SAIC-GM und CATL präsentieren schnell ladbaren LFP-Akku

SAIC-GM und CATL haben gemeinsam die Elektroauto-Batterie mit der bisher schnellsten Ladegeschwindigkeit vorgestellt. Der LFP-Akku soll auf eine Laderate von 6C kommen und ab dem kommenden Jahr in E-Autos auf Basis der weiterentwickelten Ultium-Plattform von GM mit 900-Volt-Technik eingesetzt werden.

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Bild: SAIC-GM

Die Unternehmen hätten gemeinsam eine Batterie auf Basis der LFP-Chemie entwickelt, die ultraschnelles 6C-Laden unterstütze, teilte SAIC-GM mit. Es solle sich dabei um die erste Batterie dieser Art in der Branche handeln.

Tatsächlich waren bereits im Sommer Gerüchte aufgekommen, dass CATL und BYD unabhängig voneinander an 6C-Akkus arbeiten sollen. Im Falle von CATL wurde berichtet, dass der Marktführer an der Entwicklung einer 6C-Variante seiner Qilin-Batterie forsche – diese solle in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden. Das würde zu der nun erfolgten Ankündigung mit Auto-Partner SAIC-GM passen.

Das „C“ ist ein Indikator für das Verhältnis von Akkugröße zu Ladeleistung. Bei 1C kann ein 80 kWh großer Akku mit maximal 80 kW geladen werden. Bei 6C kann derselbe Akku theoretisch mit der sechsfachen Ladeleistung – also bis zu 480 kW – geladen werden. Erste China-Stromer werden aktuell mit 5C-Akkus angeboten, etwa der Li Mega von Li Auto oder die aktuelle Version des Zeekr 001. Beide haben Batterien von CATL an Bord. Seit Sommer gibt es auch erste Fahrzeuge von Zeekr mit 5,5C.

In den aktuellen Berichten heißt es, dass die 6C-Batterie in einem Ladevorgang mit nur fünf Minuten Dauer eine Reichweite von über 200 Kilometern oder mehr nachladen könnte. Theoretisch würde 6C auch bedeuten, dass die Batterie im Sechstel einer Stunde (also in zehn Minuten) vollständig geladen werden kann. Die Angabe von 200 Kilometern in fünf Minuten nachladen ist daher eher konservativ.

Die 6C-Batterie soll laut der Erklärung, die etwa von der CN EV Post aufgegriffen wurde, „eine Reihe von Schnellladetechnologien nutzen, um die Effizienz elektrochemischer Reaktionen zu verbessern, die Ladeeffizienz zu steigern und eine stabile Batterieleistung zu gewährleisten“. Dazu soll auch eine neue Elektrolytformulierung gehören.

Konkrete Modelle von SAIC-GM, in denen die neue 6C-Batterie eingesetzt werden soll, sind noch nicht bekannt.

