Skodas Elektro-Kombi kommt bis zu zwei Jahre später

Der von Skoda für 2026 angekündigte Elektro-Kombi ist jetzt erst für 2027 oder 2028 geplant. Dabei handelt es sich nicht um ein Gerücht, sondern eine Aussage von Skoda-Chef Klaus Zellmer selbst.

Bild. Skoda

Wie der heutige Skoda-CEO und frühere VW-Vertriebsvorstand Zellmer im Interview mit dem britischen Magazin „Autocar“ sagte, sei das eine Reaktion auf die sinkende Nachfrage nach Elektroautos in Europa, wegen der Skoda auch seine kleinen Verbrenner-Modelle länger als bisher geplant anbieten will. „Um ganz ehrlich zu sein, überdenken wir diesen [Zeitplan] angesichts der Verlangsamung der Umstellung auf Batterie-elektrische Fahrzeuge“, so Zellmer. „Wir prüfen die Reihenfolge dieser Autos.“

Der im April 2023 verkündete Plan lautete noch wie folgt: Das Kompakt-SUV Elroq sollte 2024 vorgestellt werden (was in dieser Woche geschehen ist), für 2025 waren überarbeitete Varianten des Enyaq iV und Enyaq iV Coupé sowie der E-Kleinwagen zum Basispreis von rund 25.000 Euro geplant – also der Skoda Epiq. 2026 sollten dann ein „großzügiger“ E-Kombi und das siebensitzige E-SUV auf Basis des Showcars Vision 7S folgen.

Wie Zellmer nun ankündigt, hat sich die Reihenfolge bei den beiden letztgenannten Modellen geändert – weil der E-Kombi nach hinten geschoben wurde, während das große E-SUV wohl bei 2026 in der Planung bleibt. „Wir hatten das Enyaq Coupé, den Elroq, der nächste ist der Epiq, und der nächste in der Reihe wird der SUV sein, der 7S, von dem Sie das Konzeptfahrzeug gesehen haben. Danach – das könnte 2027, 2028 sein – streben wir einen Octavia Kombi an“, zitiert „Autocar“ den Skoda-Chef.

In einem Punkt argumentiert Zellmer allerdings nicht ganz logisch, denn in dem Interview bezeichnete er auch die die mangelnde Vielfalt an Karosserieformen als ein Hindernis bei den Elektroauto-Verkäufen – schiebt aber selbst den E-Kombi hinter das siebensitzige SUV. „Ich habe immer gesagt, dass die Leute immer Autos für den unwahrscheinlichsten Grund kaufen, für den sie sie brauchen“, so Zellmer. „Also kaufen sie einen Kombi, weil sie einmal bei Ikea waren und diesen riesigen Karton mit Kleiderschrank ins Auto packen mussten, also brauchen sie jetzt wieder einen Kombi.“ 

Diese „Gewohnheiten“, die einer rationalen Entscheidung entgegenstehen, sieht er auch beim Thema Reichweite. „[Wie] bei der Reichweitenangst ist das rein emotional – es ist nicht rational. Wer überschreitet regelmäßig eine Reichweite von 350 Meilen (564 Kilometer; Anm. d. Red.)? Und selbst wenn Sie das tun, machen Sie zwischendurch einen Ladestopp, bringen das Auto auf 30 Prozent, laden es wieder auf 60 Prozent, das dauert 15 Minuten oder weniger und los geht‘s. Das ist kein Problem“, sagt der Skoda-Chef. „Es verändert die Gewohnheiten, aber den Menschen fällt es immer noch schwer, ihr Verhalten gegenüber Batterie-elektrischen Fahrzeugen zu ändern. Deshalb müssen wir den Menschen Zeit geben, darauf vorbereitet zu sein, und deshalb bieten wir Alternativen an.“

