Varta kommt mit seiner Sanierung deutlich voran
Tojner, der bislang schon Großaktionär von Varta war, sowie Porsche stellen zusammen 60 Millionen Euro Eigenkapital zur Verfügung. Dabei steigt Porsche nicht nur mit 50 Prozent bei der Varta AG ein, sondern will zugleich auch etwa 70 Prozent an der Tochter V4 Drive Battery übernehmen. In dieser Gesellschaft bündelt Varta das Geschäft für großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen, welche im Performance-Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS zum Einsatz kommen. Die Pläne von Porsche waren im August bekanntgeworden.
Für Porsche ist das Fortbestehen von Varta und V4 Drive Battery wichtig, um die eigene Lieferkette zu schützen. „Varta und Porsche arbeiten beim Thema Hochleistungs-Batteriezellen eng zusammen. Mit der geplanten Mehrheitsübernahme von V4Drive wollen wir das Unternehmen voranbringen und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Schlüsseltechnologien am Standort Deutschland leisten“, sagte Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand von Porsche, im August zu den Plänen.
Im Zuge des Sanierungsverfahrens haben die Gläubiger zugestimmt, dem Unternehmen mehr als die Hälfte der Schulden zu erlassen. Von knapp 485 Millionen Euro Schulden blieben nach dem Schnitt noch rund 200 Millionen Euro übrig. Zudem soll Varta eine Brückenfinanzierung von 30 Millionen Euro erhalten.
Aktionärsvertreter sind über die Vorgehensweise nicht erfreut. Sie kritisieren, dass nur der Großaktionär Tojner neue Aktien erhält, während sie bei der Kapitalerhöhung leer ausgehen sollen. Die Rede ist von „Enteignung“. Varta argumentiert, dass eine öffentliche Kapitalerhöhung schon technisch nicht möglich sei: Für den vorgeschriebenen Börsenprospekt bräuchte das Unternehmen einen testierten Jahresabschluss.
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