Oktoberfest verbraucht 14 Mal mehr Strom als Münchner E-Autos

Der örtliche Energieverbrauch für das öffentliche Laden von Elektroautos ist erheblich geringer als der von Großveranstaltungen wie dem Münchner Oktoberfest, wie aus einer Auswertung interner Daten der Digital Charging Solutions (DCS) GmbH hervorgeht.

Bild: SWM/Steffen Leiprecht

Das letztjährige Oktoberfest hatte einen Stromverbrauch von etwa 2.800.000 kWh – diese Zahl nennen die Veranstalter selbst in ihrem Abschlussbericht für das Volksfest im Herbst 2023. Das waren demnach schon zwölf Prozent weniger als 2022. Im Vorjahr kamen 7,2 Millionen Besucher auf die Wiesn.

In diesem Zeitraum wurden laut DCS-Zahlen im Münchner Ladenetz ca. 193.000 kWh für das Laden von E-Autos aufgewendet. DCS gibt an, dass über das eigene Lade-Angebot 99 Prozent aller öffentlichen Ladepunkte in München zugänglich sind – der Energieverbrauch kann also als repräsentativ angesehen werden. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch der Großveranstaltung das öffentliche Laden 14 Mal hätte abdecken können. Dabei hat München nach Berlin die zweitgrößte Zahl an angemeldeten Elektroautos, zudem dürften zum Oktoberfest auch einige Besucher rein elektrisch angereist sein.

„E-Autos machen aktuellen rund 14 Prozent der Neuzulassungen in Deutschland aus. Unsere Zahlen belegen nun, dass die vielzitierte Angst vor einem Zusammenbruch des Stromnetzes durch das Laden von E-Autos vollkommen unrealistisch ist“, sagt DCS-CEO Jörg Reimann. „Wenn eine Großveranstaltung mit dem 14-fachen Stromverbrauch des öffentlichen Ladens das Stromnetz nicht kollabieren lässt, wird das auch nicht durch die graduelle Vergrößerung des Anteils von E-Fahrzeugen passieren. Im Gegenteil: E-Autos werden in Zukunft durch die Vehicle-to-Grid-Technologie (also die Einspeisung der in den Akkus gespeicherten Energie in das Stromnetz) einen entscheidenden Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes leisten, weil sie dabei helfen die Schwankungen der grünen Stromerzeugung auszugleichen.“

Quelle: Info per E-Mail, oktoberfest.de (Zahlen zu 2023)

3 Kommentare

zu „Oktoberfest verbraucht 14 Mal mehr Strom als Münchner E-Autos“
AR
27.09.2024 um 07:53
Ich denke dass allein die Umstellung der Beleuchtung in Zelten (zum Teil), Fahrgeschäften usw. auf LED den Energieverbrauch der Wiesn massiv reduziert hat. Die Abwärme der Party reicht aber immer noch für eine eigene Klimazone :-)
rue
27.09.2024 um 08:32
Fehlt bei dem Vergleich der Zahlen nicht der Anteil der privat geladenen kWh? Und die von Firmenparkplätzen -also alle nicht öffentlichen Ladepunkte? Diese Ladevorgänge machen etwa 5-6x soviele LAdevorgänge wie die öffentlichen aus... Das Stromnetz wird deswegen hoffentlich trotzdem nicht zusammenbrechen, aber meiner Meinung nach hinkt der Vergleich- leider...und hilft der ganzen Sache dadurch nicht weiter.
SHausSTA
27.09.2024 um 11:32
Das Stromnetz wird allein deshalb nicht zusammenbrechen, weil die Energieversorger entsprechende Sicherungen vorgesehen haben, um eine Überlastung zu verhindern. Herr Reimann betreibt mit seinem unsinnigen Oktoberfest-Vergleich Augenwischerei: Schon jetzt kann in manchen städtischen Gebieten keine ausreichende Anzahl von privaten Wallboxen ans Netz gehen, weil die Hauszuleitungen die hohen, zusätzlichen Strommengen nicht transportieren können. Zudem fehlen entsprechend leistungsfähigere Trafo-Stationen in den Ortsnetzen. Kommen dann noch zahllose Wärmepumpen hinzu wird sich das Problem weiter verschärfen. Daran wird auch die V2G-Technologie nichts ändern, denn die Ströme fließen damit ja lediglich in die andere Richtung. Das einzige, was zukunftssichere Energieversorgung ermöglichen wird, wäre ein massiver Ausbau der Energienetze.

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