Nio und Monolith wollen Elektroauto-Batterien mit Hilfe von KI verbessern

Der Elektroautohersteller Nio hat sich mit dem britischen KI-Startup Monolith zusammengetan. Gemeinsam wollen sie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen nutzen, um Batterien für Elektroautos effizienter zu testen und zu verbessern. Die Partner beginnen ihre Zusammenarbeit in Europa und könnten das Projekt später auf China ausweiten.

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Bild: Nio

Die Unternehmen werden die KI-Software Anomaly Detector von Monolith einsetzen, um die Leistungsdaten von Batterien im Feld zu überwachen. Die Ergebnisse können mit Prüfstandsergebnissen verglichen werden, was den Forschern weitere Einblicke in die Batterieleistung ermöglicht. Darüber hinaus wird die Software helfen, Anomalien schneller zu erkennen, indem sie „die Prüfung von Rohdaten automatisiert, um über Hunderte von Testkanälen hinweg nach potenziellen Fehlern oder Anomalien zu suchen.“

Laut Monolith „bietet die Batteriewechsel-Technologie von Nio eine einzigartige Möglichkeit, neue Erkenntnisse über den realen, täglichen Batteriegebrauch zu gewinnen.“ Der Zustand, die Leistung und die Lebensdauer der Batterie werden bei jedem Tausch überprüft, was eine kontinuierliche Überwachung und Optimierung ermöglicht. Der KI-Algorithmus von Monolith wird die relevanten Daten in Echtzeit berechnen.

„Durch die Kombination unseres Fachwissens im Bereich der Batterieleistung mit den fortschrittlichen Laborkapazitäten von Monolith setzen wir neue Maßstäbe bei der Batterieüberwachung, gewährleisten eine beispiellose Effizienz und unterstreichen das Engagement von Nio für Innovation und Qualität“, so Frank Kindermann, Head of Battery System Europe bei Nio.

„Die Deep-Learning-Algorithmen von Monolith ermöglichen die automatische Erkennung von Batterieproblemen, wie z. B. spontane Entladung und thermisches Entweichen, was die schnelle Analyse komplexer Daten aus der realen Welt erleichtert“, sagt Richard Ahlfeld, CEO und Gründer von Monolith. „Diese Fähigkeit spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern erhöht auch die Sicherheit der Batterien.“

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erläuterte Ahlfeld weiter, dass dieser Ansatz nicht nur Möglichkeiten zur Optimierung bestehender Batterien, sondern auch zur Entwicklung neuer, leistungsfähigerer Modelle eröffne. „Nio kann Ihnen im Wesentlichen einen Prototyp eines Autos zu einem frühen Zeitpunkt zur Verfügung stellen, und Nio testet dann weiter und lernt aus dem, was Sie tun“, sagte Ahfeld.

Die Tests werden bald in fünf europäischen Märkten beginnen. Dabei dürfte es sich um Norwegen, Deutschland, die Niederlande, Dänemark und Schweden handeln, denn nur dort ist Nio bislang in Europa aktiv. Insgesamt betreibt Nio in Europa bereits 56 Batteriewechsel-Stationen wie etwa die oben im Bild in Berlin-Spandau. Zum Vergleich: In China bietet Nio schon über 2.500 Batteriewechsel-Stationen.

Monolith wartet unterdessen auf grünes Licht aus China. Sobald die behördlichen Anforderungen erfüllt sind, könnte das Startup dort nicht nur mit Nio, sondern auch mit anderen Autoherstellern zusammenarbeiten.

Doch zurück nach Europa. Reuters berichtet, dass Monolith bereits mit „rund 10 der 20 weltweit führenden Automobilhersteller zusammenarbeitet, die Batterien für Elektrofahrzeuge mit Hilfe von Algorithmen des maschinellen Lernens testen, darunter Mercedes-Benz, BMW und Honda.“ Das Ziel ist es, die Innovationszyklen zu beschleunigen, damit westliche Autohersteller besser mit ihren chinesischen Konkurrenten mithalten können. „Sie sind offensichtlich weit hinter China zurück, also müssen sie sehr, sehr schnell lernen“, sagte Ahlfeld der Nachrichtenagentur.

Quelle: Pressemitteilung per Mail, reuters.com

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