Honda nennt Eckdaten zu kommender E-Auto-Generation
Bei einem „Honda 0 Tech Meeting“ äußerte der Autobauer, dass bis 2030 global sieben Modelle der Honda 0 Series auf den Markt sein sollen – darunter kleine, mittlere und große Fahrzeuge. Ihre Reichweite soll im Bereich „von 300 Meilen im EPA-Modus“ liegen – umgerechnet rund 482 Kilometer. Der EPA-Testzyklus gilt bei der Reichweiten-Berechnung als noch etwas konservativer als der WLTP-Zyklus. Gebaut werden sollen die Stromer übrigens nicht mehr in Japan, sondern in den USA – im Honda Marysville Auto Plant in Ohio.
Wie Honda mitteilt, ist für die CES 2025 in Las Vegas ist die Vorstellung eines dritten Modells der neuen Generation geplant. Zwei Designstudien hatte Honda schon auf der diesjährigen CES im Januar präsentiert. Die Markteinführung des ersten Modells der neuen 0 Series bestätigt Honda nun auch für 2026 in Nordamerika. Dabei soll es sich um den Saloon handeln, eine sehr flach gehaltene E-Limousine, die optisch Anleihen an dynamischen Sportwagendesigns nimmt. Honda betont, die Limousine als Flaggschiff der neuen E-Auto-Familie zu positionieren. Bei der zweiten bereits bekannten Studie handelt es sich um den Space-Hub, einen Van mit futuristischem Look.
Wie unter anderem „Auto Motor Sport“ berichtet, werden aber wohl vor allem SUVs auf die bestätigte Limousine folgen. So sollen zunächst ein Midsize-SUV und ein Einstiegs-SUV auf dem Plan stehen, ehe sich ein ausgewachsenes SUV mit drei Sitzreihen samt kleinerer Variante dazugesellen.
Technik-Details gab Honda bisher nur rudimentär bekannt. So sollen die Fahrzeuge der 0 Series auf E-Achsen setzen, die aus Motor, Inverter und Getriebe bestehen. Außerdem strebt Honda an, seine Fahrzeuge zu „Software-definierten Mobilitätsprodukten“ zu machen. Als Stoßrichtung teilten die Japaner ferner mit, anstatt schwere Elektroautos zu bauen, einen Entwicklungsansatz namens „Thin, Light and Wise“ zu verfolgen – auf deutsch: dünn, leicht und weise. Die Modelle sollen sich daher „durch einen hervorragenden Wirkungsgrad bei der Energieumwandlung sowie durch leichte Batterien mit hoher Energiedichte und eine hervorragende Aerodynamik auszeichnen“. Und: Sie sollen „ausreichende Reichweite bei geringem Gewicht“ bieten.
Nun wird Honda an einigen Stellen konkreter. So sollen die E-Autos der nächsten Generation mit einer geringen Fahrzeughöhe und kurzen Überhängen aufwarten, dabei aber innen den Raum maximieren. Erreichen will der Autobauer dies über eine neue entwickelte Elektroauto-Plattform mit „Niederflurtechnologie“ in Kombination mit einem dünnen Batteriepaket und der besagten kompakten E-Achse. Zu letzterer äußert Honda, dass die verbauten Wechselrichter um rund 40 Prozent verkleinert und so horizontal neben dem Motor angeordnet werden konnten. Die Plattform soll laut „Auto Motor Sport“ Heck- und Allradantriebe unterstützen und als Hauptaggregat einen 180-kW-Motor beherbergen, der sich mit einem 50-kW-Motor an der Front kombinieren lässt.
Zur Batterie heißt es, dass deren Gehäuse durch den Einsatz von Mega-Casting und 3D-Rührreibschweißen um etwa 6 Prozent dünner ausfalle als bisher bei Honda genutzte Gehäuse. Und: „Durch die Verwendung einer aufprallabsorbierenden Karosseriestruktur wird der Raum verkleinert, der zum Schutz der Batterie benötigt wird“. All das soll auf die Innenraum-Dimensionen einzahlen. Darüber hinaus sei man bestrebt, die Minderung der Batteriekapazität nach 10 Jahren Nutzung auf weniger als 10 Prozent zu begrenzen, so Honda.
Das Mega-Casting-Verfahren soll laut Honda übrigens dazu beitragen, dass die Anzahl der Teile zum Bau des Batteriegehäuses von über 60 auf 5 reduziert werden kann. In diesem Kontext geben die Japaner auch an, diese Produktionstechnologien weiter ausreizen zu wollen – „einschließlich einer künftigen Ausweitung auf große Aluminiumguss-Rahmenteile“.
Einen großen Entwicklungsschritt verspricht Honda zudem für das Energiemanagement der 0 Series. Durch die Kombination des bewährten Honda-Batteriemanagements mit einem neu entwickelten Wärmemanagement – das auch die Steuerung der Batterietemperatur umfasst – sollen die Modelle komfortabel und effizient ausfallen. Kernelemente des Systems sind u.a. eine Wärmepumpe und eine Heizung, die den Fahrgastraum mit Strahlungswärme erwärmt.
Was den Fokus auf Software angeht, will Honda ein eigenes Fahrzeug-Betriebssystem entwickeln. Und die die Modelle der Honda 0 Series sollen automatisiertes Fahren gemäß Level 3 „unter mehr Bedingungen“ beherrschen, wie es die Japaner formulieren. Dazu wird sich Honda nach eigenen Angaben verstärkt auf LiDAR-basierte Sensoren, hochauflösende Kameras und die Installation eines Steuergeräts fokussieren, das mit einer Original-KI von Honda und der Sensor-Fusion kompatibel ist.
hondanews.eu
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