Connect Bus storniert offenbar Elektrobus-Bestellung bei Ebusco

In Schweden kündigt das Busunternehmen Connect Bus offenbar die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Hersteller Ebusco auf. Hintergrund soll sein, dass Ebusco die 47 bestellten Elektrobusse nicht wie vereinbart bis Ende 2023 an Connect Bus geliefert hat.

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Bild: Ebusco

Das geht aus einem Bericht des schwedischen Portals Buss Magasinet hervor. Connect Bus hatte 2022 insgesamt 47 E-Busse des Typs Ebusco 3.0 geordert, die bis Ende des vergangenen Jahres übergeben werden sollten. Da dies nicht geschehen ist und auch die Finanzlage von Ebusco sehr angespannt ist, wählt Connect Bus dem Bericht zufolge einen neuen, noch nicht bekannt gegebenen E-Bus-Lieferanten.

Bei Ebusco herrscht aktuell vor und hinter den Kulissen in der Tat viel Bewegung – auch personell: Anfang des Monats folgte Christian Schreyer als alleiniger CEO auf das bisherige Führungs-Duo Peter Bijvelds und Michiel Peters. Auch im Aufsichtsrat gibt es Personalveränderungen. Die Neubesetzungen hängen unter anderem mit einem neu entwickelten Sanierungsplan zusammen, um Ebusco aus der aktuell schwierigen Phase zu führen.

Konkret verbuchten die Niederländer im ersten Halbjahr 2024 einen EBITDA-Verlust von 60,7 Millionen Euro (+40 % gegenüber 2023) bei einem Umsatz von 38 Millionen Euro (-8,8 %). Während die Bestellbücher mit 1.662 Bussen gefüllt sind, wurden zwischen Januar und Juni nur 98 Busse ausgeliefert. Zu den bereits ergriffenen Maßnahmen gehört die inzwischen an einen externen Partner in China anvertraute Montage des Modells Ebusco 3.0.

bussmagasinet.se (auf Schwedisch)

2 Kommentare

zu „Connect Bus storniert offenbar Elektrobus-Bestellung bei Ebusco“
Hans
20.09.2024 um 15:38
Was ist das denn für ein Hersteller, der es nicht auf die Reihe bekommt, bestellte Fahrzeuge gemäß der eingegangenen Bestellungen auszuführen? Natürlich sind mir die Hintergründe nicht bekannt, aber bei einem solchen Missverhältnis zwischen Auslieferungszahl und Bestelleingang muss doch schon länger etwas im Argen liegen? Große Probleme kommen nicht von heute auf morgen, sondern entstehen durch die Unfähigkeit, anfänglich kleine Probleme lösen zu können.
Maurice
20.09.2024 um 18:24
Ganz ehrlich, wundert mich nicht. Bei der Infra Fürth zum Beispiel wurden 3 Ebusco 2.2 18m Gelenkbusse geliefert, die kamen vor ca. 1,5 Jahren (mit Verspätung) an, und sind immer noch nicht im Linieneinsatz. Die Busse kamem teilweise mit Lackschäden an, bei einem Bus war eine Achse völlig im Eimer, die Busse mussten erst mal von der AGK Bayern generalüberholt werden, weil die in einem katastrophalen Zustand waren. Der erste Bus wurde jetzt beklebt, mal schauen ob er bald fährt. Ich schätze mal die Infra Fürth hat Ebusco definitiv als Kunden verloren.

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