E-Motor-Entwickler DeepDrive sammelt 30 Millionen Euro ein

Das Münchner Elektromotoren-Startup DeepDrive hat in seiner Serie-B-Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro an frischem Kapital eingeworben. Geldgeber sind die Bestandsinvestoren BMW, Continental, UVC Partners und Bayern Kapital sowie ein neuer Lead-Investor: der Fonds Leitmotif.

Bild: Continental

Das Münchner Startup DeepDrive hat einen Radialfluss-Doppelrotormotor inklusive Leistungselektronik entwickelt, der als Zentralantrieb sowie als Radnabenantrieb in Serienfahrzeuge eingebaut werden kann. In zwei vorherigen Finanzierungsrunden mit Abschluss im Februar 2022 und im März 2023 hatte DeepDrive bereits 4,3 Millionen Euro (2022) bzw. 15 Millionen Euro (2023) eingenommen. Mit dem neuen Kapital steigt das Gesamtinvestment in das Unternehmen also auf 49,3 Millionen Euro.

Neben den Bestandsinvestoren beteiligte sich in der neuen Runde auch Leitmotif, ein unabhängiger Venture-Capital-Fonds, der sowohl in den USA als auch in Europa tätig ist und sich auf Dekarbonisierung spezialisiert hat – und zwar an erster Stelle. Sprich: Leitmotif führte die 30-Millionen-Euro-Runde an. Genaue Investitionssummen sind aber nicht bekannt.

Klar ist nur: Die Mittel aus der Series-B sollen primär zur Weiterentwicklung der DeepDrive-Antriebstechnologie und zum Ausbau der Produktionskapazitäten eingesetzt werden. Wortwörtlich heißt es in einer uns per E-Mail vorliegenden Mitteilung: „Mit dem neuen Kapital ist DeepDrive in der Lage, am neuen Standort im Norden von München modernste Produktionslinien aufzubauen und seine patentierte Doppelrotor-Motorentechnologie zu industrialisieren, um die breite Markteinführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.“ Aktuell arbeite DeepDrive mit acht der zehn größten Automobilhersteller bei verschiedenen Entwicklungsprojekten zusammen.

„Unsere Mission ist es, die Automobilbranche zu revolutionieren, indem wir den Herstellern wegweisende Lösungen für die effiziente und kostengünstige Produktion von E-Fahrzeugen zur Verfügung stellen“, äußert Felix Pörnbacher, Mitgründer und Co-Geschäftsführer der DeepDrive GmbH. Zentral sei dabei ein kooperativer Ansatz: „Wir arbeiten Hand in Hand mit unseren Partnern, um unsere Antriebe auf die Straße zu bringen. Die aktuelle Finanzierungsrunde stellt für uns einen bedeutenden Meilenstein dar, denn mit der Unterstützung unserer neuen und bestehenden Investoren sind wir in der Lage, die große Nachfrage der internationalen Automobilbranche nach unseren Lösungen zu adressieren.“

Kurz zur Technik: Herkömmliche Elektromotoren bestehen aus einem Stator, der entweder einen innenliegenden oder einen außenliegenden Rotor bewegt. Beim Doppelrotor-Konzept von DeepDrive treibt der Stator sowohl einen innen- als auch einen außenliegenden Rotor gleichzeitig an. Das soll enorm kompakte Antriebe mit niedrigem Verbrauch und hoher Drehmomentdichte ermöglichen, da quasi zwei Elektromotoren in einem zusammengefügt werden. Eben dank der kompakten Bauweise und des niedrigen Gewichts werden mit dem DeepDrive-Konzept neben klassischen Zentralantrieben auch In-Wheel-Drive-Train-Antriebe möglich, also Radnabenmotoren.

Erst vor wenigen Wochen hatte BMW gemeldet, den Doppelrotor zusammen mit DeepDrive auf der Straße zu erproben. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekt mit „vielversprechenden Prüfstandergebnissen“ seien die Partner bereit für den ersten Praxistest, hieß es Mitte Juli. Dabei werden die Fahreigenschaften verschiedener Varianten des Antriebs in Modellen der BMW Group erprobt. Konkrete Angaben zu den Antriebsvarianten und den eigesetzten Fahrzeugen machte BMW aber nicht.

Quelle: Infos per E-Mail, linkedin.com

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