Hongqi bringt zwei neue Elektroautos nach Europa

Die chinesische Automarke Hongqi, die zum staatlichen FAW-Konzern gehört, hat auf dem Pariser Autosalon zwei Elektrofahrzeuge vorgestellt, die noch in diesem Jahr in Europa ausgeliefert werden sollen.

hongqi pariser autosalon paris motor show 2024 02 min
Bild: Robin Engelhardt

Bei den präsentierten Fahrzeugen handelt es sich einerseits um die Limousine EH7 mit Abmessungen von 4,98 Meter Länge, 1,92 Meter Breite und 1,49 Meter Höhe sowie einem Radstand von 3 Metern. Und andererseits um das SUV EHS7 mit einer Länge von 4,93 Meter, einer Breite von 1,95 Meter und einer Höhe von 1,68 Meter. Der Radstand ist mit 3 Metern derselbe. Für beide Modelle wurde der Bestellstart in Europa offiziell eingeläutet. Der EH7 wird zu einem Preis ab 49.999 Euro angeboten, während der EHS7 bei 53.999 Euro beginnt.

Auch oder gerade weil die Preise deutlich niedriger sind, will Hongqi die europäischen Premium- und Luxushersteller angreifen. Doch ob das wirklich gelingen kann, ist fraglich. Robin Engelhardt konnte den EH7 für uns bereits kurz auf dem Pariser Autosalon testen und merkt an, dass der Wagen ein Chinese durch und durch sei: „Sehr bequemes Fahrwerk, extrem viel Platz auf der Rückbank und null Gefühl in der Lenkung. Sicher ein bequemes Reisemobil, aber was konkret man besser machen möchte als Rolls-Royce oder Bentley, hat unsere kleine Testrunde leider nicht gezeigt. Klar, der Preis ist signifikant niedriger – aber in diesem Segment ist das wohl einer der unwichtigsten Faktoren.“

Der EH7 und der EHS7 sind auf der neu entwickelten Tiangong-Elektroplattform aufgebaut, die ebenfalls auf der Messe enthüllt wurde. Diese Plattform zeichnet sich laut dem Unternehmen durch ein hochintegriertes elektrisches Antriebssystem und eine vielseitige Spannungsarchitektur aus, die die Reichweite erweitern und die Ladezeiten deutlich verkürzen soll. So bietet die Limousine EH7 eine Reichweite von bis zu 655 Kilometern, während der EHS7 600 Kilometer schaffen soll. Für das Aufladen von 10 auf 80 Prozent sollen beide Fahrzeuge am Schnelllader 20 Minuten benötigen.

Liu Changqing, stellvertretender Präsident der China FAW Group Co., verkündete zusammen mit Nicholas Caillault, CEO von Car East France: „Hongqi ist nicht nur eine neue Reiseoption, sondern ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Freund, auf den man sich verlassen kann. Wir sind bereit!“

Hongqi strebt an, ein umfangreiches Verkaufs- und Servicenetzwerk in ganz Europa aufzubauen, mit Servicepunkten in 29 Ländern. Erste Gehversuche gab es auf dem Kontinent bereits: 2022 erfolgte schon der Start in Norwegen und den Niederlanden mit dem E-HS9, dem SUV-Flaggschiff der Marke. Später kamen auch Schweden, Dänemark und Deutschland für das Modell hinzu. Beim Europa-Vertrieb arbeitet Hongqi mit der schwedischen Hedin-Gruppe zusammen. Pikant: Hedin hatte auch den Europa-Vertrieb für die chinesische Marke BYD organisiert, doch BYD hat sich mittlerweile von Hedin getrennt.

In den nächsten fünf Jahren plant Hongqi, zusätzlich 20 neue Modelle auf den Markt zu bringen, um der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen, hochwertigen Elektrofahrzeugen in Europa gerecht zu werden. Man darf also gespannt sein, ob Hongqi in Europa zur Erfolgsstory wird – bislang hatten es chinesische Automarken hier schwer.

Unterdessen hat Hongqi in China die Zulassung der E-Limousine E009 beantragt. Wie der EH7 und der EHS7 wurde auch der E009 auf der Tiangong-Elektroplattform entwickelt. Der E009 ist mit einem Elektromotor mit einer maximalen Leistung von 210 kW (282 PS) und einem Lithium-Eisenphosphat-Batteriepaket von CATL ausgestattet. Noch gibt es aber keine Angaben zu Reichweite, zur Ladezeit und zu anderen Parametern des Antriebsstrangs.

Quelle: Pressemitteilung per E-Mail, carnewschina.com (E009)

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