SuperPanther und Steyr zeigen Elektro-Zugmaschine für Europa
Steyr Automotive hat auf der Messe eine strategische Partnerschaft mit SuperPanther für „die gemeinsame Entwicklung wettbewerbsfähiger E-Lkw“ publik gemacht. Offenbar besteht die Kooperation schon länger, denn das erste Ergebnis dieser Partnerschaft ist schon vorzeigbar – in Form des speziell auf den europäischen Markt zugeschnittenen E-Lkw eTopas 600, der auf der Messe in Hannover nun Premiere feierte.
Erste technische Daten nennen die Partner auch schon. So soll das Modell mit LFP-Batterien mit einem Energiegehalt von 621 kWh vorfahren, die eine Reichweite von 500 Kilometern erlauben. Zufall oder nicht: Diese Werte entsprechen exakt dem Mercedes-Benz eActros 600. Weiter basiert der eTopas 600 auf einer 876-Volt-Architektur und bietet in seiner zweimotorigen Konfiguration 394 kW Dauer- und 692 kW Spitzenleistung. Die DC-Ladeleistung soll sich auf 2x 330 kW belaufen – es sind also zwei CCS-Ladeports verbaut, die parallel laden können. Die Ladezeit beziffert SuperPanther auf unter 38 Minuten von 20 auf 80 Prozent Batterieladestand.
Der Beginn der Serienproduktion des eTopas 600 bei Steyr Automotive soll Ende 2025 erfolgen. Das Messe-Exemplar wartet an der Front übrigens mit einem zentral angebrachten Logo von Steyr Automotive auf. Das Logo von SuperPanther ist zwar ebenfalls zu sehen – aber unauffälliger angebracht.
Darüber hinaus kündigen die Partner die Markteinführung einer Lkw-Familie unter der Bezeichnung eEmerald an, die drei Modelle mit verschiedenen Antrieben, Reichweiten und Kabinenkonfigurationen umfasst. Präziser wurde das Duo an dieser Stelle nicht. Da aber auch in diesem Namen ein „e“ vorangestellt ist, dürfte es sich auch bei diesen Lkw mindestens um teilelektrifizierte Exemplare handeln. Zumal SuperPanther in China für die Entwicklung von Elektro-Lkw bekannt ist.
„Als Unternehmen mit mehr als einem Jahrhundert Erfahrung in der Produktion von Lastkraftwagen hat sich Steyr Automotive schon immer neuen Technologien verschrieben“, äußert Manfred Eibeck, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats von Steyr Automotive, zu der Partnerschaft. „In dieser strategischen Zusammenarbeit mit SuperPanther sind wir nicht nur Integratoren von Technologie, sondern Mitgestalter einer gemeinsamen Vision. Gemeinsam werden Steyr Automotive und SuperPanther den Fortschritt in der elektrischen Schwerlasttechnologie vorantreiben und damit einen Beitrag zum globalen Ziel der Netto-Null-Emissionen leisten.“
Dr. Michael Ruf, Präsident des europäischen Marktes von SuperPanther, ergänzt: „Die Partnerschaft zwischen SuperPanther und Steyr Automotive ist von großer Bedeutung für die globale Entwicklung der elektrischen Schwerlastwagenindustrie. Diese strategische Kooperation beschleunigt die Integration von Ressourcen zwischen den beiden Unternehmen, um effiziente, umweltfreundliche Lösungen für Elektro-Lkw anzubieten, die der wachsenden Nachfrage nach Netto-Null-Transporten gerecht werden.“
SuperPanther sitzt in Yangzhou in der chinesischen Provinz Jiangsu und bezeichnet sich selbst als Pionier auf dem Gebiet der NEV-Technologien (NEV steht für New Energy Vehicles und ist in China als Sammelbegriff geläufig für BEV, FCEV und PHEV). Das Unternehmen strebt an, mit globalen Partnern zusammenzuarbeiten, „um die Innovation und den Einsatz von elektrischen Schwerlastfahrzeugen voranzutreiben“, wie es heißt. Die Partnerschaft mit Steyr Automotive ist SuperPanthers erste Zusammenarbeit im Fahrzeugbau in Europa. Einen potenziellen Kunden hat das Duo auch schon: Mit DHL wurde im Zuge der Messe eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterschrieben.
SuperPanthers Geschäft basiert laut der europäischen Firmen-Webseite auf einer eigenen E-Truck-Technologie, einem Ökosystem und grünen Energielösungen. Zum eTopas 600 ist etwa bekannt, dass die Chinesen ihre eigene E-Achse und ihr Thermomanagement einbringen. Bis 2030 – so das ambitionierte Ziel des Unternehmens – sollen in Europa 16.000 E-Trucks mit dem eigenen Antrieb auf der Straße sein. Auf der chinesischen Webseite von SuperPanther werden zudem ein besonderer Fokus auf Leichtbau-Techologien und Batteriewechselkonzepte betont.
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