Bosch stellt Geschäft mit Nutzfahrzeugen neu auf / Jan-Oliver Röhrl wird Leiter
Die neue Einheit soll unter der Leitung von Jan-Oliver Röhrl (oben im Bild) stehen, seines Zeichens Executive Vice President Commercial Vehicles and Off-Road. Das hat Bosch im Rahmen der IAA Transportation in Hannover bekanntgegeben. Das Unternehmen weitet sein Produkt- und Lösungsportfolio aus und setzt dabei auf verschiedene Technologien: „Die Antriebswende der Nutzfahrzeuge wird nur dann gelingen, wenn wir technologieoffen agieren und alle Antriebsformen weiterentwickeln und effizienter machen“, sagte Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility.
Technologieoffen heißt: Bosch setzt auf Batterie-elektrische Antriebe, Brennstoffzelle, Wasserstoffmotor und Verbrenner. Das Unternehmen geht internen Prognosen zufolge davon aus, dass 2030 weltweit etwa 20 Prozent aller neu zugelassenen Nutzfahrzeuge schwerer als sechs Tonnen über einen Batterie-elektrischen Antrieb verfügen. Und circa drei Prozent werden mit Brennstoffzellen fahren. 2035 dürfte gut jeder dritte Lkw Batterie-elektrisch bewegt werden und jeder zehnte mit einer Brennstoffzelle, schätzt Bosch. Zu diesem Zeitpunkt werde sich dann auch der Wasserstoffmotor auf der Straße befinden, wenn auch noch etwas weniger häufig, so Bosch. Das Unternehmen schließt sich Forderungen aus der Branche wie etwa von Daimler Truck an, dass nun auch schleunigst in Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge investiert werden muss: „Wir brauchen in Deutschland und Europa einen konsequenten und schnelleren Ausbau von E-Ladestationen und Wasserstofftankstellen“, sagte Markus Heyn.
Bosch betont, dass die unterschiedlichen Antriebstechnologien nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Die Vielfalt erlaube es vielmehr Herstellern, sich für die jeweils optimale Lösung je nach Einsatzbedarf zu entscheiden. Daher entwickelt Bosch nicht nur die Antriebstechniken für Batterie, Brennstoffzelle und Wasserstoffmotor weiter, sondern macht auch moderne Verbrenner noch effizienter. Mit Blick auf die riesige Bestandsflotte könnten hierbei auch synthetische Kraftstoffe einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, so das Unternehmen.
Für Bosch ist das Geschäft mit Nutzfahrzeugen absolut wichtig: „In den kommenden Jahren erwarten wir durch das sich weiterhin abzeichnende Wachstum des globalen Güterverkehrs sowie den zeitgleichen Umstieg bei Nutzfahrzeugen auf alternative Antriebe einen weiteren Wachstumsschub für unser Geschäft“, so Heyn. „Das Geschäft mit großen Fahrzeugen ist für uns alles andere als eine kleine Sache – wir setzen in der Mobilitätssparte jeden vierten Euro mit Trucks und Transporter um.“
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