Brennstoffzelle: Hyzon läutet Fertigung seines 200-kW-Stack ein

Hyzon hat mit der Produktion seines neuen Brennstoffzellensystems begonnen, das aus einem einzigen Stack eine Leistung von 200 kW zieht. Auch einen H2-Truck auf Basis dieses Antriebs baut Hyzon bereits. Allerdings nur für den US-Markt, denn aus Europa und Australien hat sich die Firma jüngst zurückgezogen.

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Bild: Hyzon Motors

Die 200-kW-Brennstoffzellenlösung wird ab sofort in Bolingbrook im US-Bundesstaat Illinois hergestellt. Das nun in die Produktion gegangene System ermöglicht laut Hyzon im Vergleich zu einem 120-kW-System 20 Prozent mehr Reichweite pro Kilogramm Wasserstoff und führe so zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamtbetriebskosten von H2-Lkw. Da für die Leistung von 200 kW statt zwei nur noch ein Stack benötigt wird, sollen zudem das Volumen und Gewicht um rund 30 Prozent und die Kosten um 25 Prozent sinken.

Bereits Mitte September verkündete Hyzon den Produktionsstart seines neuen „200kW Fuel Cell Electric Truck (FCET)“. Dieser wird das neue Stack nutzen. Die gerade ans Netz gegangene Produktion soll laut Hyzon bis zu 700 Brennstoffzellensysteme pro Jahr in einem Dreischichtbetrieb produzieren können. Und: „Es sind alle notwendigen Voraussetzungen für eine vollintegrierte Fertigung erfüllt, so dass Hyzon vom Bau von Prototypen zur Produktion von standardisierten Einheiten übergehen kann“. Noch fehlt allerdings die ISO 9001-Zertifizierung, die für das laufende Quartal erwartet wird.

„Unser Übergang zur Serienfertigung ist ein wichtiger Meilenstein, da er uns erlaubt, vom Bau von Prototypen zur Produktion von standardisierten Einheiten in Serie überzugehen – von der MEA zum kompletten Brennstoffzellensystem“, sagt Dr. Christian Mohrdieck, Chief Technology Officer von Hyzon. „Mit dem internen Design, der Entwicklung und jetzt auch der Herstellung unserer patentierten 7-Schicht-MEA bringen wir eine Spitzentechnologie voran, die für die Bereitstellung von leistungsstarken, emissionsfreien Lösungen entscheidend ist.“

Hyzon bezeichnet sich selbst als Spezialisten für Brennstoffzellentechnologie in schweren Nutzfahrzeugen und in Müllsammelfahrzeugen in ganz Nordamerika. Seine Aktivitäten in den Niederlanden und Australien hatte der US-Entwickler im Sommer eingestellt, um sich voll auf den nordamerikanischen Markt zu konzentrieren. Der Rückzug soll aber nur vorübergehend sein – für die Zukunft will sich das Unternehmen alle Optionen offen halten.

hyzonfuelcell.com

4 Kommentare

zu „Brennstoffzelle: Hyzon läutet Fertigung seines 200-kW-Stack ein“
Ingo Gahr
12.10.2024 um 23:35
Klingt ja alles ganz schön. Problem ist nur Hyzon geht das Geld aus. Deshalb auch der Rückzug aus Europa und Australien. Meiner Meinung nach ein Fehler. Auch die Probleme mit der SEC und dem geringen Aktienkurs durch ein Reversesplit der Aktie und einer vorherigen Kapitalmaßnahme um 10 Mio Dollar zu erlösen verwundern schon sehr. Den Ansatz und die Technologie haben mich damals überzeugt. Es bleibt zu hoffen das man Geld verdient bevor der Konkurs kommt. Sich auf den Schwerlast Verkehr zu konzentrieren macht Sinn hier kann man die Stärke von H2 voll ausschöpfen.
Selfmade
13.10.2024 um 17:46
Das verwundert mich auch extremst, dass man als ein solches Unternehmen in dieser erwiesenen und im Praxisbetrieb umfassend erprobten Vorreiterrolle mit diversen Patenten und dem Technologievorsprung keinen Investor finden soll, welcher da mal ein paar lächerliche Millionen USD reinsteckt und ein paar Anteile an Hyzon erwirbt. Wie kann dieses, aus meiner Sicht absolut seriöse US-Unternehmen aktuell eine MK von nur 11 Millionen USD haben, während gleichzeitig kuriose KI-Unternehmen Billionen wert sind? Das ist schon überaus suspekt!
Autobauer
14.10.2024 um 08:40
Technische Innovationen erhöhen die Leistung und senken die Kosten,sonst würden wir noch mit Pferdefuhrwerken fahren.Die Patente können auch an andere Unternehmen verliehen werden um kurzfristig an Kapital zu kommen.Langfristig werden über die hergestellte Menge Gewinne erzielt.Bravo weiterso.Noch geheimhalten um den Aktienkurs nicht zum unbezahlbaren Fantasieobjekt zu machen.
Selfmade
15.10.2024 um 02:50
Also mir wäre es ganz lieb, wenn mal ein paar Leute außer mir diese Aktie auch in ihr Depot legen würden - aktuell ist der Kurs und die MK von Hyzon nämlich leider noch bedenklich niedrig. Die besten Innovationen und Zukunftsaussichten nützen nichts mehr, wenn daraus (noch) kein Umsatz/Gewinn generiert wird und das Unternehmen womöglich vorher Pleite geht...

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