Porsche besiegelt Einstieg bei Varta-Tochter V4Drive
Damit ist der angeschlagene Batteriehersteller Varta einen weiteren Schritt bei seiner Sanierung vorangekommen. Erst gestern war bekanntgeworden, dass Varta einen Brückenkredit erhält und sich mit Kreditgebern und Schuldscheingläubigern sowie mit dem österreichischen Großaktionär Michael Tojner und dem Sportwagenbauer Porsche auf ein Sanierungskonzept geeinigt hat. Im Zuge dessen investieren Porsche und Tojner jeweils 30 Millionen Euro in die Hauptgesellschaft, die zugleich durch einen Schuldenschnitt entlastet wird.
Porsche engagiert sich bei Varta und dessen Tochter V4Drive Battery vor allem, um die eigene Lieferkette zu sichern. V4Drive Battery liefert nämlich die Batteriezellen, die im Performance-Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS zum Einsatz kommen – und dafür gibt es laut einem Insider-Bericht der „Wiwo“ auch keinen alternativen Lieferanten, so dass Porsche von V4Drive abhängig ist. Demnach kann Porsche nicht auf Standard-Hybridbatterien zurückgreifen, sondern braucht für seine besonders leistungsstarken Sportwagen spezielle Technik, die kaum jemand liefern kann. Auch Varta bzw. V4Drive soll laut dem Bericht Schwierigkeiten mit der Produktion der komplexen Batteriezellen haben.
Der im Frühjahr 2024 beschlossene und von Porsche auf den Weg gebrachte Bau einer weiteren Produktionsanlage für Booster-Zellen in Nördlingen wird plangemäß fortgeführt. Im kommenden Jahr soll die Anlage in Betrieb gehen. Porsche will sie als Sacheinlage in die V4Drive Battery GmbH einbringen. Es ist geplant, dass V4Drive perspektivisch auch weitere Kunden abseits von Porsche adressiert.
Varta beabsichtigt, mit der Beteiligung von Porsche in diesem Geschäftsbereich einen „langfristigen starken Partner für die Weiterentwicklung und Vermarktung dieser Zellen zu gewinnen“, heißt es in einer Börsenmitteilung. „Varta und Porsche arbeiten beim Thema Hochleistungs-Batteriezellen eng zusammen. Mit der geplanten Mehrheitsübernahme von V4Drive wollen wir das Unternehmen voranbringen und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Schlüsseltechnologien am Standort Deutschland leisten“, sagte Porsche-Vorstand Lutz Meschke im August bei der Vorstellung der Pläne.
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