E-Auto-Markt: VDA sieht für 2024 keine Trendwende mehr

Der VDA passt seine Prognosen für den Elektroauto-Absatz im Jahr 2024 an: Der Branchenverband erwartet auf dem deutschen Markt für Elektro-Pkw im Gesamtjahr 2024 einen Rückgang der Neuzulassungen um 29 Prozent. Etwas mehr also als die zuvor angenommenen -25 Prozent.

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Damit geht der VDA jetzt davon aus, dass sich die Lage auf dem deutschen Elektroauto-Markt nicht weiter verschlechtert – aber auch nicht verbessert. Denn nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts ergibt sich für den bisherigen Jahresverlauf (Jan. – Sept. 2024) bei den Neuzulassungen von Batterie-elektrischen Pkw (BEVs) ein Minus von 28,6 Prozent. Das sind fast genau die 29 Prozent Rückgang, von denen der Verband nun für das Gesamtjahr ausgeht.

Konkret würden nach der neuen Kalkulation 2024 rund 372.000 Elektro-Pkw zugelassen. Zum Vergleich: 2023 waren es 524.219 Elektro-Pkw gewesen. In seiner vorigen Prognose für das laufende Jahr war der VDA noch von einem Viertel weniger BEVs ausgegangen (393.000 Einheiten). Doch: „Die Absatzzahlen für BEV entwickeln sich weiter undynamisch“, schreibt der Verband.

Die Prognose für das Plug-in-Hybrid (PHEV)-Segment schwächt der VDA ebenfalls leicht ab. War der Verband bisher noch von einem Zuwachs der Verkäufe um fünf Prozent auf 185.000 Einheiten ausgegangen, liegt die neue Prognose nun bei plus zwei Prozent und 179.000 Fahrzeugen. Wir erinnern uns: Im Jahr 2023 kamen 175.724 fabrikneue PHEV auf die Straßen. Das waren rund die Hälfte weniger als 2022 – denn damals wurde die seinerzeit bestenende Förderung für die Teilzeitstromer gekappt.

Der VDA hat freilich nicht nur die alternativen Antriebe, sondern den Gesamtmarkt im Blick – und konstatiert, dass sich die Pkw-Neuzulassungen nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 auf dem deutschen Pkw-Markt – trotz eines im historischen Vergleich bereits schwachen Vorjahresniveaus – im Minus befinden. „In den ersten neun Monaten wurden insgesamt 2,12 Millionen Pkw neu zugelassen. Dies waren 1 Prozent weniger als nach den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Infolge der zuletzt wieder rückläufigen Pkw-Registrierungen wächst der Abstand zum Vorkrisenniveau wieder etwas an: Das aktuelle Volumen liegt knapp 23 Prozent unter dem Absatzniveau im identischen Zeitraum des Jahres 2019.“

Die gedämpfte Nachfrage nach Elektroautos spielt in diese Statistik natürlich hinein. Dabei sehen die Zahlen für den September gar nicht so schlecht aus: 34.479 Elektro-Pkw wurden laut dem Kraftfahrt-Bundesamt im Vormonat in Deutschland neu zugelassen. Das ist nach dem Juni-Ergebnis der zweithöchste Wert des Jahres. Auch die Diesel fielen vergangenen Monat hinter die Stromer zurück. Und. Der BEV-Anteil kletterte im September wieder auf 16,5 Prozent (bisheriger Jahresdurchschnitt: 13,1%).

Die Plug-in-Hybride kamen im September auf 14.936 Einheiten (-2,9% YoY) und einen Anteil von 7,2 Prozent am Markt. Somit hatten im September zusammengerechnet 23,7 Prozent aller neuen Pkw einen Stecker.

Dass der September auch gegenüber dem Vorjahr ein BEV-Wachstum (+8,7%) verzeichnete, liegt allerdings nur daran, dass ein Jahr zuvor die E-Auto-Förderung für Gewerbetreibende auslief und eine entsprechende Delle in der Statistik hinterließ. Der VDA relativiert daher sogleich und spricht von einem „Sondereffekt“, durch den „der Markt nach sieben Monaten mit negativer Veränderungsrate in Folge erstmal wieder ins Plus drehte“. Von einer Trendwende geht der Verband nicht aus.

vda.de

2 Kommentare

zu „E-Auto-Markt: VDA sieht für 2024 keine Trendwende mehr“
B.L.
07.10.2024 um 12:32
Viel Gejammer beim VDA und den Herstellern - (mein) Mitleid haben sie nicht verdient. Dass sich dieses Jahr nicht mehr viel ändert, weiß man doch lange. Und 2025 wundern sich alle wenn die Zulassungen auf einmal über 20% steigen. Den gleichen Effekt hatten wir doch schon beim Übergang von 2019 nach 2020. Da stiegen die Zulassungen auf wundersame Weise auch um über 50% - und zwar gleich im ersten Quartal. CO2-Flottenziele lassen grüßen...
Tom
07.10.2024 um 13:17
...der VDA sieht sowieso nix!

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