Volkswagen soll Auffrischung des MEB hinterfragen
Das „Manager Magazin“ berichtet unter Verweis auf eigene Recherchen, dass Volkswagen erwägt, die Investitionen in der nächsten Mittelfristplanung um rund 20 Milliarden Euro zu kürzen. Konkret sollen im nächsten Fünf-Jahre-Investitionsbudget im Herbst statt 180 nur noch 160 Milliarden Euro vorgesehen werden. Wo hauptsächlich gespart werden soll, zählt das Wirtschaftsmagazin ebenfalls auf: Die Entwicklung solle „rasiert werden“, auch die Verwaltung sei betroffen.
Zu den Projekten, die zur Kurskorrektur offenbar hinterfragt werden, soll die Auffrischung des Elektro-Baukastens MEB gehören, in deren Zuge die Wolfsburger den aktuellen MEB zum MEB+ weiterentwickeln wollten. Der sogenannte MEB+ sollte die elektrische Modellpalette bis zum – ohnehin verspäteten – Start der Plattform SSP frisch halten. Laut bisherigen Statements sollten die ersten MEB+-Modelle 2026 auf den Markt rollen.
Nun könnte es anders kommen: Finanzchef Arno Antlitz soll nach Angaben des „Manager Magazins“ präferieren, dass „irgendwann ab 2028“ – mit mindestens drei Jahren Verspätung – direkt die ersten Fahrzeuge der SSP kommen. Gestoppt werden soll überdies der Plan für ein kleines E-SUV im Stil des T-Roc, das bisher fest für das Werk in Wolfsburg eingeplant ist.
Auch zum geplanten Stellenabbau wartet das „Manager Magazin“ mit neuen Zahlen auf: Volkswagen könnte laut dem Bericht mittelfristig bis zu 30.000 Stellen allein in Deutschland abbauen. Vor allem in der Forschung und Entwicklung dürfte es harte Einschnitte geben: Von den in diesem Bereich rund 13.000 Beschäftigten in Deutschland müssten laut dem „Manager Magazin“ 4.000 bis 6.000 ihren Hut nehmen.
Diese konkreten Zahlen hat der Autobauer aber umgehend dementiert. Eine Sprecherin der Volkswagen AG in Wolfsburg sagte zunächst: „Klar ist: Volkswagen muss an seinen deutschen Standorten seine Kosten reduzieren.“ Nur so könne die Marke ausreichend Geld für Zukunftsinvestitionen verdienen. „Wie wir gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung dieses Ziel erreichen, ist Teil der anstehenden Gespräche.“ Die Zahl von 30.000 Stellen bestätigte sie nicht. Der Gesamtbetriebsrat bezeichnete die Zahl von 30.000 als „Schwachsinn.“
manager-magazin.de, handelsblatt.com
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