E-Tretroller-Marke Tier verschwindet vom Markt
Die Absichtserklärung zur Fusion hatten der deutsche Anbieter Tier Mobility und sein deutlich kleinerer in den Niederlanden beheimateter Konkurrent Dott bereits im Januar 2024 geschlossen. Jetzt wurde die Fusion vollzogen, aber mit einer wichtigen Änderung: Während es zu Jahresbeginn noch hieß, dass das zusammengelegte Geschäft weiterhin unter den Marken Tier und Dott operieren solle, verkündet Dott nun über LinkedIn: „Tier becomes Dott“.
„Wir freuen uns, bekannt zu geben, dass Tier Mobility und Dott ihre Kräfte unter einer gemeinsamen Marke und Technologie bündeln: Alle Tier-Nutzer werden auf die Dott-App umgeleitet, um Zugang zu einer kombinierten Flotte von 250.000 E-Scootern und E-Bikes in 427 Städten in 21 Ländern zu erhalten“, heißt es in dem Post.
Alle Städte sollen demnach bis zum Frühjahr 2025 auf die Dott-Plattform migriert sein. In diesem Zuge sollen auch die türkisfarbenen Tier-Roller eine neuen Lackierung erhalten. Dass die Tier-App abgeschaltet wird, hat offenbar auch mit Nutzer-Feedback zu tun. „Wir haben ganz viele Kunden befragt und gemerkt, dass die Markenbekanntheit bei Dott über alle 21 Länder hinweg stärker ausgeprägt ist“, sagt Philipp Haas, Geschäftsführer für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz. Nur in Deutschland war die Marke Tier bekannter. Aber: „In Deutschland haben wir gemerkt, dass das Branding beziehungsweise die Marke nicht so relevant ist.“
Hinter der Transaktion standen ein Mix aus bestehenden Investoren von Tier und Dott, die die Fusion finanziell unterstützt haben. Mit den zusammengelegten Strukturen wollen beide Anbieter ihre Kosten verbessern. Das „Handelsblatt“ hatte bereits zur Ankündigung im Januar geschrieben, dass Tier durch verfehlte Ziele im vergangenen Jahr mit einem drastisch sinkenden Firmenwert zu kämpfen habe. Ein weiterer Punkt, der das Geschäft erschwert, ist die zunehmende Regulierung des Marktes.
Zumindest bei letztgenanntem Punkt gibt sich das neue Unternehmen zuversichtlich: „Dieser Zusammenschluss ist ein großer Schritt in Richtung unserer Mission, die Mobilität gemeinsam zum Guten zu verändern. Dank der engen Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden sind wir bereit, die Herausforderungen der städtischen Mobilität zu meistern und eine grünere Zukunft zu gestalten.“
1 Kommentar