Skodas Elektro-Kombi kommt bis zu zwei Jahre später
Wie der heutige Skoda-CEO und frühere VW-Vertriebsvorstand Zellmer im Interview mit dem britischen Magazin „Autocar“ sagte, sei das eine Reaktion auf die sinkende Nachfrage nach Elektroautos in Europa, wegen der Skoda auch seine kleinen Verbrenner-Modelle länger als bisher geplant anbieten will. „Um ganz ehrlich zu sein, überdenken wir diesen [Zeitplan] angesichts der Verlangsamung der Umstellung auf Batterie-elektrische Fahrzeuge“, so Zellmer. „Wir prüfen die Reihenfolge dieser Autos.“
Der im April 2023 verkündete Plan lautete noch wie folgt: Das Kompakt-SUV Elroq sollte 2024 vorgestellt werden (was in dieser Woche geschehen ist), für 2025 waren überarbeitete Varianten des Enyaq iV und Enyaq iV Coupé sowie der E-Kleinwagen zum Basispreis von rund 25.000 Euro geplant – also der Skoda Epiq. 2026 sollten dann ein „großzügiger“ E-Kombi und das siebensitzige E-SUV auf Basis des Showcars Vision 7S folgen.
Wie Zellmer nun ankündigt, hat sich die Reihenfolge bei den beiden letztgenannten Modellen geändert – weil der E-Kombi nach hinten geschoben wurde, während das große E-SUV wohl bei 2026 in der Planung bleibt. „Wir hatten das Enyaq Coupé, den Elroq, der nächste ist der Epiq, und der nächste in der Reihe wird der SUV sein, der 7S, von dem Sie das Konzeptfahrzeug gesehen haben. Danach – das könnte 2027, 2028 sein – streben wir einen Octavia Kombi an“, zitiert „Autocar“ den Skoda-Chef.
In einem Punkt argumentiert Zellmer allerdings nicht ganz logisch, denn in dem Interview bezeichnete er auch die die mangelnde Vielfalt an Karosserieformen als ein Hindernis bei den Elektroauto-Verkäufen – schiebt aber selbst den E-Kombi hinter das siebensitzige SUV. „Ich habe immer gesagt, dass die Leute immer Autos für den unwahrscheinlichsten Grund kaufen, für den sie sie brauchen“, so Zellmer. „Also kaufen sie einen Kombi, weil sie einmal bei Ikea waren und diesen riesigen Karton mit Kleiderschrank ins Auto packen mussten, also brauchen sie jetzt wieder einen Kombi.“
Diese „Gewohnheiten“, die einer rationalen Entscheidung entgegenstehen, sieht er auch beim Thema Reichweite. „[Wie] bei der Reichweitenangst ist das rein emotional – es ist nicht rational. Wer überschreitet regelmäßig eine Reichweite von 350 Meilen (564 Kilometer; Anm. d. Red.)? Und selbst wenn Sie das tun, machen Sie zwischendurch einen Ladestopp, bringen das Auto auf 30 Prozent, laden es wieder auf 60 Prozent, das dauert 15 Minuten oder weniger und los geht‘s. Das ist kein Problem“, sagt der Skoda-Chef. „Es verändert die Gewohnheiten, aber den Menschen fällt es immer noch schwer, ihr Verhalten gegenüber Batterie-elektrischen Fahrzeugen zu ändern. Deshalb müssen wir den Menschen Zeit geben, darauf vorbereitet zu sein, und deshalb bieten wir Alternativen an.“
Denn die Verzögerung bei dem E-Kombi hat laut Zellmer auch Folgen für das Verbrenner-Portfolio von Skoda, konkret für den Kleinwagen Fabia, das Crossover Kamiq und das Fließheck-Modell Scala:„Ursprünglich sagten wir, dass wir den Fabia, den Kamiq und den Scala bis 2027 aus dem Programm nehmen würden, aber jetzt haben wir grünes Licht gegeben, dass diese Autos bis zum Ende des Jahrzehnts bei uns bleiben.“
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