Leapmotor enthüllt elektrisches Kompakt-SUV B10

Leapmotor hat auf dem Pariser Autosalon die Weltpremiere des B10 gefeiert. Das vollelektrische Kompakt-SUV ist das erste von mehreren neuen Modellen, die als Teil der speziell für globale Märkte konzipierten B-Serie von Leapmotor ab 2025 gelauncht werden.

leapmotor b10 2024 02 min
Bild: Stellantis

Der B10 war bisher auch in China noch nicht im Rampenlicht, obwohl das C-Segment-SUV auch dort eingeführt wird. Die Premiere in Paris unterstreicht somit den zunehmend globalen Fokus von Leapmotor, das über sein Joint Venture mit Stellantis aktuell mit viel Rückenwind in Europa debütiert. Seit Ende September sind erste Bestellbücher geöffnet, und zwar für das SUV C10 (ab 36.400 Euro) und den Kleinstwagen T03 (ab 18.900 Euro). Der frisch enthüllte B10 schickt sich an, 2025 das dritte Europa-Modell des Joint Ventures namens Leapmotor International zu werden

Technische Daten machen die Partner noch nicht publik. Sie betonen aber, dass das neue SUV auf der Plattform Leap 3.5 basiert und damit gegenüber den bisherigen Modellen über weiterentwickelte Fähigkeiten verfügt. Das etwas größere E-SUV C10 steht bekanntlich noch auf der Plattform Leap 3.0. An welchen Stellen Leapmotor nachschärft, geht aus dem Paris-Auftritt nur sehr grob hervor. Genannt werden fortschrittlichere intelligente Technologien, bessere ADAS-Systeme und ein anpassbares digitales Cockpit, „das für technisch versierte und umweltbewusste Verbraucher entwickelt wurde“.

Präsentiert wird der B10 in den Messehallen von Paris in pastellfarbenem Blau mit einigen schwarz abgesetzten Elementen. Die Überhänge fallen kurz, die Grundform kastenförmig aus, wobei die vorne abgerundete Motorhaube mit der eckigen Optik bricht. Wie aktuell häufig bei Neupräsentationen zu sehen, ist die Front geschlossen, sind die Türgriffe versenkt und die Tagfahrlichter vorne in eine durchgehende Leiste integriert. Auch hinten dominiert eine durchgehende Lichtleiste.

In China sollen die Preise des B10 zwischen 100.000 und 150.000 Yuan liegen, was umgerechnet etwa 13.000 bis 19.400 Euro entspricht. Für Europa gibt es noch keinen Preiskorridor, wobei das E-SUV deutlich teurer als in China ausfallen dürfte. Da der ein Segment höher antretende Leapmotor C10 bei 36.400 Euro eingepreist ist, wird sich der B10 vermutlich einige tausend Euro darunter einordnen.

Laut Zhu Jiangming, Gründer von Leapmotor, ist der B10 das erste explizit globale Modell von Leapmotor: „Der B10 verkörpert unsere Vision einer elektrischen Zukunft – er bietet nicht nur überlegene Leistung und intelligente Konnektivität, sondern macht diese Zukunft auch für Verbraucher weltweit zugänglich.“

Tianshu Xin, CEO des frisch gegründeten Joint Venture Leapmotor International, betonte bei der Vorstellung des Kompakt-SUV die ehrgeizige globale Strategie: „Leapmotor International ist zwar ein Start-up, aber es ist ein Start-up mit zwei unglaublich starken ‚Elternteilen‘. Das eine Unternehmen bringt Innovation und wettbewerbsfähige Preise mit, während das andere – durch unsere Partnerschaft mit Stellantis – leistungsstarke globale Ressourcen und eine unübertroffene Service-Infrastruktur bietet. Gemeinsam sind wir in der Lage, Verbrauchern Produkte wie den B10 anzubieten, die Spitzentechnologie mit Erschwinglichkeit verbinden.“

Stellantis-CEO Carlos Tavares stimmt zu: „Gemeinsam mit Leapmotor machen wir hochtechnologische, erschwingliche Elektromobilität für Verbraucher auch außerhalb Chinas zugänglich. Unsere vereinten Stärken ermöglichen es uns, innovative Lösungen schnell und effektiv auf den Markt zu bringen.“

Leapmotor soll dank der Stellantis-Unterstützung in Europa bereits über mehr als 200 Händler in 13 Märkten verfügen und bis nächstes Jahr 500 Verkaufsstellen anstreben. Außerdem kündigt die Marke die Einführung weiterer Modelle der sogenannten B-Serie für die globalen Märkte an. Dass es sich dabei allein um BEVs handelt, ist aber nicht gesagt. In China bietet Leapmotor neben reinen Elektrofahrzeugen auch Modelle mit Reichweitenverlängerer (EREV) an.

