Neues Projekt für Batterierecyling in Thüringen

In Thüringen ist ein neues Forschungsvorhaben mehrerer Partner gestartet, die mit dem Projekt ZirKat das Ziel verfolgen, Rohstoffe aus Lithium-Ionen-Batterien des Typs LFP (Lithiumeisenphosphat) zurückzugewinnen und für die Herstellung neuer Batterien einzusetzen.

Bild: Zeekr

Solche LFP-Batterien sind bekanntlich in vielen Elektroautos verbaut, kommen aber zum Beispiel auch in stationären Stromspeichern zur Zwischenspeicherung von Ökostrom zum Einsatz. Das Projekt ZirKat konzentriert sich zunächst auf das Kathodenmaterial.

Die Projektkoordination für ZirKat liegt bei der Hochschule Nordhausen mit ihrem Thüringer Innovationszentrums für Wertstoffe. Die Hochschule ist im Projekt für mechanische Prozesse wie die Zerkleinerung oder Sortierung zuständig. Die Firma K-UTEC aus Sondershausen verantwortet die chemischen Arbeitspakete, thermische Aspekte werden durch das Unternehmen IBU-tec aus Weimar bearbeitet.

Durch Entfernung von Verunreinigungen und die weitere Konditionierung des recycelten Materials werden damit die Voraussetzungen für die Kreislaufführung von Batterierohstoffen geschaffen. Die hohen Qualitätsanforderungen an die eingesetzten Rohstoffe werden im Rahmen dieses Projektes von der Analytik Jena, einem Unternehmen für Laboranalysegeräte und -lösungen, überwacht.

„Lassen Sie uns doch hierzu etwas in und für Thüringen machen!“, sagt Dr. Heiner Marx vom Vorstand der K-UTEC, einer der Mitinitiatoren. Sein Unternehmen ist ein Dienstleister für die weltweite Bergbau- und Rohstoffindustrie mit jahrzehntelanger Erfahrung seit 1951. Das Unternehmen ist auf die Gewinnung und Produktion von anorganischen Salzen und Hydroxiden von Lithium, Kalium, Magnesium, Bor und anderen Alkali-, Erdalkali-, Seltenenerd- und Energiemetallen spezialisiert, was gut zum Lithium-Batterien-Recycling passt.

Aus der Idee entspringt nicht nur das vorliegende Projekt, sondern auch ein Konsortium mit dem Namen ThüLiBaRec (Thüringer Lithium-Ionen-Batterierecycling) als Zusammenschluss auf diesem Gebiet agierender Unternehmen und Institutionen.

Das Zell- und Batterieentwicklungsunternehmen EAS Batteries aus Nordhausen gehört seit Gründung auch diesem Verbund an wird das recycelte Aktivmaterial in kommerziell relevanten Zellformaten validieren. Parallel arbeitet EAS Batteries auch im Recycling-Projekt DiLiRec an der Rückgewinnung von Lithiumeisenphosphat (LFP). Weitere Unternehmen und Institutionen meldeten bereits Interesse an.

Thüringen hat sich in den letzten Jahren zum Hotspot der Batteriebranche entwickelt. Hervorzuheben ist zum Beispiel eine Batteriefabrik von CATL in der Nähe von Erfurt, in die der chinesische Konzern 1,8 Milliarden Euro investiert hat. Auch Lion Smart betreibt in Thüringen eine Batteriemontage, während der Zulieferer Marquardt in Thüringen Batteriemanagementsysteme herstellt. Das finnische Unternehmen Fortum Battery Recycling wiederum möchte einen Recycling-Hub im thüringischen Artern errichten, kämpft dort aber mit Widerständen.

idw-online.de

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