Neuer Rekord beim NEV-Absatz in China
Im bisherigen Rekordmonat wurden Ende 2023 1,191 Millionen New Energy Vehicles (NEV) in China verkauft, also vorrangig Batterie-elektrische Autos (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV). Brennstoffzellenfahrzeuge spielen in China – vor allem im Pkw-Bereich – derzeit ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Nach dem schwachen Start ins Jahr 2024 konnte der Allzeit-Rekord nun aber schon vor der üblichen Jahresend-Rally geknackt werden – mit 1,287 Millionen NEV im September.
Um das Wachstum in China zu verdeutlichen, hilft auch ein Blick auf den September 2023: Denn das war damals ebenfalls ein Rekordmonat, mit 904.000 NEV wurde erstmals die 900.000er Marke überschritten. Im Vergleich zum dazu bedeutet das Ergebnis aus dem September 2024 ein Plus von über 42 Prozent. Und auch die rund 1,1 Millionen Einheiten aus dem August 2024 wurden im September deutlich übertroffen.
Die 1.287.000 New Energy Vehicles haben sich im September auf 775.00 BEV und 511.000 PHEV aufgeteilt, wie aus den Zahlen der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) hervorgeht. Damit hat sich das Verhältnis wieder zugunsten der Batterie-elektrischen Fahrzeuge verschoben – noch im Juli waren die BEV-Verkäufe rückläufig (auf 551.000 Einheiten), bevor sie im August den bisherigen Jahreshöchstwert von 646.000 Fahrzeugen erreicht haben. 775.000 BEV im September bedeuten also einen neuen Jahreshöchstwert bei den Batterie-elektrischen Fahrzeugen.
Aber nicht nur bei den BEV hat die Nachfrage angezogen: Auch die Plug-in-Hybride haben einen neuen Bestwert erzielt, nachdem diese schon im Juli (438.000) und August (453.000) erzielt wurden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging es sogar um 84,5 Prozent nach oben – im September 2023 wurden 277.000 PHEV verkauft. Die Plug-in-Hybride spielen also eine zunehmend wichtige Rolle auf dem chinesischen Makrt und für die chinesischen Hersteller.
Über alle Antriebsarten hinweg wurden in China 2.809.000 Fahrzeuge abgesetzt, was einem Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, jedoch einem Anstieg von 14,5 Prozent gegenüber August. Das heißt, dass die NEV-Quote im September bei 45,85 Prozent lag – im August waren es noch 44,8 Prozent. Um die Gesamtentwicklung auf dem Markt zu verdeutlichen: Anfang 2020 kam China noch auf eine NEV-Quote von unter fünf Prozent.
Die CAAM erfasst mit diesen Zahlen die Großhandelsverkäufe der Automobilhersteller, einschließlich der Verkäufe in China und der Exporte in Überseemärkte. Allerdings bleibt die überwiegende Mehrheit davon in China: 111.000 New Energy Vehicles (+0,9 Prozent zum August) gingen in den Export. Davon waren 89.000 Einheiten mit Batterie-elektrischem Antrieb ausgestattet, der Rest waren Plug-in-Hybride.
Das Wachstum des chinesischen Marktes lässt sich auch am Beispiel BYD anschaulich erklären. Der Hersteller konnte erst Mitte 2021 erstmals mehr als 50.000 New Energy Vehicles in einem Monat verkaufen, die 100.000er Marke wurde dann aber schon Anfang 2022 geknackt. Im September 2024 wurde wieder ein neuer Rekord aufgestellt, denn BYD konnte 419.426 NEV absetzen – der vierte Rekordmonat in Folge. Bei BYD ist das Wachstum auf die inzwischen sehr gefragten Plug-in-Hybride zurückzuführen. Die BEV konnten mit 164.956 Einheiten gegenüber dem Vorjahr „nur“ um 9,1 Prozent zulegen, die PHEV hingegen um 86,2 Prozent auf 252.647 Einheiten. Sprich: Knapp die Hälfte aller Plug-in-Hybride im September kam von BYD.
Auch bei Tesla gab es einen neuen Bestwert im September: Der US-Hersteller konnte 72.200 E-Autos in China verkaufen, was den bisherigen Jahreshöchststand aus dem August (63.450 Fahrzeuge) übertroffen hat. In den CAAM-Großhandelszahlen stehen für Tesla sogar 88.321 Fahrzeuge, davon gingen aber 16.121 Einheiten in den Export.
Leapmotor kam im September den zweiten Monat in Folge auf mehr als 30.000 Fahrzeuge. Nachdem der August schon einen enormen Absatz-Schub bedeutet hat, ging es im September auf 33.767 Fahrzeuge nach oben. Zum September 2023 entspricht das einem Zuwachs von 114 Prozent.
Xpeng und Nio starten neue Submarken
Xpeng kam im September auf 21.352 Einheiten (+39 %), was ebenfalls einen neuen Monatsrekord bedeutet. Das Unternehmen hatte in den Monaten zuvor deutlich schlechter abgeschnitten. Für das gute September-Ergebnis gibt es einen einfachen Grund: Xpeng konnte schon im ersten Monat über 10.000 Mona M03 ausliefern, also die gemeinsam mit Didi entwickelte E-Limousine. Die bekannten Xpeng-Modelle bleiben also grob gesagt auf dem bisherigen Niveau – das neue Modell ist hingegen sehr gefragt. Wie lange dieser Boom anhält, werden die kommenden Monate zeigen.
Damit lag Xpeng nur knapp vor Nio, das für den September 21.181 Fahrzeuge ausweist. Davon entfielen 20.349 Fahrzeuge auf die Marke Nio und die ersten 832 auf Onvo – hier hat das Unternehmen Ende September mit den ersten Auslieferungen begonnen. Daher bleibt auch hier abzuwarten, wie sich der Absatz mit Onvo in den kommenden Monaten entwickelt. Noch zwischen Xpeng und Nio ordnet sich Zeekr ein, die Geely-Marke kam auf 21.333 Einheiten.
Etwas anders ist die Lage bei Xiaomi. Die E-Auto-Sparte des Mobilfunk-Unternehmens hat bisher nur für den April und Mai exakte Absatzzahlen veröffentlicht – seit Juni heißt es nur noch, dass „mehr als 10.000 Einheiten“ des SU7 abgesetzt wurden. Eine veröffentlichte Balkengrafik zeigt aber ein kontinuierliches Wachstum, auch wenn seit Juni keine Zahlen mehr genannt werden. Allerdings teilt Xiaomi mit, dass die Fabrik im Oktober ein Produktionsziel von 20.000 Einheiten erreichen wolle.
Anhand der Balkengrafik lässt sich nur abschätzen, dass Xiaomi vor Neta Auto liegt. Denn bei Neta ist ein genauer Absatz von 10.118 Fahrzeugen bekannt. Damit gehen die Zahlen bei Neta derzeit leicht zurück: Im August waren es noch 11.005 Fahrzeuge, im September 2023 sogar 13.211 NEV – das entspricht auf Jahressicht einem Rückgang von 23,4 Prozent.
Das reicht aber, um noch knapp vor Voyah zu bleiben. Die Premium-NEV-Marke von Dongfeng kam im September auf 10.001 Fahrzeuge. Insgesamt hat die Dongfeng Motor Passenger Vehicle Company einen September-Absatz von 25.544 Fahrzeugen in der Bilanz stehen. Neben Voyah gehören auch Marken wie Nammi und Forthing zu dem Hersteller – hier sind aber keine genauen Zahlen bekannt.
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