Denn die Verzögerung bei dem E-Kombi hat laut Zellmer auch Folgen für das Verbrenner-Portfolio von Skoda, konkret für den Kleinwagen Fabia, das Crossover Kamiq und das Fließheck-Modell Scala:„Ursprünglich sagten wir, dass wir den Fabia, den Kamiq und den Scala bis 2027 aus dem Programm nehmen würden, aber jetzt haben wir grünes Licht gegeben, dass diese Autos bis zum Ende des Jahrzehnts bei uns bleiben.“

autocar.co.uk

10 Kommentare

zu „Skodas Elektro-Kombi kommt bis zu zwei Jahre später“
KBDCALLS
04.10.2024 um 12:15
Dafür gibts nur eine Erklärung. Man ist im VW Konzern einfach nur lernresistent. Und das ist noch geschmeichelt.
Peter
04.10.2024 um 13:30
kein Wunder, wenn man nicht mehr verkauft , wenn man immer nur SUV rausbringt ... Jetzt auch noch der Kombi später, auf den man echt wartet. Kein Wunder, wenn man Chinesische Autos kauft ... so schade. Mehr Abwechslung bei europaeischen Modellen.
Ottmar Höpfl
04.10.2024 um 21:11
Ich lehne mich jetzt mal wie aus den Fenster und sage: der Octavia als BEV würde sich verkaufen wie geschnitten Brot.
Peter Hoffmann
04.10.2024 um 21:41
Ich stimme ihnen uneingeschränkt zu … Das bestätigen ja auch die guten Verkaufszahlen des ID7 als Tourer …. Bei Skoda muss man nicht immer alles verstehen … Mein Enyaq 85x Sportline wurde 12/22 als IV 80x Sportline bestellt und ist seit letzter Woche auf 02/25 als Bautermin gesetzt .. Also wenns so bleibt braucht Skoda dafür 26 Monate um nen bestellten Enyaq zu bauen .. Unglaublich peinlich
Stefan
04.10.2024 um 21:45
Kombi a la octavia wäre der Renner, da gibt's nicht viel... Nicht jeder will/braucht Suv.
Holger
05.10.2024 um 07:53
Der Octavia Kombi wäre vor allem im Gebrauchtmarkt extrem wichtig für die eMobility... Den zu schieben ist wirklich schlecht! Dann verzögert sich doch der 4 Jahre alte Gebrauchtwagen für Familien mit Kindern ins nächste Jahrzehnt. Genauso wie bei den Kleinwagen haben sie einfach nicht verstanden...
Michael
05.10.2024 um 17:07
Wer einmal bei IKEA war kauft immer einen Kombi. Der Kommentar ist eine Frechheit. Wer macht bei Skoda eigentlich die Marktforschung? Und findet Eiskratzer beim EAuto sinnvoll? Ich hab den bei allen meinen EAutos noch nie gebraucht.
Richard
07.10.2024 um 08:52
Auch hier sieht man die Planung aus dem VW Haus. 2028 bis dahin gute Nacht und herzlich willkommen BEV aus China
Robert
07.10.2024 um 09:51
„Ich habe immer gesagt, dass die Leute immer Autos für den unwahrscheinlichsten Grund kaufen, für den sie sie brauchen“, so Zellmer. „Also kaufen sie einen Kombi, weil sie einmal bei Ikea waren und diesen riesigen Karton mit Kleiderschrank ins Auto packen mussten, also brauchen sie jetzt wieder einen Kombi.“ Was ist denn das für eine weltfremde Aussage? wir Bürger haben nicht das Geld für jeden Anwendungsfall ein eigenes Auto zu kaufen iwr benötigen ein einen Allrounder der eben alles kann was im Leben so anfällt , Kurzstrecke, Langstrecke, Größere Transporte und für die ganz großem Transporte eine Anhängerkupplung mit Zuglast für einen Anhänger. Dafür ist ein Kombi eben das geeignete Fahrzeug. Als Renter würde mir ein Kleinwagen dann reichen aber bis dahin muss es eben ein Alzweckfahrzeug sein.
Hans-Jörg Haid
14.11.2024 um 22:28
Das wäre das passende Auto für uns. Immer nur SUVs, SUVs und noch mehr SUVs.......

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