Rio Tinto übernimmt Lithium-Produzenten Arcadium
Der Kaufpreis von 6,7 Milliarden Dollar (rund 6,1 Milliarden Euro) liegt stolze 90 Prozent höher als der Börsenkurs von Arcadium am 3. Oktober, dem Tag, bevor die Übernahmepläne bekannt wurden. Wobei man an dieser Stelle erwähnen muss: Zuvor hatte sich der Börsenkurs von Arcadium im Zuge sinkender Lithium-Preise halbiert – die 90 Prozent Aufschlag rücken den Kaufpreis also wieder in die Nähe des vormaligen Börsenkurses.
Durch die Übernahme erhöht Rio Tinto seine Präsenz in einem „wachstumsstarken, attraktiven Markt zum richtigen Zeitpunkt“, erläutert Vorstandschef Jakob Stausholm. Und konkretisiert: „Die Übernahme von Arcadium Lithium ist ein bedeutender Schritt in der langfristigen Strategie von Rio Tinto, um neben unseren führenden Aluminium- und Kupferaktivitäten ein Lithiumunternehmen von Weltrang zu schaffen, das die für die Energiewende benötigten Materialien liefert. Arcadium Lithium ist heute ein hervorragendes Unternehmen, und wir werden unsere Größe, unsere Entwicklungskapazitäten und unsere Finanzkraft einbringen, um das volle Potenzial seines Tier-1-Portfolios auszuschöpfen.“
Rio Tinto erhält durch den Kauf Zugang zu Lithiumminen, Verarbeitungsanlagen und Lagerstätten in Argentinien, Australien, Kanada und den USA. Die derzeitige jährliche Lithiumproduktionskapazität von Arcadium für eine Reihe von Produkten, darunter Lithiumhydroxid und Lithiumcarbonat, beträgt 75.000 Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent, und es bestehen Erweiterungspläne, um die Kapazität bis Ende 2028 mehr als zu verdoppeln. Mit dem Deal würde Rio Tinto zugleich neben Albemarle und SQM zu einem der größten Produzenten des begehrten Metalls für Batterien von Elektrofahrzeugen werden.
Rio Tinto spielt im Lithiumgeschäft bisher kaum eine Rolle, hat sich bislang erst in Argentinien an einem Lithium-Projekt beteiligt und will bald trotz zahlreicher Widerstände von Anwohnern in Serbien Europas größte Lithium-Mine eröffnen. Bislang bau Rio Tinto vor allem Eisenerz, Aluminium und Kupfer ab. Der Abschluss des Deals, der bereits einstimmig von den Vorständen beider Unternehmen genehmigt wurde, wird für Mitte 2025 erwartet.
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