesen Kreisen als "Schlafmütze". Das Projekt ist auf den Weg gebracht und die ersten Ziele sind erreicht...fortführen und expandieren soll jetzt ein anderer...
erFahrer
16.09.2024 um 08:28
Tjja , das große Versprechen eine Alternative zu den SUC zu sein ist bis heute nicht erfüllt. Die größten EU-Hersteller haben es nicht geschafft, trotz ihrer Mrd.Gewinnen dies zu leisten. Wie jämmerlich. Oder ist und war es immer schon Absicht. Die Kunden erhalten mit dem Kauf der Fahrzeuge keinen direkten Vorzug mehr. Und seit Black Rock, das Unternehmen das die Öl-und Gas-Märkte und die Automobilindustrie kontrolliert dabei ist, Ist es noch schlechter geworden. Ein Schelm der Absicht dahinter erkennen will. Der Absatz der BEV sinkt , VW entlässt und IONITY wird zeitgleich unattraktiv. Muss halt ein Discounter, wenigstens in Süddeutschland einspringen - damit es gut weitergeht.
Jonathan Lastwieser
16.09.2024 um 11:20
Naja Josef, erste Ziele erreicht? Ich denke in dem Unternehmen stecken mindestens 500 Mio. € Kapital. Bei BlackRock ist eine Risikokapitalrendite von 7% unterste Erwartung. Das bedeutet bei 669 Ladeparks muss jeder Park ca. 4.500 € Nettoertrag nach allen(!) Kosten erwirtschaften. Das halte ich bei der Frequenz die ich an den Parks bisher gesehen habe für äußerst sportlich. Und wenn sich die Ladepreise in 2 - 3 Jahren mal bisschen eingemittelt haben für unwahrscheinlich, denn dann werden 50 Cent oberste Preisgrenze sein.
Jonathan Lastwieser
16.09.2024 um 12:52
Nachbesserung zu meinem Kommentar: 4.500 € pro Monat also > 52.000 € im Jahr/ Ladepark.

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