Karldischinger will 100 emissionsfreie Mercedes-Lkw beschaffen

Der Logistikdienstleister Karldischinger will bei Mercedes-Benz Trucks binnen fünf Jahren 100 emissionsfreie Lkw bestellen. Je nach Einsatzart und Entwicklungsfortschritt kann es sich dabei um Batterie-elektrische oder Wasserstoff-Trucks handeln.

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Bild: Mercedes-Benz Trucks

Beide Seiten haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der das Ziel über die Beschaffung dieser 100 E-Lkw fixiert ist. Die Bande zwischen dem Hersteller und dem Logistiker ist eng und schon lang erprobt: Das Papier signierten Manager beider Seiten auf einer Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen der Firmenpartnerschaft. Aktuell kommt der Logistiker aus Ehrenkirchen bei Freiburg im Breisgau auf einen nahezu homogenen Mercedes-Benz Lkw-Fuhrpark mit rund 120 Fahrzeugen der Baureihen Actros und Atego. Hinzukommen etwa 300 Auflieger.

Nun will Karldischinger Logistikdienstleister kräftig in Zukunftsantriebe investieren. Den Anfang macht ein eActros 300 Lowliner, der von dem südbadischen Unternehmen ab sofort in der Inbound-Logistik der Daimler-Montagefabrik Wörth eingesetzt wird. Mercedes-Benz Trucks will dort mit seinen Logistikpartnern bekanntlich bis Ende 2026 eine lokal emissionsfreie Inbound-Logistik auf die Beine stellen. Aktuell sind bereits rund 20 eActros 300 im Anlieferverkehr nach Wörth im Einsatz – darunter demnächst auch jener eActros 300 Lowliner von Karldischinger Logistikdienstleister.

Jürgen Distl, Head of Operations Mercedes-Benz Trucks, kommentiert: „Seit einem Jahrhundert steht der Name karldischinger für Zuverlässigkeit und Innovationsgeist im Transportgewerbe. Das Unternehmen ist seit dem Jahr 1995 als Spediteur für Transporte in unsere Werke tätig und sie haben es geschafft, sich als einer der verlässlichsten Partner in unserem Netzwerk zu etablieren. Und es freut mich sehr, dass karldischinger logistikdienstleister demnächst eActros-Lkw in unserer Inbound-Logistik einsetzen wird und damit einen wichtigen Beitrag zur Elektrifizierung unserer Lieferketten leistet.“

„Der Fuhrpark muss modern und leistungsfähig sein“

Karlhubert Dischinger, Gesellschafter bei Karldischinger Logistikdienstleister, schildert: „Als ich 1975 in der vierten Generation das elterliche Unternehmen übernahm, hatte ich mir zum Ziel gesetzt, den Fuhrpark von 10 auf 20 Lkw zu verdoppeln.“ Nun sind es rund 120 Einheiten. Den unterzeichneten Letter of Intent über die 100 emissionsfreien Trucks versteht er als Bekenntnis zum Lkw: „Der Fuhrpark muss modern und leistungsfähig sein.“

Eine nochmals verstärkte Zusammenarbeit zwischen beiden Häusern gibt es übrigens seit 1995, als Karldischinger Logistikdienstleister zum Gebietsspediteur ernannt wurde. Seitdem ist die Firma Daimler Trucks Partner für den Schwarzwald und die gesamte Rheinebene, inklusive des Saarlands und Teilen der Pfalz, für das südliche Baden-Württemberg und den Raum Frankfurt am Main.

Beim Festakt zum Jubiläum erinnerten beide Partner freilich noch einmal an die Anfänge vor 100 Jahren: So erwarb Karlhubert Dischingers Großvater – Karl Dischinger – 1924 seinen ersten „Benz-Lieferungswagen“ – so hießen die damaligen Motorwagen der D11-Baureihe. Die Bestellung gab er damals bei den Benz-Werken Gaggenau auf – dem ältesten Lkw-Werk der Welt. Zwei Jahre später schlossen sich die Daimler-Motoren-Gesellschaft und die Benz & Cie. zur Daimler-Benz AG zusammen. 1927 trat dann der Dieselmotor seinen Siegeszug an. „Wir haben in der Partnerschaft mit Mercedes-Benz Trucks alle Innovationen mitgemacht – vom Langschnauzer bis zum Frontlenker, vom Holzvergaser bis zum Diesel und nun zum Elektro-Lkw“, erzählt Karlhubert Dischinger, der das Geschäft 2016 an seinen Sohn Karlkristian Dischinger übergeben hat.

Angelaufen sind in Südbaden auch die Vorbereitungen auf die nächste Ära des Gütertransports: Eine feste Ladesäule mit 300 kW Leistung steht bereit, wenn der eActros 300 in diesen Tagen in den Praxisbetrieb in der Inbound-Logistik startet. Und: Karldischinger Logistikdienstleister hat bei der Antriebswende auch den Anhänger im Blick. Ein erster E-Trailer für die Frischelogistik ist im Betrieb, das Kühlaggregat wird dabei elektrisch angetrieben. Eine Rekuperationsachse erzeugt die notwendige Energie.

Hybrid-Lkw als früher Elektro-Vorbote

Interessant auch: Erste Erfahrungen mit dem Elektroantrieb im Truck sammelte der Logistikdienstleister schon vor fast drei Jahrzehnten. Bereits 1995 testeten die Südbadener den Atego BlueTec Hybrid 1222L rund um Freiburg. Der Vierzylinder-Dieselmotor Om 924 mit 160 kW wurde mit einem wassergekühlten Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 44 kW kombiniert. Wegen des schweren Batteriepakets hatte der 15-Tonner zwar nur 2,8 Tonnen Nutzlast. Trotzdem kam dem Fahrzeug in Zusammenhang mit einer emissionsarmen Stadtbelieferung eine Schlüsselrolle zu. Gemeinsam mit anderen Akteuren gründete das Familienunternehmen ein City-Logistik Konzept für Freiburg, um durch Kooperation auf der letzten Meile die Ware zu bündeln und damit die Stadt von Verkehr und Abgasen zu entlasten. Fast ein Jahrzehnt war das Hybridfahrzeug bei Karldischinger Logistikdienstleister im Praxiseinsatz.

Heute beschäftigt das Unternehmen rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zehn Standorten in Deutschland, vier Niederlassungen in Österreich und je einer in der Schweiz, Spanien und Kroatien. Die Firma betreibt mehr als 160.000 Quadratmeter Logistikfläche. Stärkste Sparten sind die Automotive-, Pharma- und Lebensmittellogistik sowie Stückgutaktivitäten. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Familie Dischinger im Jahr 1470, damals schon in Verbindung mit Weintransporten vom Kaiserstuhl nach St. Blasien. Das eigentliche Fuhrunternehmen nahm 1879 seinen Betrieb auf.

daimlertruck.com

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