media.stellantis.com, cnevpost.com, carnewschina.com

10 Kommentare

zu „Leapmotor enthüllt elektrisches Kompakt-SUV B10“
Michael
15.10.2024 um 10:03
Wie kann das sein, dass ein Startup (wie E-Go, Sono Motors und Fisker) ein Auto schneller entwickeln kann als die größten Autokonzerne der Welt? Und das besser und billiger? Irgenwas läuft bei uns schief.
Kurt K
16.10.2024 um 16:56
Wer auf einem hohen Roß sitzt und dann doch mal absteigen muß/möchte, derjenige könnte dabei Genickbruch erleiden.
catrachocolo
16.10.2024 um 08:13
Hat bei E-Go, Sono und Fisker ja auch so super funktioniert mit dem schneller und Erster sein. Alle insolvent. So viel zu besser und billiger....
Rolf Tondern
16.10.2024 um 07:12
Dass ein neues, kleines Unternehmen weitaus schneller und agiler sein kann als Großunternehmen wie VW, Ford, GM usw., ist keine Überraschung: Vielleicht 500 Beteiligte können eben anders entscheiden und handeln als Zehntausende in Großunternehmen plus dort politische Einflussnahme, gewerkschaftliche, betriebsratseitige usw. usf. Speedboat versus Mega-Containerfrachter.
Clemens
15.10.2024 um 19:05
Na ja, die Antwort ist einfach....man hat jahrelang gepennt. Die großen D Konzerne dachten das ihre Verbrenne so gut sind das sie nicht ändern müssen! Hochmut kommt vor dem Fall! Und bezahlen muss die Misere die Belegschaft.
Aztasu
12.11.2024 um 07:56
Da hat überhaupt keiner gepennt. Einzig VW bzw. auch die anderen Massenmarkthersteller im VW-Konzern wie Seat/Cupra und Skoda stehen etwas im Regen. Die 800V SSP-Plattform sollte ja ursprünglich Ende 2026 erscheinen, nun ist es Ende 2028. Der Plan war also da. Das gleiche Problem hattem ja schon Porsche/Audi mit der 800V PPE-Plattform, diese war eigentlich schon für Ende 2022 geplant und verschob sich jetzt um mindestens 1,5 Jahre. Auch eine eigene Batteriezellenfertigung, Energiespeichergeschäft sind von Volkswagen im Bau. Es verzögert sich halt durch Probleme alles etwas. Porsche war 2019 der erste Serienhersteller der Welt mit 800V-Architektur. BMW und Mercedes bringen nächstes Jahr ihre 800V-Architekturen. Die fahrzeuge können als gesamtpaket oben mithalten, der Preis ist hoch, muss er aber auch sein, denn anders lassen sich in Deutschland keine Fahrzeuge mehr fertigen. Wenn die Qualität und das Markenimage passt, ist dies ja auch in Ordnung. Die Fahrzeuge müssen halt auch gekauft werden und in vielen Ländern, auch in China selbst, ist der Anteil von reinen E-Autos noch immer nicht super hoch und die Fahrzeuge die verkauft werden verkaufen sich über Preis oder über naive fanboys (Tesla). Man investiert also sehr viel Geld und am Ende möchten noch nicht so viele Kunden hochpreisige E-Autos kaufen.
Guenter
11.11.2024 um 20:49
Es gibt aber immer einen Unterschied zwischen anbieten und verkaufen. Natürlich muss man den Einstieg chinesischer Fahrzeuge in Europa beobachten, aber bis auf Volvo (Geely) hat bisher KEIN chinesischer Hersteller in Deutschland/ Europa richtig Fuß gefasst und in Größenordnung Fahrzeuge verkauft!
Jörg
16.10.2024 um 07:32
Dieses ewig gleiche Gejammere bringt niemanden voran ,bezahlen muss die Belegschaft‘. Gerade die großen deutschen Hersteller haben so starke und einflussreiche Betriebsräte, dass ohne deren Zustimmung doch fast nichts mehr geht. Wo sind die guten, besseren Ideen der Belegschaft gewesen? Solange der Rubel rollt, ist den meisten doch alles egal.
Peter
15.10.2024 um 20:26
Ja, die Antwort ist manchmal tatsächlich so einfach. Man kann es auch als Gorbatschov- oder Nokia-Effekt bezeichnen.
Kurt K
16.10.2024 um 16:52
In D wurde in Mogelsoftware investiert. Geld und Gehirnschmalz. Winterkorn wußte von nichts und hatte, gemäß seiner Aussage vor Gericht, die langfristige Strategieplanung zu vertreten. Die langfristige Strategie ging daneben, meine Meinung. Aufsichtsrat hat auch wohl nix gemerkt ( fordert jetzt aktuell lediglich E-Förderung !! )Gegenüber anderen weltweit agierenden Herstellern hat speziell VW zuviele MA, die dazu noch hochpreisigst bei bereits seit 1988 mit teils 35 Wochenstundenverträgen beschäftigt sind. Je größer Konzerne sind, umso schwieriger ist ein „Umdenken und Umschalten“ möglich.Entwicklungen dauern dann ewig, sind teuer und leider wurde Entwicklungszeit verschlafen. Aber : Hoffentlich arbeiten die „D-Spitzenautokonzerne“ an den nächsten Entwicklungsstufen. Damit meine ich nicht „Verbrennerausleger“. In 2025 dürften die Preise für E-Fahrzeuge, wegen der notwendigen Quoten… , deutlich fallen. Hoffentlich nicht erst im Nov/Dez 2025.

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