Enercity steigt bei ev-pay ein

Der Hannoveraner Energieversorger Enercity hat eine strategische Partnerschaft mit dem Startup ev-pay geschlossen. Der Deal sieht auch eine finanzielle Beteiligung der Stadtwerke an ev-pay vor – und soll nichts weniger als „das Ad Hoc Laden von Elektrofahrzeugen revolutionieren“.

Bild: Enercity

Welche Anteile die Enercity AG künftig an der ev-pay GmbH hält oder welche Summe die Hannoveraner in das Startup investieren, geht aus der Mitteilung von ev pay nicht hervor. Klar ist nur die Vision der beiden Partner: Man will „die Marktstruktur für Fahrstromkarten transformieren“.

Das von Felix Blum und Dominik Freund geführte Startup hatte im Sommer auf der Messe Power2Drive in München eine Bezahllösung für Ad-hoc-Ladevorgänge vorgestellt. Die Kernidee: Mit der Software von ev-pay lässt sich das Ad hoc-Laden an Bezahlterminals eichrechtskonform und backendneutral vereinfachen. Zwischenverdiener wie etwa CPO-Aggregatoren fallen weg. Als Resultat hat der CPO (Charge Point Operator, also der Betreiber des physischen Ladepunkts) selbst eine höhere Marge – und von der profitiert letztlich der Elektroautofahrer durch bessere kWh-Preise.

Ein eigens entwickeltes Terminal übersetzt die Sprache der Ladeinfrastruktur in die der Payment- und Bankenwelt, „ähnlich wie an einer Tankstelle“, erklärt ev-pay das eigene System. DieTechnologie sei eichrechtskonform und lasse sich „problemlos in bestehende Systeme integrieren, unabhängig von den Herstellern der installierten Ladestationen“.

Damit will ev pay nicht nur die reinen Roaming-Anbieter überflüssig machen, sondern etwa auch ein dynamisches Pricing ermöglichen. Der Betreiber des Ladepunkts kann also zum Beispiel die Preise an die Auslastung der Ladepunkte oder den aktuellen Börsenstrompreis anpassen. Mit dieser Lösung haben Blum und Freund schon Player wie eig Electronic GmbH, ein Anbieter von Bargeld- und kontaktlosen Bezahllösungen, und die Hectronic GmbH von einer Beteiligung überzeugt – und nun mit der Enercity AG auch einen Ladeanbieter.

„Die Zusammenarbeit mit Enercity ist ein bedeutender Schritt für ev-pay und ein starkes Signal für die Zukunft des Ad Hoc Ladens in der Elektromobilität“, sagen die beiden Gründer. „Gemeinsam entwickeln wir eine einfache, transparente und eichrechtskonforme Lösung, die den Zugang zur Ladeinfrastruktur grundlegend verbessern wird. Unsere Technologie kann überall eingesetzt werden – sei es in Mehrfamilienhäusern, bei Arbeitgebern, an innerstädtischen Ladehubs oder direkt im Straßenraum.“

Dominik Freund ergänzt: „Mit der Enercity AG, der Hectronic GmbH und der FEIG Electronic GmbH investieren drei gleich führende Unternehmen in das Ad Hoc Payment von ev-pay. Dieses starke Kompetenzbündnis wird unser eichrechtskonformes Ad Hoc Payment nicht nur in Deutschland, sondern auch international voranbringen.“

Quelle: Info per E-Mail

3 Kommentare

zu „Enercity steigt bei ev-pay ein“
erFahrer
02.10.2024 um 08:59
Danke für die gute und interessante Nachricht.
Maik
03.10.2024 um 20:02
Na klar höhere Marge für den cpo und der Endkunde wird davon mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts merken.
Tom Jones
05.10.2024 um 20:33
Damit auch an den Ladesäulen der gleiche Preisirrsinn entsteht, wie jetzt an den Tankstellen: Preisänderungen im 15 Min. Takt für immer die gleiche Ware.Mit den autospinnerten Deutschen kann man's ja machen.

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