Rivian senkt seine Produktionsprognose für 2024

Der US-Elektroautoanbieter Rivian, bekanntgeworden als Produzent eines elektrischen Transporters fürs Amazon, senkt seine Produktionsprognose für dieses Jahr auf 47.000 bis 49.000 Elektrofahrzeuge.

rivian r1s r1t facelift 2024
Bild: Rivian

Bislang war Rivian von einer Produktion von 57.000 Fahrzeugen in diesem Jahr ausgegangen. Grund für die Senkung der Prognose ist nun eine Produktionsunterbrechung aufgrund einer fehlenden Komponente, die sowohl für die R1-Fahrzeuge als auch für die Transporter von Rivian benötigt wird.

Diese Lieferengpässe begannen im dritten Quartal dieses Jahres, haben sich in den letzten Wochen verschärft und halten weiter an, so das Unternehmen in einer Erklärung. Ein Sprecher von Rivian sagte, dass die Komponente, die das Problem verursacht, zu den hauseigenen Motoren gehört, lehnte es aber ab, weitere Einzelheiten zu nennen.

Der CEO von Rivian, RJ Scaringe, hatte auf einer Investorenkonferenz von Morgan Stanley im vergangenen Monat bereits auf Probleme mit einer Reihe von Zulieferern hingewiesen: „Wir hatten in letzter Zeit einige Probleme mit Zulieferern, die eine Herausforderung darstellten, und insbesondere einige Probleme mit einigen Komponenten unserer hauseigenen Motoren, die schmerzhaft waren und uns daran erinnern, wie schwierig eine mehrstufige Lieferkette sein kann.“

Das Unternehmen bekräftigt zugleich aber seine Prognose für die Auslieferungen in diesem Jahr, die im Vergleich zum Jahr 2023 im niedrigen einstelligen Bereich wachsen und zwischen 50.500 und 52.000 Fahrzeugen liegen sollen.

Auch zu den letzten drei Monaten gab es Zahlen von Rivian: Die Firma hat im dritten Quartal 13.157 Fahrzeuge produziert und 10.018 Einheiten ausgeliefert. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal hatte Rivian 9.612 Fahrzeuge produziert und 13.790 Fahrzeuge ausgeliefert.

Einen deutlich höheren Produktionsausstoß will Rivian in zwei Jahren erzielen, wenn das neue Modell R2 auf den Markt kommen soll. 155.000 Einheiten des neuen Modells will das Unternehmen im Anschluss an den Launch 2026 jährlich in seinem ausgebauten Werk in Normal im US-Bundesstaat Illionois bauen. Auf den Markt hat der Hersteller zurzeit nur seine Premiumfahrzeuge R1T Pickup und R1S SUV und den in erster Linie für Amazon bestimmten Rivian-Lieferwagen.

Zudem gibt es neue Infos zu dem zwischenzeitlich auf Eis gelegten Bau des neuen Rivian-Werks in Georgia. Aus einem beim US-Energieministerium eingereichten Antrag für einen Bundeskredit für das neue Werk geht hervor, dass dieses im dritten Quartal 2027 teilweise in Betrieb gehen und der erste Produktionsausbau 2028 die volle Kapazität erreichen soll.

Der Elektroautohersteller hatte den Bau seiner geplanten 5-Milliarden-Dollar-Fabrik in Georgia gestoppt, um die Produktion von Fahrzeugen auf der neuen R2- Plattform zu beschleunigen und Geld zu sparen. Mit dem Ziel, 2,25 Milliarden Dollar zu sparen und die Produktion zu beschleunigen, hat Rivian die Herstellung seines R2-Mittelklasse-SUV, der mit dem Model Y von Tesla konkurrieren soll, in sein Werk in bestehendes Werk in Illinois verlagert, wo die Produktion im Jahr 2026 beginnen soll.

Im Juni war Rivian zudem ein Bündnis mit Volkswagen für die Entwicklung von Auto-Software eingegangen. Für Volkswagen ist es ein neuer Anlauf, seinen Software-Rückstand aufzuholen. Die Wolfsburger werden nach eigenen Angaben bis 2026 eine Summe von bis zu drei Milliarden Dollar in Rivian und von bis zu zwei Milliarden Dollar in ein geplantes, gemeinsame Joint Venture investieren – jeweils abhängig vom Erreichen bestimmter Meilensteine.

rivian.com, cnbc.com, reuters.com (Fabrik in Georgia)

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