Changan bringt Deepal noch 2024 nach Europa
Dafür hat Changan bereits Tochtergesellschaften in Deutschland und den Niederlanden registriert – die Changan Automobile Deutschland GmbH hat seit Anfang September ihren Sitz in München. Als nächste europäische Märkte sollen Anfang 2025 die Schweiz, Schweden und Finnland, im Juli 2025 Großbritannien und 2026 Spanien und Italien folgen, wie das Unternehmen mitteilt. Bis 2028 will Changan in allen wichtigen europäischen Märkten präsent sein.
Dass die E-Autos der Marke Deepal in Europa verkauft werden sollen, hatte Changan schon im November 2023 angekündigt. Das Unternehmen aus Chongqing betreibt mehrere Elektroauto-Marken in China bzw. ist daran beteiligt. Bei Avatr ist Changan der größte Anteilseigner, ein weiterer Investor ist CATL. In China ist noch die Changan-Marke Qiyuan (auch Nevo genannt) mit E-Autos vertreten. Zudem ist Changan in China Joint-Venture-Partner von Ford, Suzuki und Mazda – Changan-Mazda wird auch die E-Limousine EZ-6 für die Weltmärkte herstellen. Derzeit heißt es dazu nur: „ In den kommenden Jahren soll das in Europa verfügbare Fahrzeugportfolio um weitere Modelle anderer Changan-Marken erweitert werden.“
Der Europa-Start wird jedoch mit der Marke Deepal und konkret dem Modell S07 erfolgen. Dabei handelt es sich um ein Mittelklasse-SUV mit Elektroantrieb, das in China im April vorgestellt wurde. Mit 4,75 Metern ist das Fahrzeug so lang wie ein Tesla Model Y, der Radstand beträgt 2,90 Meter. Der Kofferraum fasst zwischen 570 und 1.510 Litern, hinzu kommt ein stolzer 125 Liter großer Frunk.
Bei den Antrieben bietet Changan zumindest in China zwei rein elektrische Varianten an. Der Deepal S07 520 hat einen 190 kW starken Heckantrieb, der mit einem 69 kWh großen Akku von CATL kombiniert wird – für die namensgebenden 520 Kilometer Reichweite im chinesischen Testzyklus CLTC. Der Deepal S07 628 kommt dank eines 80-kWh-Akkus mit Zellen von CALB auf 628 Kilometer Reichweite, dafür liegt die Leistung nur bei 160 kW. Zudem gibt es noch Versionen mit Range Extender (EREV).
In China kostet der S07 zwischen 169.900 und 212.900 Yuan, also umgerechnet rund 22.000 bis 27.000 Euro. Was Changan in Europa für das E-SUV verlangen wird, ist noch nicht bekannt. Ebenso unklar ist, welche Antriebsversionen in Europa angeboten werden sollen bzw. ob es Anpassungen zu den chinesischen Antrieben gibt.
Changan baut seit 1984 Autos und hat in dieser Zeit mehr als 20 Millionen Fahrzeuge produziert. Das geschieht auch seit einigen Jahren mit europäischer Beteiligung, dann das eigene Designzentrum in Turin hat Changan bereits 2003 eröffnet, seitdem sind zusätzliche Standorte in Großbritannien (2010) und Deutschland (2021) hinzugekommen.
„Europa stellt einen wichtigen Meilenstein in der globalen Expansionsstrategie von Changan dar“, sagte Leevon Tian, stellvertretender Geschäftsführer von Changan Automobil Europe Holding B.V. „Wir wollen hier innovative, intelligente und nachhaltige Mobilitätslösungen anbieten, die auf die Bedürfnisse der europäischen Verbraucher zugeschnitten sind. Mit unserer umfassenden Erfahrung im Bereich Elektromobilität und unserem starken Fokus auf Qualität und Kundenzufriedenheit sind wir gut positioniert, um einen guten Beitrag zur Zukunft der Mobilität in Europa zu leisten.“
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