Neuer E-Auto-Rekord in Norwegen
Die 12.495 neuen Elektroautos im September bedeuten somit, dass der Rekord-Marktanteil von 94,3 Prozent aus dem August 2024 nicht lange Bestand hatte. Denn über alle Antriebsarten hinweg kamen in dem eMobility-Vorzeigeland 12.966 Neuwagen auf die Straße. Also hatten gerade einmal 471 dieser Neuwagen keinen Batterie-elektrischen Antrieb. 12.495 hingegen schon.
Die norwegische Straßenbehörde OFV macht für diese Entwicklung zwei Faktoren verantwortlich. „Der Neuwagenabsatz im Jahr 2024 war bisher von großen Schwankungen und eher geringen Verkaufszahlen geprägt“, sagt OFV-Direktor Øyvind Solberg Thorsen. „Jetzt spüren wir eine gewisse wirtschaftliche Erholung, und das könnte dazu führen, dass mehr Menschen die Autohändler aufsuchen.“ Und: Eine große Schiffsladung Teslas, von denen viele schon vor langer Zeit bestellt wurden, trug laut der OFV „eindeutig zum Anstieg der Zulassungszahlen im September bei“.
Im Vergleich zum September 2023 mit damals knapp 9.000 neuen E-Autos beträgt der Zuwachs 25,4 Prozent. Das ist beachtlich, denn inzwischen hat sich das Umfeld geändert: „Trotz der Einführung der Mehrwertsteuer auf Elektroautos mit einem Preis von über einer halben Million Kronen und geänderten Bedingungen für die Nutzung von Elektroautos, unter anderem auf öffentlichen Verkehrswegen und an Mautstellen, werden in Geschäften mittlerweile fast nur noch Elektroautos verkauft“, so die OFV.
Zu den 12.495 reinen E-Autos kamen im September noch 146 Plug-in-Hybride (davon wiederum 145 mit Benzinmotor und ein Diesel-PHEV). Die Benzin-Hybride machten mit 142 Fahrzeugen noch 1,1 Prozent Marktanteil aus, die reinen Diesel kamen mit 135 Neuzulassungen noch auf 1,0 Prozent. Reine Benziner wurden nur noch 48 neu zugelassen, was 0,4 Prozent Marktanteil entspricht. Schlechter haben nur noch die Brennstoffzellenfahrzeuge abgeschnitten: Hier wurde laut der OFV kein einziges Exemplar neu zugelassen.
Sprich: Mit den 96,4 Prozent hat Norwegen schon fast das politische Ziel erreicht, dass ab dem 1. Januar 2025 alle Neuwagen rein elektrisch sein sollen. Ein großer Run auf die letzten Benziner und Diesel blieb also bisher aus. „Es wird sehr spannend sein, die Entwicklung für Pkw in den nächsten drei Monaten zu verfolgen“, sagt Solberg Thorsen. Trotz des Rekords im September liege der E-Auto-Anteil im Jahresschnitt bei 88 Prozent. Es gebe immer noch einige, die sich für Autos mit anderen Antrieben als Strom entscheiden, sagt er.
Beim Blick auf die Top Ten der Modelle ist die bereits erwähnte Schiffsladung an Teslas zu sehen. Denn dass das Model Y unter den bestplatzierten Fahrzeugen liegt, ist in Norwegen keine Seltenheit – im September liegt das E-SUV mit 2.107 Einheiten ganz vorne. Auf Platz 2 folgt aber schon das Tesla Model 3 mit 2.067 Neuzulassungen. Für gewöhnlich ist die E-Limousine nicht in den Top Ten zu finden, im September 2023 wurden etwa nur 12 Exemplare neu zugelassen.
Hinter dem Tesla-Duo folgt mir großem Abstand der Volvo EX30, der sich mit 803 Neuwagen in den norwegischen Top Drei etabliert. Der Skoda Enyaq kam auf 702 Neuzulassungen, gefolgt vom Toyota bZ4X (659), VW ID.4/ID.5 (485), Nissan Ariya (385), VW ID.3 (324), BMW i4 (274) und Hyundai Kona (265). Selbst der zehntplatzierte Kona kam also mit 2,0 Prozent auf einen höheren Marktanteil als alle reinen Verbrenner-Neuwagen zusammen.
13 Kommentare