GAC startet mit Aion V in Europa

Der chinesische Autobauer GAC hat angekündigt, sein in China bereits angebotenes E-SUV Aion V nächstes Jahr auch in Europa einzuführen. In den kommenden Jahren will GAC weitere Kernmodelle nach Europa bringen, darunter ein SUV und ein Fließheck im B-Segment (Update am Artikelende).

gac aion v panoramic roof
Bild: GAC Aion

Den Start macht aber der aus China bekannte Aion V. GAC hat das Batterie-elektrische SUV deshalb auch auf dem Pariser Autosalon präsentiert. Konkret handelt es sich sogar schon um die zweite Generation des Aion V, der mit 4,65 Metern Länge etwa mit einem VW ID.4 und den anderen MEB-SUV vergleichbar ist. Auch mit 150 bis 165 kW Leistung spielt der GAC Aion V in einer ähnlichen Liga.

Während es bei der Karosserie wohl keine gravierenden Änderungen bei der Europa-Version geben wird, könnte es bei den Eckdaten des Antriebs und der Batterie durchaus anders sein – hier kann leicht eine andere Version verbaut werden. Bestätigt ist das aber nicht. Daher dennoch kurz der Blick auf die Daten des China-Modells: GAC bietet dort drei Batteriepakete mit 62, 75 oder 90 kWh an, was Reichweiten von 520, 650 oder 750 Kilometern ermöglicht. Das sind aber Angaben nach dem chinesischen CLTC, WLTP-Reichweiten sind in der Regel niedriger.

Innen verfügt der Aion V über ein Zwei-Speichen-Lenkrad, ein digitales Kombiinstrument, ein 14,6-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem im Querformat und eine brückenartige Mittelkonsole. Das minimalistische Innenraumlayout dieses Elektroautos ist nicht außergewöhnlich und erinnert an fast alle neuen Elektroautos, die chinesische Autohersteller derzeit auf den Markt bringen.

Beim Auftritt von GAC auf der Automesse in Paris war zu erfahren, dass man sich von den chinesischen Wettbewerbern mit dem „japanischen Erbe“ absetzen will. Die Guangzhou Automobile Group ist Joint-Venture-Partner von Toyota und Honda und gibt an, dabei viel über Verarbeitungsqualität gelernt zu haben.

Während GAC auf der Messe – wohl ebenfalls vom japanischen Einfluss inspiriert – eher zurückhaltend aufgetreten ist, äußern sich die Chinesen in der Mitteilung selbstbewusster. Als einer der wenigen Automobilhersteller, der in der Lage sei, BEV-Batterien unabhängig zu erforschen, zu entwickeln und herzustellen, sei GAC bereit, „ein bedeutender Akteur auf dem schnell wachsenden EV-Markt Europas zu werden“. So wolle man auch zukunftsweisende Technologien, „darunter Smart-Home-Ladestationen nach europäischem Standard, Festkörperbatterien und Carbon-Keramik-Bremsscheiben“, nach Europa bringen. Sowohl der Aion V als auch die beiden nicht näher beschriebenen Modelle im B-Segment sollen als „maßgeschneiderte Lösungen für europäische Verbraucher“ angeboten werden.

Nähere Details zu den Europa-Plänen verrät GAC in seiner Mitteilung noch nicht. Wie berichtet will GAC den europäischen Markteintritt erstmal in kleineren Ländern wagen – und Deutschland oder Frankreich wohl erst im Jahr 2026 bedienen. Da sich das Unternehmen nicht weiter dazu äußert, sind auch noch keine europäischen Preise bekannt. In China wird der Aion V der zweiten Generation für 129.800 bis 189.800 Yuan verkauft, was etwa 16.450 bis 24.050 Euro entspricht. 

Update 08.11.2024: Es gibt Neuigkeiten zum Markteintritt von GAC in Europa.
Laut Wayne Wei, Präsident von GAC International, will sein Unternehmen zunächst in Portugal und Norwegen Fuß fassen und sein Geschäft anschließen Land für Land aufnehmen. Den Start in Deutschland soll GAC demnach aktuell für Ende 2025 planen.

mediaconnect.com, kfz-betrieb.vogel.de (Update)

4 Kommentare

zu „GAC startet mit Aion V in Europa“
Markus
23.10.2024 um 13:58
Interessant wäre die Ladeleistung. Bereits vor 2 Jahren kam ein Video in der Elliot von der Fully Charged Show einen Ladevorgang mit 10 Minuten Ladezeit von 30 auf 80 % vorgeführt hat. Wie gesagt vor 2 Jahren. Dachte mir damals schon haben die deutschen Hersteller ein Glück das die damit nicht zu uns kommen...
sebastian
23.10.2024 um 21:51
Was ist das für eine wilde Aussage? Die Aussage ist so wie "mein Auto braucht 10 Minuten zu meiner Arbeit. Das ist doch schnell, oder"? Unser Smart EQ mit seinen 16,7 kWh (netto) war bereits 2013, also vor über 10(!) Jahren innerhalb von 20 Minuten an der öffentl. Ladesäule zu über 80% wieder voll. Wenn man nicht weiß, wie groß der Akku ist, sagen die Werte nichts aus und auch bestimmt nicht darüber, womit "deutsche Hersteller Glück haben". Auch ist es nicht die Kunst nur irgendwie schnell zu laden, sondern dass dies schonend für den Akku in Sachen SOC und Sicherheit passiert.
Markus
24.10.2024 um 02:19
Was soll an der Aussage wild sein? Das Auto mit dem er gefahren ist und die technischen Daten kann man nachschlagen. Spoiler: Sind mehr als 16,7 kWh.Der neue Aion V wird jedenfalls soweit ich gelesen habe ebenfalls mit 400V kommen und den 3C Zellen. Wird die 400V also gut ausreizen.
Wangmingxing
11.11.2024 um 09:52
Auf jeden Fall wird unsere Dornröschenschlafindustrie gehörig wachgerüttelt. Mit vermutlich verheerenden Folgen für unser aller Wohlstand. Gratulation!

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