Stellantis verlängert Produktionspause für Fiat 500e

Ursprünglich war die Produktionspause für vier Wochen geplant und sollte bis zum 11. Oktober gehen. „Die Maßnahme ist notwendig, da alle Hersteller, insbesondere die europäischen, aufgrund der großen Schwierigkeiten auf dem europäischen Markt für Elektroautos derzeit keine Aufträge erhalten“, hieß es dazu im September von Stellantis.

Doch nun kommt laut der Nachrichtenagentur Reuters die Verlängerung der Fertigungsunterbrechung: Die Bänder sollen jetzt bis zum 1. November stillstehen. Und der Grund dafür ist einmal mehr die schwache Nachfrage. Zugleich hängt Stellantis-Boss Carlos Tavares das Thema nun politisch auf: Er wird kommenden Dienstag vor einem Komitee italienischer Parlamentarier darüber sprechen, wie die Aussichten von Stellantis für die Automobilproduktion in Italien sind.

Tavares werde „ein möglichst umfassendes Bild der Automobilproduktion der Gruppe in Italien liefern“, heißt es in einer Erklärung von Stellantis. „Die komplexe internationale und europäische Situation des Automobilsektors erfordert schnelle Reaktionen“, heißt es weiter.

Stellantis kämpft wie andere Hersteller auch gegen eine Verlangsamung der Verkäufe von Elektrofahrzeugen, die zum Teil auf gestrichene Förderungen von Elektroautos zurückzuführen sind wie in Deutschland.

Erst Anfang der Woche hatte Stellantis eine Gewinnwarnung für dieses Jahr veröffentlicht: Konzernchef Carlos Tavares geht nur noch von einer operativen Gewinnmarge von 5,5 bis 7,0 Prozent aus. Bisher sollte ein zweistelliger Prozentsatz übrigbleiben. Zuletzt hatte sich vor allem das US-Geschäft von Stellantis deutlich eingetrübt.  Hinzu kommen schwächer als erwartet ausfallende Verkäufe in den meisten anderen Regionen.

Trotz des vorübergehenden Produktionsstopps in Mirafiori bekräftigte Stellantis aber seinen Plan, 100 Millionen Euro in den Fiat 500e mit einer Hochleistungsbatterie zu investieren, während das Unternehmen ab Anfang 2026 mit der Produktion des neuen 500 Hybrid beginnen wird.

reuters.com (Italien), spiegel.de (Gewinnwarnung)