Airbus und Toshiba: Supraleitender Motor für H2-Flugzeuge

Airbus und Toshiba kooperieren im Bereich supraleitender Technologien für künftige wasserstoffbetriebene Flugzeuge. Die Partner wollen gemeinsam einen supraleitenden Motor mit zwei Megawatt Leistung entwickeln.

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Bild: Airbus

Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der H2-Flugzeuge soll sich zwischen zwei Konzerntöchtern entfalten – und zwar zwischen Airbus UpNext, einer hundertprozentigen Gesellschaft von Airbus, und Toshiba Energy Systems & Solutions Corporation, der Energiesparte des Toshiba-Konzerns. Man wolle „Erfahrungen mit supraleitenden Technologien für zukünftige wasserstoffbetriebene Flugzeuge austauschen“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Die „Supraleitung“ verfolgt das Ziel, dass Strom weitgehend ohne Widerstand durch einen elektrischen Leiter fließt, wenn dieser eine bestimmte Temperatur unterschreitet. Laut den Kooperationspartner lässt sich dieser Ansatz sehr gut auf H2-Flugzeuge übertragen, wenn diese flüssigen Wasserstoff mit einer Temperatur von -253°C nicht nur als Treibstoff, sondern auch zur effizienten Kühlung der elektrischen Antriebssysteme verwenden. „Die kryogene Technologie könnte eine nahezu ungestörte Energieübertragung innerhalb der elektrischen Systeme des Flugzeugs ermöglichen und so deren Energieeffizienz und Leistung erheblich verbessern“, heißt es weiter.

Laut Grzegorz Ombach, Airbus Senior Vice President und Head of Disruptive R&T, bietet die Partnerschaft mit Toshiba die Gelegenheit, die Grenzen der heutigen teilweise supraleitenden und konventionellen Elektromotoren zu überwinden. „Durch diese Zusammenarbeit wollen wir eine bahnbrechende Technologie liefern, die neue Konstruktionsmöglichkeiten eröffnen könnte, insbesondere für die zukünftigen wasserstoffbetriebenen Flugzeuge von Airbus. Diese Partnerschaft ist ein natürlicher und wesentlicher Schritt bei der Weiterentwicklung der supraleitenden Motorentechnologie, um den Anforderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie gerecht zu werden.“

Tsutomu Takeuchi, Corporate Officer von Toshiba, verantwortlich für den Geschäftsbereich Power Systems und Direktor der Toshiba Energy Systems & Solutions Corporation, spricht davon, dass sich beide Partner des enormen Potenzials supraleitender Technologien für die Gestaltung der Zukunft von Flugzeugen und für die Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie bewusst seien. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Zusammenarbeit mit Airbus eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Technologien der nächsten Generation für die Luft- und Raumfahrt spielen wird.“

Ziel der Partner ist die gemeinsame Entwicklung eines supraleitenden Motors mit einer Leistung von zwei Megawatt. Airbus gibt an, bereits seit zehn Jahren Anstrengungen zu unternehmen, um supraleitende Technologien zu erproben. Einen Demonstrator zur Erprobung eines supraleitenden elektrischen Antriebssystems hat der Konzern bereits entwickelt. Toshiba forscht und entwickelt seinerseits seit fast einem halben Jahrhundert an Anwendungen der Supraleitungstechnologie und gibt an, im Juni 2022 den Prototyp eines Supraleitungsmotors der Zwei-Megawatt-Klasse für Mobilitätsanwendungen vorgestellt zu haben.

airbus.com, global.toshiba

1 Kommentar

zu „Airbus und Toshiba: Supraleitender Motor für H2-Flugzeuge“
Lechner Dietmar
20.11.2024 um 19:31
Das wäre der Durchbruch in der Luftfahrttechnik. Flugzeuge ohne Schadstoffausstoß..... Wasserstoff ist der Schlüssel.

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