Vitesco-Übernahme durch Schaeffler vollzogen

Die angekündigte Übernahme des Antriebsspezialisten Vitesco durch den Automobilzulieferer Schaeffler wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Führung der neuen Sparte E-Mobility liegt bei Thomas Stierle von Vitesco Technologies – im Zuge der Fusion wird es aber wohl auch Stellenstreichungen geben.

Bild: Schaeffler

Mit der Anfang Oktober erfolgten finalen Eintragung der Transaktion in das Handelsregister von Schaeffler ist die Verschmelzung von Vitesco auf Schaeffler wirksam geworden. Angekündigt wurde der Deal bereits Ende 2023, als Schaeffler knapp 80 Prozent der Vitesco-Anteile gehalten hatte.

Mit der nun vollzogenen Verschmelzung werden Vitesco-Aktien im Verhältnis 1:11,4 in neue stimmberechtigte Schaeffler-Stammaktien umgetauscht, wie Schaeffler mitteilt. Schaeffler-Vorzugsaktien ohne Stimmrecht werden im Verhältnis 1:1 in stimmberechtigte Stammaktien gewandelt.

Mit der Verschmelzung beginnt nun auch die Umsetzung der Integration, die seit Beginn des Jahres vorbereitet wurde. Ein für die eMobility-Projekte der Zulieferer wichtiger Punkt: Die neue Schaeffler E-Mobility wird vom früheren Vitesco-Manager Thomas Stierle geleitet. Jochen Schröder, der diese Funktion für Schaeffler bisher inne hatte, übernimmt die Rolle des CEO der Region Europa. Als kombiniertes Unternehmen verfügt Schaeffler nach eigenen Angaben „über eine starke Bilanz, signifikante Größenvorteile und ein umfassendes Produktportfolio“.

Mit der neuen Aufstellung wird die Schaeffler-Gruppe zukünftig ihre Geschäftsaktivitäten in vier Sparten aufteilen, die in ihren jeweiligen Märkten führende Positionen einnehmen sollen: E-Mobility, Powertrain & Chassis, Vehicle Lifetime Solutions und Bearings & Industrial Solutions. Daneben unterteilt die Schaeffler Gruppe ihr Geschäft in vier Regionen – Europa, Americas, Greater China und Asien/Pazifik – die wie bisher fortgeführt werden.

„Trotz des herausfordernden Umfelds ist es gelungen, die komplexe Transaktion plangemäß in weniger als einem Jahr umzusetzen. Das belegt, dass beide Unternehmen nicht nur technologisch, sondern auch kulturell gut zueinanderpassen“, sagt Klaus Rosenfeld, CEO von Schaeffler. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir eine führende Motion Technology Company schaffen.“

Das Unternehmen geht davon aus, dass der Zusammenschluss zu Umsatz- und Kostensynergien mit einer Ergebniswirkung in Höhe von 600 Millionen Euro jährlich führen wird. Das bedeutet aber auch, dass Stellen abgebaut werden – in den bisher getrennten Strukturen sind manche Funktionen nun doppelt vorhanden. Dass Arbeitsplätze wegfallen werden, hatte Rosenfeld bereits in einem Interview bestätigt. Aber: „Die genauen Dimensionen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen.“

schaeffler.de (Fusion), schaeffler.de (Führung)

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