cnevpost.com

13 Kommentare

zu „SAIC-GM und CATL präsentieren schnell ladbaren LFP-Akku“
Birne
26.09.2024 um 13:50
Zukunftstechnologie kommt aus FernOst. Gewöhnen wir uns dran… Wolfsburg spart derzeit bei der (veralteten) Batterieproduktion ein.
Ralph Noetzel
26.09.2024 um 14:38
Es braucht weder 900V noch 6C. Es fehlt gerade bei den 400V- Systemen an einer optimalen Ladekurve. Ein 80kwh-Akku, der heute üblich mit ca 200kw in der Spitze geladen werden kann, kommt auf eine durchschnittliche Ladeleistung von ca 80-100kw. Bei einer besseren Ladekurve kann der Schnitt im besten Fall doppelt so hoch ausfallen. Damit käme die Zeit von 10 auf 80% bei dem oben genannten Beispiel auf deutlich unter 20 Minuten bei 2,5C in der Spitze. Und damit braucht es keine 400KW- Solo-Säulen ausser für LKW…
Aztasu
26.09.2024 um 16:41
Ladekurven haben mit hochwertigem Temperaturmanagement mit ausreichend Kapazitäten und und der natürlich abnehmenden Ladegeschwindigkeit von Batterien mit zunehmenden SoC zu tun (und auch mit langsam steigender Ladekurve bei sehr niedrigem SoC, da hier die Spannung der Batteriezellen sehr weit abgefallen ist). Ersteres kostet viel Geld und zweiteres ist eine natürliche Barriere. Deshalb entspricht die theoretische C-Laderare die sich von 0-100% bezieht in der Realität meist der 10-80% Laderate. Bei optimierter Ladekurve sind das dann 5-80% Laderate. Eine 80kWh Batterie kann in der Realität eigentlich nicht "deutlich unter 20min" von 10-80% laden mit nur 200kW maximaler Ladeleistung laden. Die 2,5C wären selbst bei optimierter Ladekurve in der Realität 21min von 10-80%. Einziger Trick wäre eine große Pufferzone einzubauen, sodass die 80kWh netto auf z.B. 160kWh brutto Kapazität treffen, damit könnte man die Ladekurve konstant halten weil der Stress auf die Batterie deutlich abnimmt. Das ist aber ein recht schwachsinnige Option. 800V ist die Zukunft und wird ab der Kompaktklasse eingesetzt werde. Diese dürften in Zukunft niemals unter 65kWh bekommen und bei 4C bräuchte dieye schon bis zu 260kW von der Ladesäule. Selbst erweiterte 400VLader die mit bis zu 425V und 550-600A im Leistungspeak laden können erreichen diese Werte nicht mehr. 400V bleibt in Kleinwagen bestehen, das war es dann aber auch.
Josef
26.09.2024 um 15:26
Doch braucht es. Bei der noch lächerlichen Anzahl von eAutos sind 20min ausreichend...bei hoffentlich irgendwann 48 Mio Autos bedeuten jeden Minute weniger, mehr Autos pro Säule können bedient werden. Derzeit liegen wir noch eher bei 30min...sind 2 Autos pro Stunde an einer Säule. Bei 10 Min sind dass dann 6 Autos pro Stunde, also Faktor 3 besser. Damit braucht es auch Faktor 3 weniger HPC in der Infrastruktur. Warum genügen lediglich ca 14000 Tankstellen in ganz Deutschland für 48Mio Autos?...schlicht weil Tanken sehr schnell geht! Zusammengefasst, jede Minute besser hilft das die Infrastruktur kleiner bleiben kann UND verbessert die Akzeptanz für Umsteiger...auch für mich. Ich habe nämlich keine Reichweitenangst, sondern Ladeweileangst...bei den bisher 9 eAutos die ich gefahren bin, fand ich jede Minute beim Laden nur ätzend.
SvenB
26.09.2024 um 20:00
Und es gibt inzwischen knapp 800.000 Ladepunkte in Deutschland. 788.000 davon privat. Und das ist der entscheidende Unterschied: Ich würde weder auf die Idee kommen, mir eine private Tankstelle einzurichten, noch dürfte ich das überhaupt. Mein E-Auto tankt aber nur äußerst selten in 30 Minuten an einer öffentlichen Säule. Es lädt gemütlich Abends über ein paar Stunden an der heimischen Wallbox. Gefühlte Dauer des Tankstopps: 1 Minute für an und abstöpseln.
Robert
26.09.2024 um 18:10
Die meisten "Fahrzeuge" sind den größten Teil der Zeit ohnehin Stehzeuge. Wer sich also langweilt, während das Auto ohnehin in der Gegend rumsteht und dabei lädt.... Bei Langstreckenfahrten ist eine (bewegte) Pause nach zwei, drei Stunden Autofahrt ohnehin ratsam. Man befrage da auch gerne den Internisten, Venerologen oder Orthopäden seines Vertrauens. Bei 800 V Technik sind die nächsten 300 km auch schon bei aktuellen Fahrzeugen nach 20 Minuten im "Tank". Es ist einem natürlich überlassen in der Zeit im Auto sitzen zu bleiben und sich zu langweilen. Man kann seinem Körper in dieser Zeit aber auch etwas Gutes tun.
