H2-Tankstellen für den ÖPNV: Daimler Buses und H2 Mobility kooperieren

Daimler Buses und H2 Mobility Deutschland kooperieren beim Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen für Verkehrsunternehmen. Neben dem Zugang zur öffentlichen Tankinfrastruktur soll auch nachfrageorientiert eine H2-Zapfstelle im direkten Umfeld oder gar auf dem eigenen Betriebshof installiert werden können – ohne Investitions- oder Betriebskosten für den ÖPNV-Betreiber.

daimler buses rnv rhein neckar verkehr 2024 01 min
Bild: Daimler Buses

Die Elektrifizierungsstrategie von Daimler Buses geht bekanntlich weit über das reine Fahrzeug hinaus. Der Nutzfahrzeughersteller liefert in Zusammenarbeit mit dem Tochterunternehmen Daimler Buses Solutions, die sich auf die Konzeption und den Aufbau von Infrastruktur für E-Busse spezialisiert, sowie weiteren Partnern „auf Wunsch schlüsselfertige Lösungen für den Betrieb von elektrisch angetriebenen Bus-Flotten aus einer Hand“. Kunden bekommen von Daimler Buses beim Kauf von Elektrobussen schon heute also bei Bedarf Ladelösungen, digitale Flotten-Tools und weitere Ökosystem-Komponenten mitgeliefert.

Seit 2023 hat der Nutzfahrzeughersteller allerdings auch den eCitaro fuel cell im Portfolio – ein Batterie-elektrischer Bus mit Wasserstoff-Brennstoffzelle als Range Extender. Die mit H2 Mobility geschlossene Kooperation soll nun auch Kunden, die sich für diese Bus-Variante entscheiden, den Zugang zu Lösungen für eine Wasserstoff-Infrastruktur erleichtern. Dabei werde ein ganzheitlicher Beratungsansatz verfolgt.

Die Kooperation soll unter anderem die Nutzung öffentlicher Wasserstoff-Tankstellen ermöglichen. Besonders interessant dürfte allerdings dieser Punkt sein: H2 Mobility will nachfrageorientiert H2-Tankstellen im direkten Umfeld von Verkehrsunternehmen errichten. Zudem sollen die ÖPNV-Betreiber bei Bedarf eine H2-Zapfstelle direkt auf dem eigenen Betriebshof erhalten können. „Mit H2 Mobility Deutschland haben wir einen Partner gefunden, der das ermöglicht und die Komplexität für Verkehrsunternehmen von der Installation bis zum laufenden Betrieb deutlich reduziert“, so Mirko Sgodda, Leiter Marketing, Vertrieb und Customer Services bei Daimler Buses.

Investitions- als auch Betriebskosten für die Tankstelleninfrastruktur fallen für die Verkehrsunternehmen übrigens nicht an. Einziger Haken: Exklusiv für den jeweiligen ÖPNV-Betreiber sind die Zapfmöglichkeiten nicht, stattdessen wird in der Mitteilung von öffentlich zugänglich gesprochen. „Daimler Buses Kunden profitieren demnach von den Leistungen eines erfahrenen Anbieters, der den Betrieb sowie eine kontinuierliche Versorgung mit Wasserstoff sicherstellt. Gleichzeitig wird so die öffentliche H2-Tankinfrastruktur gestärkt und weiter ausgebaut“, heißt es.

„Die Flottenumstellung auf alternative Antriebe im Rahmen der Clean Vehicle Directive ist vor allem dann erfolgreich, wenn sie aus der Kundenperspektive gedacht wird. Gemeinsam mit Daimler Buses sind wir entschlossen diesen Weg zu gehen. Mit der Kooperation schaffen wir optimale Lösungen für die Wasserstoffmobilität im Personennah- und -fernverkehr. Durch die Nutzung des öffentlichen H2 Mobility Tankstellennetzes profitieren Unternehmen von enormen Kostenersparnissen und von unserer technischen und betrieblichen Erfahrung der letzten zehn Jahre“, sagt Falk Schulte-Wintrop, Director Sales & Business Development bei H2 Mobility Deutschland. „Wir verfolgen eine klare Elektrifizierungs-Strategie und bringen Busse mit alternativen Antriebstechnologien auf die Straße. Dabei setzen wir analog zu unserem Mutterkonzern Daimler Truck auf batterieelektrische Fahrzeuge und auf die wasserstoffbasierte Brennstoffzelle“, so Sgodda

Das ÖPNV-Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) ist einer dieser Kunden. Dort wurde dieser Tage eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle auf dem Betriebshof in Mannheim in Betrieb genommen. Der RNV selbst soll dort seine derzeit 13 eCitaro fuel cell betanken können, die im Rahmen des Förderprojekts H2Rhein-Neckar beschafft wurden. Doch nicht nur Bussen steht die Infrastruktur zur Verfügung: „An einer Kombi-Zapfsäule können auch Lkw bei 350 bar, sowie Müllsammler, u. a. des Stadtraumservice Mannheim, sowie kleine Nutzfahrzeuge und Wasserstoff-Pkw mit 700 bar tanken“, teilt H2 Mobility mit.

Die erste H2-Tankstelle auf einem RNV-Betriebshof ist die in Mannheim nun in Betrieb genommene Zapfstelle nicht. Bereits seit April steht eine Tankstelle auf dem neuen Betriebshof in Heidelberg zur Verfügung. Zusammen mit dem ÖPNV-Betreiber soll bis nächstes Jahr eine weitere Wasserstoff-Tankstelle in Ludwigsburg entstehen. Dann sollen die insgesamt 48 eCitaro fuel cell in der RNV-Flotte an insgesamt drei Standorten (Heidelberg, Mannheim und Ludwigsburg) den benötigten Wasserstoff tanken können.

daimlertruck.com (Kooperation), h2-mobility.de (Mannheim)

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