Tesla nimmt Model 3 mit LFP-Batterie vom US-Markt

Tesla hat in den USA den Verkauf der bisherigen Basisversion des Model 3 eingestellt. Dieser Schritt hat durchaus eine politische Dimension: Das Model 3 Standard Range RWD war das letzte in den USA angebotene Modell mit LFP-Zellen aus China.

tesla model 3 us standard range 2024
Bild: Tesla/Screenshot

Tesla ändert bekanntlich häufig die Preise oder Verfügbarkeiten seiner Modelle, ohne gesondert darüber zu informieren. Wie das US-Portal „Electrek“ schreibt, ist Anfang Oktober das Model 3 Standard Range aus dem US-Konfigurator verschwunden. Mit 39.000 Dollar war diese Variante der günstigste Tesla in den USA. Seit kurzem ist dort aber nur noch das Model 3 mit der größeren Long-Range-Batterie erhältlich – in der Variante mit Heckantrieb ab 42.490 Dollar. Zudem gibt es noch das Model 3 Long Range mit Allradantrieb (47.490 Dollar) und das Model 3 Performance (54.990 Dollar).

Während in Europa alle Model-3-Varianten aus der Giga Shanghai kommen, ist das in den USA anders: In seinem Heimatmarkt fertigt Tesla das Model 3 im kalifornischen Fremont. Die Varianten mit der großen Batterie nutzen NCA-Rundzellen aus der Gigafactory 1 in Nevada. Das Model 3 Standard Range nutzt hingegen LFP-Zellen von CATL, die aus China importiert werden.

Und genau das dürfte für Tesla der entscheidende Punkt gewesen sein, diese Variante in den USA (vorerst) nicht mehr anzubieten: Mit der chinesischen Akku-Lieferkette war diese Variante in den USA nicht für die Steuergutschrift von bis zu 7.500 Dollar qualifiziert, womit für die Kunden de facto die Long-Range-Version mit Heckantrieb bereits zuvor günstiger war.

Dazu kommt: Neben den erhöhten Einfuhrzöllen von 100 Prozent (statt bisher 25 Prozent) beim Import eines E-Autos aus China in die USA hat die Regierung von US-Präsident Biden auch die Zölle beim Import einer Lithium-Ionen-Batterie erhöht – von 7,5 auf nun 25 Prozent. Da die US-Nachfrage aufgrund der Förderung ohnehin schon zum Model 3 Long Range RWD tendiert hat, dürfte das Model 3 Standard Range mit dem durch Zölle verteuerten Akku aus China nicht mehr konkurrenzfähig gewesen sein.

Bei Tesla ist aber natürlich immer möglich, dass eine Variante auch wieder genauso schnell zurück ins Angebot kommt, wie sie einst verschwunden ist – etwa mit einem LFP-Akku mit einer Lieferkette, die nicht nur die China-Zölle umgeht, sondern dem Auto auch die US-Steuergutschrift ermöglicht.

Tesla hatte am Mittwoch die Produktions- und Auslieferzahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Dabei konnten die Ergebnisse aus dem Q2 und dem Q3 2023 übertroffen werden. Das Wachstum ist aber vor allem auf das Duo Model3/Model Y zurückzuführen. Bei den „anderen Modellen“ – also Model S, Model X, Cybertruck und Semi – war das Wachstum aber eher gering.

electrek.co, insideevs.com, x.com

2 Kommentare

zu „Tesla nimmt Model 3 mit LFP-Batterie vom US-Markt“
M3
04.10.2024 um 11:14
vielleicht kommt ja bald was neues ...
Bernd
04.10.2024 um 12:18
Nein, kann Tesla nicht. GM zeigt gereade wie es geht, der Equinox EV ist unschlagbar beim Thema Preis-Leistung. Tesla hat diese Model 3 Version nur vom Markt genommen weil die LFP Batterie aus China kommt und keine Förderung erhält. Damit wurde sie so gut wie nie bestellt. In den USA läuft es fast ausschließlich über direkte und indirekte Subventionen und über Marktabschottung von denen insbesondere Tesla viele viele Monate sehr stark profitiert hat. Ziemlich lächerlich. Aber zum Glück kommt auch von den westlichen Herstellern deutlich mehr Auswahl, wie z.B. der Chevrolet Equinox ab $35k vor Abzügen. Ein mittelgroßes SUV das mit 300 Meilen EPA-Reichweite voll Alltagstauglich ist. Das günstigste Model 3/Model Y kostet bei Tesla 42k und haben nicht mehr Reichweite.

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