General Motors gründet Joint Venture zur Lithium-Förderung
Im Rahmen des Deals wird GM insgesamt 625 Millionen US-Dollar bereitstellen, davon 430 Millionen US-Dollar als Barmittel und 195 Millionen US-Dollar als Kredit. Die Transaktion ersetzt eine Vereinbarung aus dem Januar 2023 zwischen beiden Unternehmen. Damals versprach GM eine Gesamtinvestition in Höhe von 650 Millionen US-Dollar. Davon sind 320 Millionen US-Dollar bereits als erste Tranche geflossen. Der neue Vertrag ersetzt die Vereinbarung über eine zweite Tranche in Höhe von 330 Millionen US-Dollar und sichert Lithium Americas stattdessen die besagten frischen 625 Millionen US-Dollar.
Doch worum geht es beim Projekt Thacker Pass? Es handelt sich um die größte bekannte Lithium-Quelle in den USA und die drittgrößte der Welt. Die ersten Arbeiten auf dem Gelände in der Nähe der Grenze von Nevada zu Oregon sind im März 2023 angelaufen, also kurz nach der ersten GM-Investition. Im März 2024 sagte zudem das US-Energieministerium ein Darlehen in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar zu. Ziel ist, zunächst 40.000 Tonnen Lithiumcarbonat pro Jahr in Batteriequalität zu produzieren. General Motors soll darauf zunächst exklusiven Zugriff erhalten und will sich so Material für eine Million Elektroauto-Batterien pro Jahr sichern. Die Lieferungen sollen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 beginnen.
Gemäß der neuen Investitionsvereinbarung erwirbt General Motors eine 38-prozentige Beteiligung an Thacker Pass, um den Bau von Phase 1 zu unterstützen. Der Vertrag baut laut Lithium Americas auf einer bereits starken Beziehung zu GM als strategischem Investor auf und verlängert die Phase 1 der Abnahme auf 20 Jahre. Heißt zugleich: Mit dem Abschluss der Transaktion wird General Motors eine 20-jährige Abnahmevereinbarung für bis zu 38 Prozent der Produktionsmengen aus Phase 2 von Thacker Pass abschließen und sein Recht auf ein Erstangebot für die verbleibenden Mengen der Phase 2 behalten.
„Unsere Beziehung zu GM wurde durch dieses Joint Venture erheblich gestärkt, da wir weiterhin das gemeinsame Ziel verfolgen, eine robuste inländische Lithium-Lieferkette zu entwickeln, indem wir die Erschließung von Thacker Pass vorantreiben“, sagte Jonathan Evans, Präsident und CEO von Lithium Americas. „Die heutige Ankündigung des Joint Ventures ist eine Win-Win-Situation für GM und Lithium Americas. Die Joint-Venture-Investition von GM zeigt dessen kontinuierliche Unterstützung und hilft uns, den bereits angekündigten Kredit des Energieministeriums in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar nutzbar zu machen. Wir werden eng mit GM zusammenarbeiten, um die endgültige Investitionsentscheidung herbeizuführen, die wir bis Ende des Jahres anstreben.“
„Wir freuen uns über die bedeutenden Fortschritte, die Lithium Americas macht, um GM dabei zu helfen, unser Ziel zu erreichen, eine belastbare Lieferkette für Elektrofahrzeuge zu entwickeln“, sagte Jeff Morrison, SVP, Global Purchasing and Supply Chain bei General Motors. „Die Beschaffung kritischer EV-Rohstoffe wie Lithium von Lieferanten in den USA wird uns helfen, die Kosten für Batteriezellen zu senken, unseren Kunden und Investoren einen Mehrwert zu bieten und Arbeitsplätze zu schaffen.“
Laut einem Update von Lithium Americas schreitet die Detailplanung für die Mine weiter voran ist zu 40 Prozent abgeschlossen. Auch die Vorbereitung des Geländes für die wichtigsten Erdarbeiten ist abgeschlossen, und der Bereich der Prozessanlage wird derzeit ausgehoben, um den Betoneinbau vorzubereiten, der voraussichtlich Mitte 2025 beginnen wird. Zudem sind auch alle wichtigen Ausrüstungsgegenstände mittlerweile bestellt.
In der Lithium-Produktion ist gerade viel Bewegung: Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto übernimmt den US-Lithium-Produzenten Arcadium in einem milliardenschweren Deal. Und in Bitterfeld-Wolfen wurde gerade Europas erste Lithium-Raffinerie eröffnet, die aber bislang mangels Lithium-Mine in Europa nur Lithium aus Übersee verarbeiten kann.
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