Tesla ernennt offenbar neuen Leiter für Europa und USA

Omead Afshar soll künftig die Geschäfte von Tesla in Europa und den USA leiten. Tesla hat die Personalie zwar noch nicht bestätigt, es gibt aber glaubwürdige Berichte aus den USA. Afshar gilt als einer der engsten Vertrauten von CEO Elon Musk und arbeitet seit 2017 für Tesla.

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Bild: Tesla

Wie Bloomberg und das Wall Street Journal berichten, sei Afshar „befördert“ worden. Seit seinem Einstieg bei Tesla vor sieben Jahren war er in Musks Büro tätig – zunächst als Project Manager, später als Projekt Director. Seit Juli 2020 ist seine Positionsbeschreibung bei LinkedIn mit einem Smiley mit Cowboy-Hut besetzt – er war rund um den Bau der Giga Texas aktiv.

Es sagt viel aus, dass seine aktuelle Funktion nur über die Insider von Bloomberg und dem WSJ klar werden. Er sei Vice President und leite die Bereiche Produktion und Vertrieb. In dieser Position sollen Afshar Manager wie Troy Jones, Vice President für Vertrieb und Service in Nordamerika,, oderJason Shawhan, Produktionsleiter der Giga Texas, unterstellt sein.

Ohne Kontroverse ist Afshar bei Tesla nicht, denn seit 2022 soll er bei Tesla kürzer getreten und auch bei Musks Firmen SpaceX und X (ehemals Twitter) aktiv gewesen sein. Der angebliche Hintergrund: Als er für die Giga Texas verantwortlich war, soll es eine Bestellung eines Spezialglases auf Firmenkosten gegeben haben. Es stand der Verdacht im Raum, dass Unternehmensressourcen zweckentfremdet worden sind. Das WSJ hatte im vergangenen Jahr berichtet, Tesla-Mitarbeiter hätten an einem geheimen Projekt gearbeitet, das Pläne für eine Struktur mit Glaswänden enthielt, die intern als Haus für Musk beschrieben wurde. Auf Anfrage von Bloomberg wollte sich Afshar dazu aber nicht äußern.

Afshar übernimmt einige Aufgaben von Tom Zhu

Nach außen wird Tesla nur von drei Führungskräften vertreten: Neben Musk selbst als CEO sind das der Finanzvorstand Vaibhav Taneja und Tom Zhu, Senior Vice President für den Automobilbereich. Zhu, der lange Zeit als interner Hoffnungsträger galt, ist laut dem Wall Street Journal Anfang des Jahres nach China zurückgekehrt und füllt seine Rolle von dort aus.

Jetzt soll Afshar einige Aufgaben, die vorher bei Zhu gelegen haben sollen, in seiner neuen Doppelrolle in Nordamerika und Europa übernehmen, heißt es in dem WSJ-Bericht. Afshar soll weiter direkt an Elon Musk berichten. Ein konkreter Arbeitsauftrag ist nicht bekannt, allerdings konnte Tesla in beiden Regionen das Wachstumstempo der vergangenen Jahre nicht halten. Die Zulassungen steigen je nach Markt langsamer oder waren sogar leicht rückläufig. Unternehmensweit haben die Auslieferungen zwar wieder zugelegt, der globale Preiskampf ist aber in den Geschäftszahlen sichtbar geworden.

Dazu kommt die Entwicklung, dass Elon Musk das Autogeschäft von Tesla nicht mehr als so entscheidend für die Zukunft des Unternehmens ansieht wie früher. Er investiert mehr Ressourcen in die Robotik und Künstliche Intelligenz. Auch in diesen Bereichen soll es laut Bloomberg einige Wechsel in den Führungspositionen gegeben haben: Ashok Elluswamy ist nun Vice President für Autopilot und KI-Software und Milan Kovac Vice President für den humanoiden Roboter Optimus.

Bei Tesla gab es schon jeher eine höhere Personalfluktuation, auch im Top-Management. Der letzte große Abgang war im Sommer 2023 der langjährige Finanzvorstand Zach Kirkhorn. Für Schlagzeilen gesorgt hat auch die Suspendierung des gesamten Supercharger-Teams von Rebecca Tinucci in diesem Frühjahr – Tinucci arbeitet inzwischen für Uber.

bnnbloomberg.ca, wsj.com, linkedin.com

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