Zwei Drittel der deutschen Firmen packen E-Mobilität an

Eine neue Studie des eMobility-Beratungsunternehmens Uscale zeigt: Zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland setzen sich bereits konkret damit auseinander, ihre Fuhrparks von Verbrennern auf Elektroautos umzustellen – oder haben dies bereits getan.

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Bild: SachsenEnergie

Dabei ist das Interesse weitgehend unabhängig von der Branche, der Größe und der Art des Fuhrparks. Konkret beschäftigten sich nur 34 Prozent der 630 befragten Unternehmen noch nicht mit der Elektrifizierung ihrer Fuhrparks, während 66 Prozent dies tun. Unter den Unternehmen, die ihre Flotte elektrifizieren wollen oder dies bereits tun, prüfen 35 Prozent die konkreten Einsatzmöglichkeiten von E-Fahrzeugen in ihrem Fuhrpark. 45 Prozent sind bereits in der Testphase und haben erste Elektroautos im Einsatz. 16 Prozent haben die Testphase beendet und stellen gesamtheitlich um. Und 3 Prozent der Befragten betreiben sogar bereits 100 Prozent elektrische Fuhrparks.

Doch was sind die Gründe für die Umstellung auf Elektrofahrzeuge? 66 Prozent erhoffen sich, dadurch Kosten zu sparen. 46 Prozent hoffen auf eine hohe Verfügbarkeit der Fahrzeuge. 41 Prozent wollen damit Umweltziele erfüllen und 37 Prozent erachten konkret die CO2-Reduktion als wichtig. Ebenfalls 37 Prozent setzen auf eine hohe Fahrerzufriedenheit. Weitere Gründe sind kurze Fahrtzeiten, effiziente Streckenführung und eine Integration in die IT.

Kosten als größte Hürde

Die befragten Unternehmen sehen allerdings auch einige größere Herausforderungen bei dem Umstieg auf E-Mobilität. An erster Stelle der Herausforderungen liegen die hohen Kosten der E-Fahrzeuge (47 Prozent), gefolgt von hohen Kosten für Ladetechnik (39 Prozent) und hohen Kosten für Ladestrom (34 Prozent). Auch genannt werden die Schwierigkeit, die passende Ladelösung für unterwegs zu finden, die Auswahl passender Fahrzeuge, die technische Umsetzung am Standort, die Sicherstellung der elektrischen Anschlussleistung sowie die Herausforderung, die passende Ladelösung für den eigenen Standort zu finden.

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Bild: Uscale

Trotz der Herausforderungen sind die Unternehmen überwiegend zufrieden mit den gefundenen bzw. identifizierten Lösungen zum Laden auf dem Betriebsgelände. Die Befragten sind mit den Depotlösungen zufriedener als mit dem Laden im öffentlichen Raum.

Da die Herausforderungen sehr unterschiedlich sind, widmen sich bei vielen Unternehmen gleich mehrere Personen aus verschiedenen Bereichen der Elektrifizierung: Neben den Fuhrpark-Managern sind Energie- und Gebäudemanager, Personalabteilung, Einkauf, die Geschäftsführung, die Fahrzeugnutzenden und viele weitere Gewerke gefordert.

Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer von Uscale, sagt dazu: „Elektrifizierung ist Teamarbeit. Damit die Umstellung ein Erfolg wird, müssen viele Ressorts im Unternehmen ins Boot geholt werden und in den allermeisten Fällen externe Partner unterstützen. Die Daten zeigen eindrucksvoll, dass dies gelingt. Die Ergebnisse stehen in einem wohltuenden Kontrast zur gefühlten Krisenstimmung. Die Unternehmen sind viel weiter, als wir dachten.“

Externe Ratgeber sind gefragt

Die Umstellung erfasst alle Fahrzeugklassen vom Pkw über den Transporter bis zum Lkw. Trotz großer Motivation kämpfen die Unternehmen mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen. So wundert nicht, dass die meisten Rat von außen suchen. 88 Prozent arbeiten mit externen Partnern zusammen. An erster Stelle stehen die Energieversorger, gefolgt von der Fahrzeugbranche auf Platz zwei.

Zum Schluss noch ein Blick auf die Gruppe der 34 Prozent „Nicht-Elektrifizierer“, also jene Unternehmen, die in ihren Fuhrparks noch keine Elektrofahrzeuge einführen wollen. Wer nicht elektrifiziert, begründet dies zumeist mit hohen Kosten für Fahrzeuge (52 Prozent) und Ladetechnik (32 Prozent). Dazu kommt die Sorge, dass Fahrzeug- und Ladetechnik noch nicht ausgereift seien (30 Prozent). Nur wenige geben an, keine passende Lösung für ihre Bedarfe zu finden. Übrigens: In der Gruppe der „Nicht-Elektrifizierer“ stehen trotzdem 42 Prozent (sehr) positiv zur Elektromobilität.

Für die nicht-repräsentative Fleet-Charging-Studie wurden im Juli 2024 Mitarbeiter von Unternehmen in Deutschland befragt, die alleine oder mit anderen zusammen Entscheidungen zum Firmenfuhrpark treffen. Von den insgesamt 630 Befragten beschäftigen sich 212 noch nicht mit der Elektrifizierung ihrer Flotten. Die übrigen 418 wurden nach dem Stand der Planung, den Anforderungen, der Einbindung von Partnern, der gesuchten Lösung u.a. befragt. Die Studie kann bei Uscale bezogen werden.

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