Nordrhein-Westfalen startet Förderaufruf für E-Lkw

Ab heute können Anträge für die E-Lkw-Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt werden. Die Antragsfrist läuft bis zum 16. Oktober. Das schwarz-grün regierte Land unterstützt die Anschaffung von elektrischen Lkw einmalig mit insgesamt 15 Millionen Euro.

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Bild: Daimler Truck

Die Bundesregierung hat ihre Förderung von klimaschonenden Nutzfahrzeugen (KsNi) abgesägt, das Land Nordrhein-Westfalen führt als Reaktion darauf nun einmalig ein Förderbudget ein, das Firmen bis zu 300.000 Euro pro Elektro-Lkw in Aussicht stellt. Antragsberechtigt sind privatwirtschaftliche und kommunale Unternehmen mit einem Standort in Nordrhein-Westfalen. Sie können sich zwischen dem 18. September und dem 16. Oktober (bis Mitternacht) um die Förderung bewerben. Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur will mit der Initiative explizit „die Förderlücke des Bundes schließen“.

Förderfähig sind in Nordrhein-Westfalen nun also die Mehrausgaben für den Kauf oder für das Leasing von emissionsfreien Nutzfahrzeugen der Fahrzeugklasse N3 – darunter fallen Sattelzugmaschinen und Lkw ab 12 Tonnen zulässiger Gesamtmasse. Das Land bezuschusst konkret bis zu 60 Prozent der zuwendungsfähigen Mehrkosten. Dabei kann es sich sowohl um Batterie- als auch um Brennstoffzellen-Lkw handeln. Der Förderhöchstbetrag beläuft sich auf maximal 300.000 Euro je Fahrzeug und maximal 500.000 Euro je Unternehmen bzw. Unternehmensverbund. Beim Leasing übernimmt das Land maximal bis zur Höhe der Leasing-Sonderzahlung.

Weitere Voraussetzungen für eine Bewerbung sind, dass nur Förderanträge für N3-Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse ab zwölf Tonnen gestellt werden können und die Lkw sowohl in NRW zugelassen als auch hauptsächlich eingesetzt (mehr als 50 Prozent der Jahresfahrleistung) werden müssen.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grüne) betont, dass kaum ein anderer Bereich mehr Treibhausgasemissionen ausgestoße: „Im Verkehrssektor Emissionen einsparen, heißt richtig sparen. Für schwere emissionsfreie Lkw sind die Anschaffungskosten derzeit zwei bis drei Mal so hoch wie bei Dieselfahrzeugen. Ohne Förderung können viele Unternehmen ihre Flotten nicht umstellen.“ Um die zeitliche Lücke bis zur Wirtschaftlichkeit zu verkürzen, unterstütze das Land die Branche einmalig bei der Anschaffung von modernen elektrisch angetriebenen Lastkraftwagen. „Wir schließen damit die Förderlücke des Bundes und packen in Nordrhein-Westfalen die Antriebswende im Schwerlastverkehr an.“

Der Förderaufruf ist Teil eines umfassenderen NRW-Pakets für die Logistikbranche zur Umstellung ihrer Flotten. So wird auch die Erstellung von Umsetzungskonzepten im Rahmen des Förderprogramms „progres.NRW – Emissionsarme Mobilität“ gefördert. Zudem bietet das Land weitergehende Informationen und Unterstützung, etwa einen Praxisleitfaden zur Flottenumstellung mit begleitenden Seminaren.

Bereits bekannt ist, dass das Land die 15 Millionen Euro in einem wettbewerblichen Verfahren bewilligen will. Es kommt also explizit nicht auf Schnelligkeit an. Die Reihenfolge der Bewilligung orientiert sich vielmehr an der niedrigsten beantragten Fördersumme je Fahrzeug. Auf dieser Basis wird ein Ranking erstellt. Klar ist vor diesem Hintergrund, dass Teilnehmer ein Angebot mitschicken müssen: Für das zu fördernde Fahrzeug und für den Erwerb eines entsprechenden konventionellen Fahrzeugs derselben Klasse mit vergleichbarem Anwendungsgebiet und vergleichbarer Ausstattung.

Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, das auf die gekappte KsNI-Förderung des Bundes mit einem eigenen Förderbuget reagiert. Während das Bundesland 60 Prozent der zuwendungsfähigen Mehrkosten übernimmt, wurden bei der KsNI-Förderung 80 Prozent abgedeckt.

bra.nrw.de

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