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Thomas Djuren von Kia über die ersten Nutzfahrzeuge des Autobauers

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Es ist ein ungewöhnlicher Teilnehmer für eine Nutzfahrzeugmesse: Dieses Jahr war die koreanische Automarke Kia erstmals auf der IAA Transportation in Hannover präsent. Zu den Hintergründen sowie den Plänen von Kia im Bereich Transporter haben wir mit Thomas Djuren gesprochen, dem Deutschlandchef von Kia.

Auf der Messe in Hannover hat Kia die Studien PV5 und PV7 präsentiert, teils als People Mover, teils mit Hochdach oder als klassische Transporter. Damit wagt die koreanische Hyundai-Schwestermarke einen Vorstoß in den Bereich leichte Nutzfahrzeuge. Und es soll auch nicht bei bloßen Studien bleiben, Kia meint es Ernst und will bereits im kommenden Jahr einen ersten Transporter marktreif haben: „Wir wollen nächstes Jahr im zweiten Quartal mit allen Details öffentlich sein im Markt. Und dann wird auch der Vorverkauf beginnen. Die ersten physischen Fahrzeuge werden so ungefähr im November 2025 hier bei uns im Markt sein“, sagt Kia-Deutschlandchef Thomas Djuren. Als erstes Fahrzeug soll der PV5 als People Mover f erscheinen.

Auch wenn der erste Aufschlag also dem Personentransport inklusive Ride Hailing dient: Auch das „klassische Nutzfahrzeuggeschäft“ will Kia bedienen: „Da bin ich beim Handwerksmeister, da bin ich beim Installateur, die natürlich Ansprüche an die Nutzung dieser Fahrzeuge haben. In der verschiedenen Größenordnung, Skalierung. Und dem wollen wir natürlich Rechnung tragen“, sagt Djuren.

Mit der angestrebten Modularität der Modelle, bei der die Aufbauten gewechselt werden können, wird es allerdings deutlich länger dauern: „Das wird sicherlich noch nicht 2026 passieren“, bittet Djuren um Geduld. Doch die Idee an sich ist höchst spannend: „Wenn ich so ein Auto tagsüber für Installationen oder ähnliches nutze, kann ich es abends dann, um vielleicht Mitarbeiter wieder an einen anderen Ort zu bringen, als People Mover verwenden. Und da macht das absolut Sinn, ohne dass ich das Auto tauschen muss.“

Ein wesentlicher Aspekt der neuen Nutzfahrzeuge von Kia ist die Elektrifizierung. Djuren betont, dass dieses Thema seit 2021 fest im Plan S des Unternehmens verankert ist: „Eine der Säulen ist natürlich das Thema Elektrifizierung.“ Alle neuen Kia-Fahrzeuge auf der IAA Transportation sind elektrisch, was Kia als logische Konsequenz seiner strategischen Ausrichtung sieht. „Insofern gebietet es sich natürlich, dass wir auch in dem Bereich Nutzfahrzeuge konsequent das Thema Elektrifizierung weiter vorantreiben.“

Dabei hat es der Markt für Elektromobilität es in Deutschland aktuell schwer. Djuren sieht den abrupten Wegfall der Umweltprämie im Dezember 2023 als einen der Gründe für das gebremste Wachstum. „Wir merken die Delle natürlich auch im alltäglichen Geschäft“, räumt er ein. Dennoch ist Kia im Vergleich zu anderen Herstellern gut aufgestellt: 19 Prozent des Gesamtabsatzes besteht aus Batterie-elektrischen Fahrzeugen (BEV). „Wir glauben weiterhin fest daran, und ich glaube auch, diese Delle werden wir bald überwinden.“ Nun gehe es darum, Kunden von den Vorteilen der Elektromobilität zu überzeugen – unabhängig von staatlichen Subventionen.

Auch wenn sich unser Interview mit Thomas Djuren auf die künftigen Nutzfahrzeuge von Kia fokussiert, so beleuchtet er dennoch die Perspektiven bei elektrischen Pkw. Großer Hoffnungsträger des Unternehmens ist der kompakte Crossover EV3, der zum Jahreswechsel in Deutschland zu Preisen ab 35.990 Euro auf den Markt kommt. „Mit dem EV3 kommen wir jetzt tatsächlich das erste Mal in dem relevanten Massensegment an“, sagt Djuren. Er sieht in diesem Fahrzeug eine große Chance, neue Käuferschichten zu erschließen, insbesondere da der EV3 preislich attraktiver sein wird als die bisherigen Modelle EV6 und EV9.

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