EU-Staaten stimmen wohl am 25. September über E-Auto-Zölle ab
Wie Bloomberg von mit dem Plan vertrauten Personen erfahren hat, soll die Abstimmung am Mittwoch kommender Woche stattfinden – also am 25. September. Bisher war in Brüssel stets die Rede davon, dass die EU-Mitgliedstaaten „bis Ende Oktober“ über die Zusatzzölle auf E-Autos aus chinesischer Produktion abstimmen sollen.
Die vorläufigen Sonderzölle wurden am 4. Juli vorgestellt und anschließend bereits leicht angepasst. Aktuell liegen sie bei maximal etwa 35 Prozent. Zu beachten ist dabei, dass die Sonderzölle individuell für jeden chinesischen Hersteller berechnet (je nach Höhe der festgestellten, wettbewerbsverzerrenden Staatssubventionen) und auf einen bereits aktuell bestehenden Basissatz von zehn Prozent aufgeschlagen werden.
Da das endgültige Votum zu den Zöllen der EU gegen China näherrückt, werden auch die politischen Stellungnahmen und Dialoge auf beiden Seiten intensiver. So hatten chinesische E-Auto-Hersteller der EU-Kommission jüngst angeboten, sich beim Verkauf ihrer Fahrzeuge in der Europäischen Union auf bestimmte Preise zu verpflichten, um die drohenden Sonderzölle zu vermeiden. Den Vorschlag hat die EU-Kommission aber vergangene Woche abgewiesen.
Am Dienstag dieser Woche ist zudem der chinesische Handelsminister Wang Wentaoin Brüssel mit dem EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis zusammengetroffen, um die Zölle zu diskutieren. Und: Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez war bei einem Besuch in China dieser Tage überraschend auf Abstand zu den Zusatzzöllen gegangen. Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz ist ein Gegner dieses Ansatzes. Beide Spitzenpolitiker stehen Ländern mit exportstarker Autoindustrie vor und beide fürchten daher Gegenzölle.
Die USA haben unterdessen ihre Sonderzölle auf chinesische Schlüsselprodukte – darunter auf E-Autos – fix beschlossen. Sie treten am 27. September in Kraft. Die Zölle auf Elektrofahrzeuge aus China werden dadurch wie berichtet von bisher 25 auf 100 Prozent vervierfacht. Der Zollsatz für Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz in E-Fahrzeugen oder einzelne Batteriekomponenten wird von 7,5 auf 25 Prozent erhöht. Weitere Zusatzabschläge betreffen zudem bestimmte Rohstoffe und Materialien, die für eMobility-Anwendungen gebraucht werden. Auch Kanada führt einen 100-Prozent-Aufschlag auf E-Autos aus China ein – und zwar am 1. Oktober.
bnnbloomberg.ca
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