Hyundai soll eigene Batteriezellen-Pilotfertigung planen

Der Hyundai-Konzern zieht laut einem südkoreanischen Medienbericht ab 2027 die Produktion eigener Batteriezellen für seine Elektroautos in Betracht. Dabei soll es zunächst um eine Pilotfertigung gehen – jedoch mit Potenzial für mehr.

Bild: Kia

Laut einem aktuellen Bericht von „The Korea Economic Daily“ bereitet sich die Hyundai Motor Group derzeit darauf vor, seine ersten Produktionslinien für Batteriezellen zu bauen. Wie die mit der Angelegenheit vertrauten Informanten gegenüber der Zeitung angaben, sei das der erste Schritt, die Batterietechnologie intern voranzutreiben, um sowohl die Leistung als auch die Kosten seiner Elektromodelle zu verbessern.

Das Unternehmen erwäge, zunächst Produktionslinien mit einer Kapazität von 1-2 GWh für Prototypen in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Anseong in der Provinz Gyeonggi einzurichten. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Hyundai dabei auf „ternäre“ Batterien wie Nickel-Kobalt-Mangan (NCM) setzt. Gerüchte über eigene Batteriezellen von Hyundai gab es wie berichtet bereits im November 2023. Damals war aber von LFP-Zellen die Rede.

Dieses Mal wird es aber offenbar schon konkret: Seit dem zweiten Quartal sollen die Verhandlungen mit Lieferanten laufen, die die Batteriematerialien liefern sollen. Dabei spricht Hyundai offenbar sowohl mit südkoreanischen Lieferanten wie etwas LG Chem, aber auch mit chinesischen Unternehmen. Es gehe um die Menge und den Preis der Kathoden, die ab etwa 2027 geliefert werden sollen, so „The Korea Economic Daily“.

Ob Hyundai tatsächlich in die Volumen-Produktion eigener Batteriezellen einsteigt, ist aber wohl noch nicht entschieden. Es könnte auch bei der Pilotfertigung bleiben, um die selbst entwickelten Zellen in einem gewissen Produktionsmaßstab zu validieren. Hyundai erwäge, „die Produktion der von ihm entwickelten Batterien im Rahmen von Erstausrüsterverträgen an SK On und andere Batteriezellenhersteller auszulagern, anstatt sie an seine Produktionslinien herzustellen“, heißt es in dem Bericht.

Derzeit nutzt der Konzern mit seinen Marken Hyundai, Kia und Genesis eingekaufte Batteriezellen von SK On und LG Energy Solution aus Südkorea sowie in einigen Modellen auch vom chinesischen Marktführer CATL. Im Oktober 2023 hatte Hyundai erstmals auch Zellen bei Samsung SDI bestellt – die prismatischen Zellen mit NCA-Chemie sollen ab 2026 in Europa eingesetzt werden. In Indien sollen künftig auch LFP-Zellen von Exide genutzt werden.

kedglobal.com

1 Kommentar

zu „Hyundai soll eigene Batteriezellen-Pilotfertigung planen“
Jörg
25.09.2024 um 11:16
Wenn man bedenkt, wie essentiell wichtig es ist, über Produktions- und Entwicklungskapazitäten von marktentscheidenden Komponenten wie der Batterie zu verfügen, so können VWs Entscheidungen das auszulagern und Batterien nur einzukaufen als Fehlentscheidung allerersten Güte eingestuft werden.E- Motoren kann man sich überall einkaufen, die sind auch weitestgehend ausgeforscht. Wenn man da nicht Leading Edge ist, bekommt man immer noch ein brauchbares Ergebnis.Die große Schwachstelle ist nun mal die Batterie und da gibt es so viele enorme Verbesserungspotentiale - die kann man nur selbst herausfinden (oder dem Markt um Jahre hinterher hinken) und man muss sie auch selbst mit einer eigenen Produktionslinie umsetzen (oder am Markt mit teuer Geld einkaufen und ebenfalls um Jahre hinterher hinken).Ein Verzicht auf eigene Produktion und Entwicklung dieser enorm wichtigen Komponente bedeutet daher: "Wir wollen eigentlich gar nicht"

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