Holger
26.09.2024 um 17:59
Genau so. 6C ist DER gamechanger 2030. Ich bin ganz sicher, dass Autos wei der kommende ID2 in ein paar Jahren 6C laden werden. 10 bis 80% in 7 min. Erst mit LFP, dann später mit Natrium Ionen und fast gleicher Sommer und Winterreichweite. Deckel drauf. Das ist der Weg in die Ladelangeweile
Tino Schatz
26.09.2024 um 16:53
Ich hätte auch gern eins, nur leider nicht zu den Preisen, sehr schade...
Bernd Ewald
26.09.2024 um 19:28
Ich fahre 4 jahre e Auto und bin dieses Jahr zum ersten Mal auf der Autobahn auf besetzte Lades-Säulen zu gefahren. Was einem da alles durch den Kopf geht. ‍.
Stefan Benedikter
28.09.2024 um 22:37
E-Auto na klar doch. Wie viel Millionen Stück Sondermüll sollten der grünen Meinung nach die Straßen bevölkern? Vor allem Otto-Normal-Verbraucher kann sich so ne Kiste ja locker leisten. Klar Dacia bringt so n Ding für unter 20k, aber zu gebrauchen ist er außerhalb des Ortsschilds nur sehr bedingt. Und es denkt ja auch jeder hier an die vielen Außendienstler, die im Jahr ihre 80k KM reißen. 1000km mit nem Diesel entspannen die Lage einfach. Die grün-woke Blödsinn muss erst mal ausgereift sein, bevor hier jeder so ein Teil fährt . Jetzt zerreißt mich mal schön für meine Meinung...
Ralf
01.10.2024 um 10:54
Gerade für Außendienstler spart ein BEV sogar Zeit. Wenn der nicht mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit auf der Straße verbringen will, reichen dem locker 400km Reichweite. Und die kann der gemütlich nachts vollnuckeln lassen. Der muss nie wieder an eine Tankstelle, nichtmal an eine Ladestation. Die gesparte Zeit alle 2 Tage Diesel nachzufüllen, kann er die investieren um minimal Langsamer und damit sicherer und ressourcenschonender zu fahren. Er hat keinen einzigen Nachteil, außer dass es nicht mehr so laut brummt, wenn er aufs Pedal tritt. Ein Kollege von mir fährt recht oft aus dem Nürnberger Land nach Bühl. Morgens hin, fix anstecken, arbeiten gehen, und abends zurück, daheim wieder fix anstöpseln. Selbst bei 160km/h Richtgeschwindigkeit musste er noch nie unterwegs nachladen.Hast du dir mal angeschaut, wie viel Sondermüll so ein Diesel produziert? Literweise Öl, das gewechselt werden muss, CAT, Partickelfilter. Da kommt einiges zusammen übers Fahrzeugleben. Dagegen können Batterien praktisch vollständig recycelt werden. Wird nur noch nicht im großen Stil gemacht, weil einfach noch so gut wie keine kaputt gegangen sind.
Max Studsa
21.10.2024 um 12:14
Bei neuen LFP Batterien werden mehrere tausend Ladezyklen angegeben. Viele LFP-Akkus dagegen erreichen zwischen 5.000 und 10.000 Ladezyklen, bis ihre Kapazität unter 75 % fällt.Wenn man das mit einer Reichweite von 300 km kombiniert kommt man auf 1,5 bis 3 Mio gefahrene Kilometer. Wer hat das mit seinem Verbrenner in der Vergangenheit schon mal geschafft?
Bernd Ruppert
29.09.2024 um 10:59
Ich fahre einen Tesla mit LFP Akku. Sehe da nicht mehr Sondermüll als bei unserem alten Benz, der bald den TÜV Tod sterben wird. Der hat über seine Laufzeit etwa 25000 kg Benzin verbrannt, etwas 500 kg Motoröl gebraucht und etwa 150kg Bleibatterien! Dies sollte man bei jedem Vergleich mitbedenken und auch wie die Abgase des Verbrenners eben nicht recycelt werden können.Meine Ladeerfahrungen auf Langstrecken sind fast durchweg positiv bisher. Musste nach vielen Stops bei Tesla Chargern nur einmal in der Hauptsaison 10 min auf einen freien Platz warten. Da war die Raststätte nebenan in Frankreich aber auch überfüllt und hatte Stau vor den Zapfsäulen. Unsere Ladestops alle 2 bis 3 Stunden dauerten immer 20 bis 30 min. WC und Kaffee dauern da meist länger und einige Male musste ich umparjken um Blockiergebühren zu vermeiden, denn die Batterie war bei 100%.Fazit für mich: das BEV ersetzt den Verbrenner vollständig. Voraussetzung ist eine zuverlässige und berechenbare Ladeinfrastruktur wie Tesla sie vorgelegt hat, mit regelmäßig schnellen Laderaten. Bei uns ging es eigentlich immer bei 175kW los. Und dann ist auch eine kleinere Akku ausreichend. Und die Anzeige im Auto prognostiziert sehr genau, mit wieviel Prozent ich die Station erreichen werde. Wer's nicht glaubt: selber mal mieten und ausprobieren! Und viel Spaß dabei!

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