Skoda-Flotte unter Strom: Hilti macht bei Antriebswende Tempo
Die Hilti-Gruppe hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Werkzeug-Lieferant für die Bauindustrie einen Namen gemacht. In Österreich beschäftigt das Unternehmen 550 Mitarbeiter. Bisher bestand der Fuhrpark in der Alpenrepublik vorwiegend aus einer Flotte konventionell betriebener Skoda Octavia. Nun gesellen sich bei Hilti Österreich erstmals Elektroautos hinzu. Die Automarke wechseln die Werkzeug-Spezialisten dabei nicht: Auch die 14 nun eingeflotteten Stromer kommen von Skoda – nur handelt es sich nun um den Enyaq. Ein Elektro-SUV mit bis zu 580 Kilometer Reichweite.
Neben der Langstrecken-Tauglichkeit hat Hilti nach eigenen Angaben das Kofferraumvolumen von 585 Litern, der Komfort und die Ausstattung mit Sicherheits- und Assistenzsystemen überzeugt. Oliver Lorenz, Geschäftsführer Hilti Österreich, kommentiert: „Wir von Hilti Österreich schätzen die Qualität und das hervorragende Service von Skoda. Mit der neuen E-Flotte setzen wir unseren Weg zur Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks konsequent fort. Der Skoda Enyaq ist in Bezug auf Reichweite, Laderaum und Leistung eine hervorragende Kombination für unsere Mitarbeiter im Außendienst.“
Für ihren Einsatz wurden die Enyaq im typischen Hilti-Rot foliert. In dieser Aufmachung befinden sich auch bei Hilti Schweiz und Hilti Deutschland bereits „mehrere hundert Enyaq erfolgreich im Flotteneinsatz“, wie Skoda mitteilt. Hilti selbst hat seinen Hauptsitz in Liechtenstein und erwirtschaftete 2023 nach Firmenangaben einen Umsatz von mehr als 6,5 Milliarden Schweizer Franken (rund 6,9 Milliarden Euro). Präsent ist der Werkzeughersteller mit rund 34.000 Beschäftigten in 120 Ländern.
Die Schweiz gehört als großer Nachbar von Liechtenstein quasi zum Heimatmarkt der Gruppe. Der dortige Hilti-Ableger hat zuletzt sukzessive 100 Skoda Enyaq entgegengenommen – bei insgesamt etwa 270 Flottenautos. Noch vor Jahresende sollen bereits 145 Exemplare des Enyaq eingeflottet sein. Die Schweizer machen also Tempo. Bei der Übergabe der ersten Stromer kündigte Hilti vergangenes Jahr an, mit den Enyaqs jährlich rund 40.000 Kilometer zurücklegen zu wollen. Das ist für einen Außendienst ein moderater Wert. Erst kürzlich haben wir beispielsweise über die Kassler Firma Expresso berichtet, die die Flotte ihres Vertriebsaußendiensts ebenfalls durch die Beschaffung des Skoda Enyaq unter Strom gesetzt hat. Jeder in der Abteilung des Mittelständlers fährt aber mindestens 60.000 Kilometer pro Jahr.
Bei Hilti in der Schweiz durften die Außendienstmitarbeiter im Vorfeld verschiedene Elektromodelle testen. Den favorisierten Skoda Enyaq haben die Schweizer in der Ausstattung SportLine iV mit Allradantrieb geordert, wobei die Auslieferung der Fahrzeuge über die AMAG Autowelt Zürich erfolgte. Die Elektrifizierung der Flotte betrachtet Hilti Schweiz als großen Hebel, um nachhaltiger zu wirtschaften: Die rund 4,5 Millionen Fahrzeugkilometer, die die Hilti-Vertriebsmitarbeitenden jährlich in der Schweiz zurücklegen, verursachen laut Unternehmensangaben „mehr als 75 Prozent des CO2-Ausstoßes von Hilti Schweiz“. Bis 2025 wolle man „den größten Teil der Fahrzeugflotte mit aktuell 270 Fahrzeugen in der Schweiz auf Elektroantrieb umstellen“.
Zu Deutschland veröffentlicht Hilti bisher keine gesonderten Zahlen zum Stand der Flotten-Elektrifizierung. Auch hierzulande soll die Antriebswende im Fuhrpark aber schon länger laufen. Grundsätzlich gibt die Hilti-Gruppe an, ihre eigenverursachten CO2-Emissionen im Vergleich zum Stand von 2019 bereits um 60 Prozent verringert zu haben. Die verbleibenden 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen kompensiert die Gruppe zurzeit „durch CO2-Einsparungen in gleicher Höhe an anderer Stelle“. Seit Ende 2023 bezeichnet Hilti seine Betrieb daher als CO2-neutral und will nun gemäß der Science Based Target Initiative (SBTi) auch die CO2-Bilanz bei Lieferanten und Partnern verbessern.
porscheholding-newsroom.at (Österreich), skodapress.ch (Schweiz)
13 Kommentare